Von 1874 bis 1876 wurde zwischen Hilkenborg und Weener eine erste 345 Meter
lange Bogenbrücke mit integrierter Drehbrücke über die Ems errichtet. Zwischen
1924 und 1926 wurde eine neue Emsbrücke gebaut. Die Gründungen wurden durch
Senkkästen hergestellt. Die Betonpfeiler wurden mit einem Klinkermauerwerk
verschalt. Statt der Bögen wurde der Neubau
als parallelgurtige Fachwerkbrücke mit einer Rollklappbrücke und unten liegendem
Gleis errichtet. Die Brückenpfeiler an der Klappbrücke wurden mit Leitwerken
versehen. An der Westseite der Brücke wurde ein Wärterhaus errichtet, das unter
Denkmalschutz steht. In dessen Keller ist der Pegel für die Messung des
Emswasserstandes untergebracht.

Foto:
Martina Nolte / Lizenz:
Creative Commons CC-by-sa-3.0 de
Am 16. April 1945 wurde die Friesenbrücke von Wehrmachtsoldaten
gesprengt, um die vorrückenden kanadischen Truppen aufzuhalten. Von 1950 bis
1951 wurde sie in gleicher Form wieder aufgebaut. Um die ständig größer
werdenden Kreuzfahrtschiffe von der Meyer Werft zur Nordsee überführen zu
können, wurde der feste Überbau neben der Schifffahrtsöffnung beweglich gemacht
und konnte bei Bedarf von einem Schwimmkran ausgehoben werden. |
Brückenpfeiler, Weener Seite Nord
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Typ: |
Warnfeuer |
Position: |
53°09'41,4" N - 07°22'18,6" E |
Deutsche Nr. |
322812 |
Kennung: |
Fl Y 4 s, Y |
Bauwerkshöhe: |
4,8 m
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Feuerhöhe: |
4,8 m |
Optik: |
LED-Leuchte mit Solar-Panel |
Tragweite: |
1,5 sm |
Foto: |
August 2016 |
Am 3. Dezember 2015 rammte das
Frachtschiff Emsmoon das 30 m breite Klappteil der geschlossenen Friesenbrücke,
zerstörte es und verschob durch die Wucht des Aufpralls die Aufbauten der Brücke
um einige Meter. Das Klappteil wurde mit einem Schwimmkran herausgehoben. Die Eisenbahnbrücke kann seitdem nicht mehr genutzt werden. |
Frei stehender Brückenpfeiler Nord
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Typ: |
Warnfeuer |
Position: |
53°09'41,4" N - 07°22'20,4" E |
Deutsche Nr. |
322813 |
Kennung: |
Fl Y 4 s, Y |
Optik: |
LED-Leuchte mit Solar-Panel |
Foto: |
August 2016 |
Nach Abschluss der Ermittlungen wurden der
Emslotse und der russischstämmige Kapitän zu einer Geldstrafe verurteilt. Bei
dem Zusammenstoß mit der Brücke soll der Lotse laut Staatsanwaltschaft das
Schiff gelenkt haben. Der Kapitän habe damit gegen die Vorschriften verstoßen,
weil das Steuern allein seine Aufgabe sei. Außerdem ist der Lotse ohne
Durchfahrerlaubnis des Brückenwärters Richtung Brücke gefahren. Der Kapitän soll
außerdem keinen Ausguck als auch keine Radarbeobachtung eingesetzt haben. |
Brückenpfeiler, Coldemüntjer Seite Nord
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Typ: |
Warnfeuer |
Position: |
53°09'42,0" N - 07°22'22,8" E |
Deutsche Nr. |
322814 |
Kennung: |
Fl Y 4 s, Y |
Optik: |
LED-Leuchte mit Solar-Panel |
Foto: |
August 2016 |
Die Blitzleuchte ist an der Brückenkontruktion
über dem Pfeiler montiert. |
Frei stehender Brückenpfeiler Süd
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Typ: |
Warnfeuer |
Position: |
53°09'40,2" N - 07°22'20,4" E |
Deutsche Nr. |
322815 |
Kennung: |
Fl Y 4 s, Y |
Optik: |
LED-Leuchte mit Solar-Panel |
Foto: |
August 2016 |
Nach der Kollission hat man an den Brückenpfeilern gelb strahlende
LED-Blitzfeuer mit Solarmodulen aufgebaut, die auf gelben Radarreflektoren
montiert sind. Die längste Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands soll durch eine
Drehbrücke für Schiffsbreiten bis 52 Metern ersetzt werden. Eine Wiederinbetriebnahme des Eisenbahnverkehrs über
die neue Eisenbahnbrücke ist für Herbst 2024 geplant. |
Brückenpfeiler, Coldemüntjer Seite Süd
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Typ: |
Warnfeuer |
Position: |
53°09'40,8" N - 07°22'23,4" E |
Deutsche Nr. |
322816 |
Kennung: |
Fl Y 4 s, Y |
Optik: |
LED-Leuchte mit Solar-Panel |
Foto: |
August 2016 |
Vor den Blitzfeuern sind weiße, rechteckige Tafeln angebracht, die mit gelblichem Licht angestrahlt werden.
