Hamminkelner Windmühlen
Ursprünglich wurde das Getreide mit Steinen zu Mehl zerrieben. Später benutzte
man Handdrehmühlen, bis anstelle der menschlichen Kraft die Kraft der Pferde
(Roßwindmühle) genutzt wurde. Noch später entdeckten die Menschen die Kraft des
Windes und bauten Windmühlen. Zu den typen Mühlen am Niederrhein gehört die
Turmwindmühle mit einer drehbaren Haube. In Hamminkeln gibt es links und rechts der Issel noch sieben erhaltene Windmühlen. Sie liegen überwiegend außerhalb bzw. am Rand der Orte
und werden heute größtenteils als Lager- oder Wohnraum
genutzt. In den letzten Jahrzehnten wurde die Erhaltung der Mühlen stark
vorangetrieben. In Mehrhoog sind noch die Reste eines Mühlenfundaments vorhanden.
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Name: |
Mühle Terhorst / Loikumer Mühle / Kappenmühle |
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Adresse: |
Möllenweg 45, 46499 Hamminkeln-Loikum
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Koordinaten: |
N 51°46’29,8" - E 06°34'18,8" |
Baujahr: |
1856 |
Die Windmühle Terhorst steht in der Isselaue, auf einer Hofanlage am Rand der Ortsbebauung.
Der konische Mühlenturm wurde mit Backsteinen errichtet und erhielt eine
bootsförmige Haube. Diese Mühle mit drehbarer Haube bzw.Kappe wird
Kappenwindmühle genannt, in den Niederlanden auch Holländerwindmühle. Dieser
moderne Windmühlentyp verdrängte im 16. Jahrhundert die bis dahin gebauten
Bockwindmühlen. |
Die Windmühlenflügel und der Steert sind nicht mehr vorhanden,
wohl aber der Mahlstein. Am Turmfuß wurde ein neues
Sockelgeschoss errichtet. Auf der Turmkappe thront eine Fahne mit der Jahreszahl
1856. Die Mühle wird heute als Lagerraum genutzt. Die Loikumer Mühle ist als
Denkmal in der Denkmalliste der Stadt Hamminkeln eingetragen. Grundlage für die
Aufnahme ist das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW). |
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Name: |
Mühle Wissing / Roßmühle |
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Adresse: |
Roßmühle 21 / Ecke Bislicher Straße, 46499 Hamminkeln |
Koordinaten: |
N 51°43’47,1" - E 06°34'56,1" |
Die zylindrische, dreigeschossige Turmwindmühle wurde 1618 aus Ziegelsteinen
gemauert. Ursprünglich hatte die Mühle eine drehbare Kappe. Heute ist der Turm
mit einem
flachen Kegeldach abgedeckt. Das Mauerwerk hat im unteren Bereich eine Stärke von 2,60 m
und im oberen Geschoss immer noch 1,40 m. Im obersten Turmgeschoss ist die
Jahreszahl "1618"
in einen Stein eingekerbt.
An der Turmbasis sind noch Wallreste erhalten, die
zusammen mit der enormen Mauerstärke darauf hindeuten, dass der Turm ein
mittelalterlicher Wehrturm war. Um 1920 wurde die Roßmühle auf elektrischen
Antrieb umgestellt und die Flügel entfernt. In der Mühle wurde bis Mitte der
1970er Jahre Weizen und anschließend bis 1981 Schrot für Tierfutter gemahlen.
Danach wurde der Mühlbetrieb eingestellt. Seit 1984 steht die Mühle Wissing
unter Denkmalschutz. 1987 wurde sie zu Wohnzwecken umgebaut. Von 1840 bis
1903 befand sich an der Mühle Wissing der Schießstand der
Männer-Schützengesellschaft. Mühlenbesitzer Hermann Wissing wurde im Jahr 1903
Schützenkönig von Hamminkeln. Der Mühlenbesitzer Heinrich Wissing erfand eine
klassische Röstmaschine aus schmiedeeisernem Stahl mit Holzbock und hölzerner
Harke in dem Kaffee schonend über 60-120 Minuten heranreifte ohne zu verbrennen.
Diese alte Tradition pflegte er über Jahrzehnte bis 1936.
Bei dem Kreiswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wurde die Mühle
Wssing 1989 besonders positiv beurteilt. |
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Name: |
Mühle Weßling (Wessling) |
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Adresse: |
An der Windmühle 20, 46499 Hamminkeln |
Koordinaten: |
N 51°44’01,2" - E 06°35'39,8" |
Baujahr: |
1840 (1848) |
Die Windmühle Weßling wurde 1840 als konischer Ziegelturm erbaut. Wegen zu
schwachem Wind wurde der Turm 1848 zylindrisch um ein Viertel erhöht. Auf dem
Kopf befindet sich eine schwarze Haube mit Segelgatterflügeln. Im Jahre 1900
hat man eine Backstube angebaut. 1928 zerstörte eine Windhose die
Jalousieflügel. Der Sturmschaden wurde nicht mehr repariert. Stattdessen wurde
auf elektrischen Antrieb umgestellt und man arbeitete mit Motorkraft weiter. |
Später hat man ein originalgetreues Flügelkreuz als Symbol angebaut. Im Jahr
1989 endete der Mahlbetrieb. Von 1989 bis 1995 wurde die Mühle als Getreidelager
und zum Mischen verschiedener Getreideprodukte sowie als Verkaufsladen genutzt.
