Gaststätte "Zum Schwan"
1704 wurde von dem Ackerer Johann Straatmann am Marktplatz die Gaststätte „Zum
Schwan“ mit angeschlossener Landwirtschaft und Schnapsbrennerei gegründet. Das
Gebäude ist heute das älteste Haus in Hamminkeln. Im Eingang zum ehemaligen
Wirtsraum befinden sich unter den Holzdielen im Flur Kieselsteine mit einer
Inschrift. Die Inschrift zeigt die Namen von Johann Straatmann und seiner Frau,
einer geborenen Heckmann, sowie die Jahreszahl 1704. Johann Straatmann war auch
Schöffe in der Gemeinde Hamminkeln.
Wegen der günstigen Lage am Marktplatz war der Schwan immer gut besucht. In der
Gaststätte tagten auch die Gemeinderäte, die Bauern hielten Versammlungen ab und
der staatliche Einnehmer aus Wesel trieb hier seine Steuern ein. Der
Kriegerverein ließ im Gasthaus seine Fahnen aufbewahren und trat vom Schwan aus
zu seinen Umzügen an. Bis zur Inbetriebnahme der Eisenbahn im Jahr 1882 war die
Gastwirtschaft Schwan auch Poststation mit Ausspannung und Tränkung der Pferde.
Die beiden Weltkriege hat das Haus heil überstanden, auch als die Bomben ganz in
der Nähe einschlugen.
Die Gaststätte wurde am 31. Dezember 1990 wegen Unrentabilität geschlossen. Das
Gebäude an der Marktstraße 2 wurde von den Eigentümern, Familie Schmidt, ab dem
1. Januar 1991 an die Gemeinde Hamminkeln verpachtet und ist heute eine
Rathausnebenstelle in dem das Jobcenter Kreis Wesel – Hamminkeln untergebracht
ist. Die Gaststätte „Schwan" war 286 Jahre lang im Eigentum mehrerer
Familien. Die Männer, die eine Tochter
aus dem Haus heirateten, führte auch ihren Namen ein und so wechselten die
Eigentümernamen im Laufe der Jahre von Straatmann über Schmidthals, Stempels,
Roerts, Hoepken bis zu Schmidt.
Letzte Aktualisierung: 19. Januar 2023
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