Christus-König-Kirche in Ringenberg

Als die Ringenberger um die Mitte des 16. Jahrhunderts fast geschlossen zum evangelischen Glauben übertraten, übernahmen sie auch die alte Schlosskirche als Gotteshaus. Katholiken blieben, wie auch in Hamminkeln, Einzelerscheinungen. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wuchs die Zahl der Katholiken im alten Isseldorf. Das erste eigene Kirchenhaus erhielt Ringenbergs katholische Gemeinde 1850, eine Kapelle, die am 22. Juli 1850 eingeweiht wurde.

Es vergingen noch gut acht Jahrzehnte, bis die Katholiken in Ringenberg ein eigenes Gotteshaus von Rang und Würde erhielten. Bis dahin waren sie der Pfarre St. Mariä Himmelfahrt in Hamminkeln untergeordnet.

Christus-König-Kirche

Im Jahr 1936 wurde das neue katholische Gotteshaus in Ringenberg fertig gestellt, in einer Zeit wo in Deutschland wegen des Nationalsozialismus nur wenige Kirchen gebaut wurden. Mit der Weihung wurde die Ringenberger Kirchengemeinde aus der Hamminkelner Pfarrei ausgegliedert.

Im März 1945 wurde das Kirchengebäude bei einem Fliegerangriff stark beschädigt. Nach einem zügigen Wiederaufbau konnte im Oktober 1948 wieder der erste Gottesdienst gefeiert werden.

Fensterrose an der Christus-Köenig-KircheNoch während des Wiederaufbaus plante man 1947/48 den auf dem Kirchenvorplatz stehenden Glockenturm. An dem offenen Glockenstuhl mit Schieferdach hängen zwischen den vier Pfeilern drei Glocken. Die Glocken erhielten die Namen "Maria", "Ludger" und "Schutzengel". Die Glocke "Maria" wurde mit den Geldern der jüdischen Familie Marchand bezahlt. Diese konnte, noch rechtzeitig vor ihrem Transport ins KZ Theresienstadt, der Kirchengemeinde ihr Geld übergeben.

Die Christus-König-Kirche gehört zu den schönsten Dorfkirchen unserer Zeit. Sie wurde schlicht und gradlinig aus roten Klinkersteinen errichtet, auf dem ein monumentales Pyramidendach thront. Die Giebelfassade der Pseudobasilika prägt eine schöne Fensterrose aus Antikglas, in deren Mitte das Lamm Gottes dargestellt wird. Die äußerliche Architektur und Schönheit des dreischiffigen Kirchengebäudes fügt sich dem Dorfbild ein, als habe es schon Jahrhunderte dort gestanden. 2018 wurde die Christus-König-Kirche von innen renoviert.

Schöne Fotos von den Bleiverglasungen der Fenster gibt es bei der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.

Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2022

 

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