Gedenk- und Grenzsteine in Hamminkeln
Erinnerungsstein am Bürgerhaus Hamminkeln
Bei diesem Stein handelt es sich um einen "Erinnerungsstein" anlässlich der
Einweihung des Bürgerhauses Friedenshalle
Hamminkeln am 30.04.1988. Der Stein wurde vom
Förderverein Bürgerhaus Hamminkeln e.V., der heute noch Eigentümer ist,
aufgestellt.
Der Stein zeigt auf der Oberfläche eine Kompassrose mit den vier
Himmelsrichtungen und seitlich die Entfernungen zu vier europäischen Städten
nach geographischen Koordinaten ausgerechnet, also keine Straßenkilometer.
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Nordseite: AMSTERDAM 139 KM
--> +
23,00 NN
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Ostseite: OSLO 941 KM -->
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Westseite: GENF 613 KM
-->
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Südseite: PRAG 567 KM -->
Vom Aussehen her ähnelt dieser Erinnerungsstein den
Myriametersteinen am Rhein.
Der Nussbaum neben dem Erinnerungsstein wurde in den 1950er Jahren von dem Hamminkelner Fleischermeister
Gerhard Finke gepflanzt.
Gedenkstein
zur Stadtwerdung
Am 1. Januar 1995 wurdes Hamminkeln Stadt. Bis dahin hatte die Großgemeinde mit
den sieben Ortsteilen Hamminkeln, Brünen, Dingden, Loikum, Marienthal, Mehrhoog
und Wertherbruch bereits 20 gemeinsame Jahre nach der Kommunalreform hinter
sich.
Durch die Erhebung der Großgemeinde zur Stadt, durfte Hamminkeln von nun an Baugenehmigungen erteilen und
Schilder aufstellen. Die Feier zur Stadtwerdung fand in der
Sylvesternacht 1994/1995 in einem Festzelt auf Schloss Ringenberg statt. Fast
alle Vereine aus den Ortsteilen trugen zum Festprogramm bei. Rund
1500 Menschen erlebten einen prunkvoll gestalteten Silvesterball mit einem
Feuerwerk über dem Schloss.
Anlässlich der Stadtwerdung wurde vor dem Schloss eine Eiche gepflanzt. Davor
steht ein Gedenkstein mit der Inschrift "EICHE ZUR STADTWERDUNG 1995.
Im Jahr 2019 zählt Hamminkeln ca. 28.000 Einwohner und wächst weiter, jedoch konnten sich
die Ortsteile bis heute ihren Charme des dörflichen Charakters bewahren.
Gedenkstein zur Luftlandung von alliierten Soldaten 1945
Am
24. März 1945 überquerten die alliierten Truppen in der größten
Luftlandeoperationen des Zweiten Weltkrieges (Operation
Varsity) den Rhein. In dieser blutigen Schlacht verloren über 2000 Soldaten beider Seiten ihr Leben.
Am 25. März 1995 wurde anlässlich der Gedenkveranstaltung zum 50.
Jahrestag der Luftlandung britischer Soldaten der vom Hamminkelner
Verkehrsverein auf der Güterstraße, nahe des Hamminkelner Bahnhofs, aufgestellte
Gedenkstein mit gravierter Messingtafel in deutscher und englischer Schrift
feierlich enthüllt.
Auf der in den Stein eingelassenen Messingtafel erinnert der Hamminkelner
Verkehrsverein in deutscher Sprache an die
Toten dieser Schlacht und in englischer Sprache speziell der 104 Toten der
52. Light Infantry, die während der Kämpfe in der Nähe des Hamminkelner
Bahnhofs gestorben sind.
Der damalige Hamminkelner Bürgermeister Heinrich Meyers und der ehemalige
britische Commander Howard Wright pflanzten gemeinsam für die deutschen und
britischen Kriegsopfer an dieser Stelle eine Blutbuche.
Gedenkstein zum Tod
eines britischen Soldaten bei der Luftlandung
Dieser
Gedenkstein in Form eines steinernen Kreuzes erinnert an den enlischen Soldaten
G. J. Darcy Clark, der am 24. März 1945 in seinem Lastensegler zwischen dem
Bruchweg und der Issel verbrannte.
Die Inschrift lautet:
IN PROUD AND LOVING MEMORY OF LIEUT. D. J. DARCY CLARK (JOHN) GLIDER PILOT REGIMENT WHO PASSED ON MARCH
24. 1945
He was killed in his glider 150 yards east of this Memorial
IMMORTALS THESE DEATH LAID HIS SCYTHE AWAY
Der Gedenkstein stand früher auf dem Acker nahe der Issel und wurde später von
Werner Sell in seinen Garten am Bruchweg 2 umgesetzt. Der Bruder des
Verstorbenen Soldaten besuchte das Kreuz Anfang der 1990er Jahre und war so
gerührt, dass er in Tränen ausbrach.