1995 wurde die Mühle zum reinen Wohnturm mit vier Etagen umgebaut. Die
Königswelle oben im Turm ist noch vorhanden, jedoch gibt es keine Verbindung
mehr zum ehemaligen Mahlwerk. Heute ist die Windmühle Weßling das Wahrzeichen des Stadtteils Hamminkeln und
das Wappenemblem des Hamminkelner Verkehrsverein (HVV). Sie ist die einzige
Windmühle in Hamminkeln, die noch Flügel hat. Die Hamminkelner
Werbegemeinschaft ließ erstmals zur Vorweihnachtszeit, am 25. November 1989, an
den Ortseinfahrtsstraßen und am Rathaus beleuchtete Windmühlen mit dem Motiv der
Wessling-Mühle aufstellen. Wegen des hohen Stromverbrauchs der vielen Glühlampen
wird die Aktion heute nicht mehr durchgeführt. |
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Name: |
Windmühle Hasselmann |
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Adresse: |
Klausenhofstraße 43a, 46499 Hamminkeln-Dingden
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Koordinaten: |
N 51°46’17,0" - E 06°37'22,0" |
Baujahr: |
1853 |
Der konische Mühlenturm aus Ziegelsteinen mit kleinen Fenstern und
einer Kappenhaube steht innerhalb der Ortsbebauung, nahe dem Dingdener Freibad. In
der Mühle Hasselmann wurde bis nach dem Ersten Weltkrieg hier mit Hilfe der
Windenergie Getreide gemahlen,
später diente sie als Lager. Die Windmühlenflügel und
der Vordrehbaum sind nicht mehr vorhanden. Das Sockelgeschoss an der Turmbasis
wurde zu Wohnzwecken ausgebaut. |
Auf dem mit Teerpappschindeln gedeckten Dach der Mühlenkappe befindet sich ein
kleiner Mast mit einer Blechfahne, an der ein Müller mit einem Mehlsack sowie
das Baujahr 1853 zu sehen sind. Die leer stehende Turmwindmühle soll verkauft
werden. |
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Name: |
Königs-Windmühle |
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Adresse: |
Nordbrocker Straße, Am Ehrenmal 3 46499 Hamminkeln-Dingden |
Koordinaten: |
N 51°45’59,8" - E 06°37'30,8" |
Baujahr: |
1852 |
Die konische Turmwindmühle aus Ziegelsteinen und kegelförmiger Haube mit roten
Dachpfannen steht auf einem Mühlenhügel am südöstlichen Ortsrand von Dingden.
Wegen dem Wall wird dieser Mühlentyp auch Wallholländer Mühle gennant. Die
Königsmühle wurde 1925 stillgelegt. Im Jahr 1934 hat man den zur Straße gerichteten
Eingangstunnel mit breitem Einfahrtstor zum Ehrenmal für die Gefallenen des 1.
Weltkrieges hergerichtet. |
In der Gedenkstätte befindet sich die Bronzefigur "Die Trauernde" von Heinz
Hölker. An dem Ehrenmal wird heute auch an die Gefallenen des 2. Weltkrieges
gedacht. Die Jahreszahl 1852 auf der Dachfahne weist auf das Baujahr hin.
Die Windmühlenflügel und der Vordrehbaum bzw. Steert sind nicht mehr vorhanden.
Im Winterhalbjahr 2020/2021 wurde die Außenfassade des Mühlenturms gründlich
restauriert. |
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Name: |
Windmühle Nordbrock |
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Adresse: |
Melkweg 8, 46499 Hamminkeln-Dingden |
Koordinaten: |
N 51°45’36,9" - E 06°43'15,1" |
Baujahr: |
1844 |
Der konische Mühlenturm wurde rund 10 km östlich des Ortskerns von Dingden aus
Ziegelsteinen errichtet. Die Turmwindmühle hat eine drehbare Haube. An der
Turmbasis befindet sich ein Wall mit großen Durchfahrtstoren. Die
Holländerwindmühle mit drehbare Kappe hat eine Steert-Nachführung. Ab 1900 wurden
die unteren Mahlgänge mit Dampf- bzw. Motorkraft betrieben.
Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde in der Nordbrocker Mühle von Hamminkeln-Dingden
Getreide gemahlen. Im Jahr 1950 hat man die Kriegsbeschädigungen wieder
repariert. |
Die Nordbrocker Windmühle gilt als eine der schönsten am Niederrhein und dient
heute als Museum einer voll funktionsfähigen Holländerwindmühle. Das Flügelkreuz
wurde demontiert, der Wellenkopf, der Steert, die komplette Antriebstechnik mit
Mahlwerk und Sackaufzug sowie der Mechanismus, mit dessen Hilfe die Mühlenhaube mit dem
Flügelkreuz in den Wind gedreht wurde, sind noch erhalten geblieben. Die
Windmühle Nordbrock sollte bereits 2020 eine neue Haube samt Kruystatt erhalten.
Jedoch ist es schwer, an die geeigneten Hölzer einer bestimmten Sorte zu
kommen. |
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Name: |
Mühle Wefelnberg |
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Adresse: |
Mühlenbergweg 17a, 46499 Hamminkeln-Brünen |
Koordinaten: |
N 51°43’30,5" - E 06°40'25,1" |
Baujahr: |
1859 |
Der runde, konische Turm mit fünf Stockwerken wurde
aus Ziegelsteinen errichtet. An der Wefelnberger Mühle wurde bis 1928 mit
Windantrieb Getreide gemahlen. Danach wurde das Mahlwerk durch einen
Elektromotor angetrieben. 1936 hat ein Sturm die Windmühlenflügel zerstört, die
danach auch nicht mehr erneuert wurden. 1966 hat man die Turmhaube demontiert und
durch ein Flachdach ersetzt. 1972 wurde der Mahlbetrieb endgültig eingestellt. Das an
die Turmbasis angebaute Sockelgeschoss diente zunächst als Lagerraum. |
Später wurde der Turm mit Fördermitteln renoviert und unter Denkmalschutz
gestellt. Heute befinden sich in dem Mühlenturm Bürogebäude
und in dem Sockelgeschoss ist seit 2013 ein Kindergarten untergebracht. Der
originale Mahlstein soll noch erhalten sein.
Im 20. Jahrhundert gab es in Brünen noch vier weitere Windmühlen:
Venninghauser Mühle (Mühle von de Wallsberg)
Diese Windmühle wurde 1699 auf der höchsten Erhebung der Brüner Hügelkette, auf
dem Strutmannshof (heute Kleinpaß), errichtet. 1859 wurde die Mühle durch einen
Brand völlig zerstört.
Windmühle im Weseler Wald Die Windmühle wurde 1836 von
Bernhard Klein-Stenbeck erbaut und 1895 durch eine Dampfmühle erweitert. Die
Windmühle war noch bis 1938 in Betrieb. Anschließend wurde noch bis 1951 mit
einem Elektroantrieb gemahlen.
Turmwindmühle auf dem Stemmingholt 1876 wurde vom Müller
Heinrich Heiligenpahl eine Turmwindmühle auf dem Stemmingholt in Betrieb
genommen. Die ungünstige Lage zwang seinen Sohn 1927 dazu, den Mahlbetrieb
einzustellen. Nach dem Verkauf des Anwesens wurde die Mühle 1928 abgerissen.
Mühle Spaltmann Die Getreidemühle wurde 1872 von dem
Müller Friedrich Spaltmann in der Brüner Unterbauerschaft in Betrieb genommen.
Sein Schwiegersohn Wilhelm Karl Höpken stellte den Mahlbetrieb 1895 auf
Dampfkraft und 1912 auf Elektrizität um. In den letzten Kriegswochen des Zweiten
Weltkriegs wurde die Mühle stark beschädigt, so dass sie abgerissen werden
musste. Auf dem Grundstück befindet sich heute der Gasthof "Hasen-Hein".
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Name: |
Hollands Mühle |
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Adresse: |
Ecke Rheinstraße / Köpenweg Hamminkeln-Mehrhoog |
Koordinaten: |
N 51°44’06,7" - E 06°29'19,4" |
Der einstige Wehrturm, zum Wasserschloss Bellinghoven gehörend, wurde zu einer
Turmwindmühle umgebaut und erstmals 1460 als solche erwähnt. 1649 erfolgte der
zweite Umbau mit zwei Mahlwerken, einer Roßmühle und einer Ölmühle für Ölfrüchte
und Getreide. 1838 erwarb der Müller Jakob Holland aus Bislich die Mühle. Die
nach ihm benannte Turmwindmühle
war bis in die 1920er Jahre in Betrieb. 1936 wurde die "Möll up der Heijden"
trotz vieler Bemühungen sie als Baudenkmal zu erhalten, abgebrochen, um die
Steine für den Straßenbau der B8 zu verwenden. Einige Mühlsteine wurden in der
Kirche zu Mehr verbaut. |
Die mächtigen und teilweise zugewachsenen Mauerreste mit einer Dicke von rund 2,5 m liegen noch
heute an der Ecke zwischen der Rheinstraße und dem Köpenweg.
Letzte Aktualisierung: 28. September 2022
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