Mobile Blitzanhänger
Erste Radarfalle in Deutschland
Am 15. Februar 1959 überführte die Düsseldorfer Polizei Verkehrssünder erstmals
mit einem neuen Radargerät. Mit der neuen Technik wurden effiziente
Geschwindigkeitskontrollen möglich, da die Radarfallen erst auf kurze Distanz
ausgemacht werden können. Dabei maßen die Beamten vom Straßenrand die
Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Wagen mit Hilfe eines Apparates, der aus
Kamera, Antenne und Messgerät bestand. Das Gerät warf einen gebündelten
Funkstrahl auf die Messobjekte, der von den Karosserien zurückgeworfen wurde.
Dabei veränderte sich die Frequenz in einem messbaren Bereich. Aus dieser
Frequenzverschiebung konnte die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt werden.
Überschritt ein Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit,
verständigten die messenden Beamten die etwa 300 m entfernt postierten Kollegen,
die den entsprechenden Wagen aus dem Verkehr winkten und den Fahrer des
Fahrzeugs verwarnten. Das vorherige Messverfahren erwies sich als
unzulänglich: Zwei mit Luft gefüllte Schläuche wurden über die Straße gelegt,
die die Geschwindigkeit der darüberfahrenden Fahrzeuge erfassten. Die Schläuche
wurden jedoch von den Verkehrsteilnehmern häufig bemerkt.
Mobile Blitzanhänger
Seit Mai 2020 werden im Kreis Wesel vier mobile Blitzer-Anhänger eingesetzt. Sie
dürfen laut Gesetz allerdings nur da aufgestellt werden, wo es regelmäßig
zu
Geschwindigkeitsverstößen kommt. Die Bußgelder gehen eins zu eins an die
Kommune, wo geblitzt wurde. Diese Blitzanhänger werden auch regelmäßig im
Hamminkelner Stadtgebiet aufgestellt. Ein sehr oft benutzter Abstellplatz ist
der Parkplatz neben der Pizzeria an der Ringenberger Straße. Aber auch auf der
Bahnhofstraße in Mehrhoog, auf der Mehrhooger Straße zwischen Hamminkeln und
Mehrhoog, sowie auf der Liederner Straße und Weberstraße in Dingden werden sie
öfters aufgestellt.
Das Gerät bietet diverse Vorteile gegenüber festen Blitzern. Das semistationäre
Geschwindigkeitsmessgerät mit präziser Lasertechnologie von Jenoptik kann als
Kfz-Anhänger flexibel und innerhalb kürzester Zeit aufgebaut werden. Dadurch ist
oftmals der Überraschungseffekt auf Seiten der Behörden. Außerdem ist der
Personaleinsatz minimal. Darüber hinaus ist die verbaute Technik im
Enforcement Trailer optimal gegen Vandalismus geschützt und sehr zuverlässig, um
beide Fahrtrichtungen abzudecken. Kameras hat der Anhänger nämlich auf beiden
Seiten. Der Anhänger lässt sich im Messbetrieb komplett auf den Boden absenken.
Die eingebauten Akkus erlauben einen ununterbrochenen Messbetrieb für rund fünf
Tage. In Summe vereint der Messanhänger die Vorteile mobiler und stationärer
Geräte. Die Messanlage ist auch dazu in der Lage, das Verkehrsaufkommen und
die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit für Langzeitauswertungen
aufzuzeichnen. Außerdem können mit mobilen Blitzanlagen bestimmte
Unfallschwerpunkte noch genauer überwacht werden. Die anschließend
verschickten Fotos bekommt ja keiner gerne, denn das kostet meist viel Geld. Bei
manchen geht der Frust darüber so weit, dass sie sich an den Blitzgeräten
richtig abreagieren. Die Blitzer ohne Personal (BoP) sind schon des Öfteren mit
Farbe beschmiert oder demoliert worden. Sie sind das Feindbild einiger Bürger,
die sich mit einem Schlag gegen die Schutzscheibe, oder Übermalen der Linse
abreagieren. Das alles ist kein Kavaliersdelikt und wer erwischt wird, muss mit
zivilrechtlichen und strafrechtlichen Folgen rechnen. Die Übergriffe nehmen zu
auch gegenüber den Beamten, Beleidigungen gehören mittlerweile zum Alltag.
Radarwagen
Laut Gesetz dürfen mobile Verkehrsüberwachungen nur von Städten durchgeführt
werden, die mindestens 60.000 Einwohner haben. Neuerdings können sich aber auch
Städte zusammentun, um diese Größenordnung additiv zu erreichen. Nun wollen
Hamminkeln und Voerde gemeinsam ein neues Fahrzeug mit zugehöriger Messtechnik
anschaffen. Der Kaufpreis beträgt rund170.000 Euro und muss noch von den
Stadträten bewilligt werden.
Stationäre Blitzer
Die Herstellerfirme der grauen Starenkästen hat die Eichung und Wartung der
Geräte eingestellt. Deshalb muss der Kreis Wesel bis zum Herbst 2024 alle
stationären Blitzer abschalten.
In Hamminkeln stehen in der Nähe des Café Country an beiden Seiten der B473
solche Geschwindigkeitsüberwachungsgeräte, die allerdings schon vor rund 20
Jahren abgeschaltet wurden. Nur abgebaut hat man die stillgelegte Anlagen nicht,
da man sie später vielleicht mal auf eine andere Messtechnik umbauen könnte.
Außerdem haben sie den Effekt, dass sich die Autofahrer meist an die
vorgeschriebene Höchstgeschwindigkei von 80 km/h halten.
Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2024
|