Gedenktafel Operation Varsity
John
G. Kormann war im Zweiten Weltkrieg Verbindungsoffizier und Fallschirmjäger der
US 17th Airborne Division. Sein Leben lang hat er immer wieder von jenem Tag und
einem besonderen Erlebnis berichtet: Aus dem Keller des inzwischen
abgerissenen Hofgebäudes Tofahrn/Lenkeit am Thülenweg 4 in Hamminkeln hat er
damals Stimmen gehört und die vermeintlichen deutschen Soldaten zum Herauskommen
aufgefordert. Als sich nichts rührte, wollte er schon eine entsicherte
Handgranate in den Keller werfen. Doch Kormann hielt kurz inne, hatte seine
Mutter ihm doch gerade zuvor in einem Brief geschrieben "barmherzig zu sein,
weil auch deutsche Mütter um ihre Söhne bangen". Sein Zögern rettete aus Kormanns Sicht 14 Frauen und Kindern das Leben. Ihm zu Ehren wurde am 24. März 2017 auf dem Thülenweg neben dem Liberation-Tower
eine Gedenktafel aufgestellt.
Gedenkstein 850 Jahre Hamminkeln
Vom 2. Juni bis 19. Juni 2004 fand das 5. Hamminkelner Symposion statt, wo sich
mehrere Künstler aus sechs Ländern mit dem Thema "Geschichte aus
bildhauerischer Sicht“ beschäftigten. Dieses Thema ist gewählt worden, da
Hamminkeln 850 Jahre alt wurde. Die Künstler beschäftigten sich 17 Tage lang mit
den aus Portugal angelieferten Marmorblöcken und tauschten ihre Gedanken zu den
zurückliegenden 850 Jahren aus. Am Ende des Symposions übergaben die Künstler
auf einer anschließenden Skulpturenausstellung im Ringenberger Schlosspark dem
Bürgermeister von Hamminkeln ein besonders edles Jubiläums-Geschenk in Form
einer große Eulenskulptur aus Marmor. Die Skulptur zeigt eine auf einem
Marmorblock sitzende Eule, der Vogel der griechischen Göttin Pallas Athene und
das Symbol der Weisheit, der Strategie und des Kampfes. Auf der glatt
geschiffenen Vorderseite des Blocks steht der eingemeißelte Text: "IN MEMORIAM
GERMANIAE – 850 JAHRE HAMMINKELN". Auf der Rückseite ist der Text:
"5.
HAMMINKELNER SYMPOSIUM 19. JUNI 2004" eingemeißelt. Am 19. November 2004
wurde das in Gruppenarbeit geschaffene Denkmal an der Ecke Ringenberger Straße /
Brüner Straße auf einem Betonfundament aufgestellt.
2023 wurde die öffentliche Anlage vor der Bäckerei Overkamp neu gestaltet. Dabei
hat man die Skulptur abgebaut und auf dem Bauhof zwischengelagert. Auf der
Freifläche wurden insgesamt 17.000 Zwiebelgewächse gepflanzt, die im Frühjahr
blühen. Von Frühjahr bis Winter bestimmen 1200 Stauden das Bild. Der Boden wurde
im Vorfeld mit 1/3 Rheinsand und 1/3 Kiessplitt abgemagert, um den natürlichen
Standortansprüchen gerecht zu werden. Diese Pflanzen mögen es warm, trocken und
nährstoffarm. Die mineralische Mulchschicht unterdrückt in Konkurrenz stehende
Wildkräuter und schützt den Boden vor dem völligen Austrocknen. Um die
geschichtsträchtige Skulptur zu erhalten hat man sie auf Initiative von Heinz
Breuer, dem ehemaligen HVV-Vorsitzenden, im Juli 2024 an einem würdigen Standort
im Bürgerpark Bergfrede aufgestellt.
Sandsteinstelen am Ortseingang von Ringenberg
Seit 2011
stehen am nördlichen und westlichen Ortseingang von Ringenberg quaderförmige
Sandsteinstelen mit der eingemeißelten Bezeichnung des Hamminkelner Stadtteils
und dem Wappen von Ringenberg. Das Wappen basiert auf dem Wappen der Herren von
Ringenberg (10 Ringe in einem Wappenschild). Die 2,30 m hohen, naturbelassen Sandsteinblöcke
sind nur auf der Vorderseite geglättet. Die
Steinmonumente sind nicht zu übersehen, wenn man aus Richtung Hamminkeln oder
Dingden kommend nach Ringenberg fährt.
Grenzstein aus Richtung Hamminkeln kommend | Sandsteinstele aus Richtung Dingden kommend
An der Schloßstraße steht ein
Genkstein für die jüdischen Familien aus
Ringenberg, die 1942 in Konzentrationslagern ermordet wurden.
Zum 25jährigen Jubiläum des Hamminkelner Verkehrsvereins HVV wurde am 29.
Oktober 1999 an der Gründungsstätte vor dem alten Hamminkelner Rathaus eine
Eiche gepflanzt und ein Findling mit einer gravierten Messingtafel aufgestellt.
Die Inschrift der Messingtafel lautet: Wir haben unseren Planeten angezapft,
fast ausgelaugt und schon ziemlich ausgebeutet. Wir haben angefangen, Zeit und
Raum zu ignorieren. Wir wollen ein Zeichen setzen! Aus der Eiche ist
mittlerweile ein stattlicher Baum geworden, der Findling ist von einer Hecke
zugewachsen.
Das S/W-Foto stammt vom HVV, Fotograf unbekannt
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