Im März 2016 wurde das Brückenmittelteil ausgehängt und mit einem Schwimmkran
nach Papenburg gebracht und dort verschrottet. Bis zur Fertigstellung der neuen Friesenbrücke
bringt in den Sommermonaten eine sogenannte Friesenfähre
Fußgänger und Fahrradtouristen über die Ems. |
Ende November 2021 wurde mit dem
Rückbau der noch bestehenden Brückenteile begonnen. Nördlich und südlich der
Brücke wurden jeweils drei Dalben gerammt. Diese dienen dem Schutz von
Arbeitsgeräten bzw. Arbeitspontons bei Abbrucharbeiten an dem Mittelpfeiler.
Am 10. Dezember kam der große Schwimmkran "ENAK" mit dem 3000 PS starken
Schlepper "ARION" nach Weener, um den Westteil der Fachwerkbrücke vom
Sockel zu heben. Jedoch löste sich die Verankerung auf dem östlichen Sockel
nicht. Auch ein zweiter Versuch am Folgetag scheiterte. Erst am 15. Dezember
löste das Abbruchunternehemen das Problem, in dem sie die Traglast vom
Spitzenausleger (2 x 170 t) an die Haken des Hauptbocks hängten, die bis zu 2 x
300 Tonnen heben. Das abgebaute Brückenteil wurde anschließend auf einen Ponton
verladen und zur Papenburger
Meyer Werft gebracht, um dort verschrottet zu werden. Während des Ausbaus und
Transport des ausgehobenen Brückenteils wurde die Seeschifffahrtsstraße Ems auf
dem Abschnitt zwischen Leerort und Papenburg für die übrige Schifffahrt voll
gesperrt. Der außergewöhnlich große Schleppverband wurde von Dienstschiffen der
Wasserschutzpolizei bzw. der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des
Bundes begleitet.
Die westliche Durchfahrt durch die Friesenbrücke ist ab sofort für
den Schiffsverkehr gesperrt. Die gesperrte Durchfahrt ist mit zwei
Sperrgebietstonnen, Kennung Fl. G 4s, gekennzeichnet: • Nördlich der
Durchfahrt auf 53° 09,638’N, 007°22,351’E, • Südlich der Durchfahrt auf 53°
09,713’N, 007°22,321’E.
An der ehemaligen Friesenbrücke wurden in Februar 2022 auf folgenden Positionen
beleuchtete Dalben gerammt:
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DB-06
53°09,7379'N 007°22,3075'E
-
DB-05
53°09,7252'N 007°22,3167'E
-
DB-04
53°09,7132'N 007°22,3251'E
-
DB-03
53°09,6499'N 007°22,3493'E
-
DB-02
53°09,6369'N 007°22,3500'E
-
DB-01
53°09,6232'N 007°22,3503'E
Die Leuchtdalben dienen dem Schutz von Arbeitsgeräten bzw. Arbeitspontons bei
Abbrucharbeiten an dem Mittelpfeiler sowie der Sperrung der ehemaligen
Brückendurchfahrt. Die beleuchtete Dalben auf Position DB-04 und DB-04 wurden am
13. März 2022 dauerhaft eingezogen.
Weiterhin werden Rammarbeiten in der ehemaligen westlichen
Durchfahrt der Brücke ausgehführt. Die Rammarbeiten werden vom Rammponton "JAN" ausgeführt. Die
Arbeitsgeräte zeigen Signale gem. KVR und EmsSchO. Zur weiteren Absicherung der
Rückbauarbeiten sind zeitweilig je ein Verkehrssicherungsfahrzeug oberhalb und
unterhalb der Baustelle vor Ort. Diese informieren die durchgehende Schifffahrt
über die möglichen Behinderungen und Rücksichtnahmen bei der Passage der
Baustelle.

Bei den Abbrucharbeiten der Brückenpfeiler wurden nicht nur einzelne Steine
herausgebrochen sondern ganze Blöcke von 10-15 Kubikmeter, die mit einem
überdimensionalen Greifarm vom Schwimmkran ENAK auf ein Ponton verladen wurden. Am 05. April 2022 wurde auf der roten Fahrwasserseite ein Teil
der ehemaligen Eisenbahnbrücke Weener mit dem Schwimmkran "ENAK" ausgehoben.
Dabei engte der Schwimmkran das Fahrwasser ein. Die Passage der Engstelle durch
andere Fahrzeuge musste rechtzeitig mit der Verkehrszentrale Ems und dem
Schwimmkran "ENAK" abgestimmt werden.
Bekanntmachung für Seefahrer 141/22 WSA Ems-Nordsee, 29.04.2022 An der
Eisenbahnbrücke (Friesenbrücke) Weener wurde auf folgenden Positionen
beleuchtete Dalben mit der Kennung Fl(1)w.4s, gerammt.
DB-101 53°09,7465'N 007°22,3622'E
DB-102 53°09,7286'N 007°22,3508'E
DB-103 53°09,6244'N 007°22,3902'E
DB-104 53°09,6094'N 007°22,4142'E
DB-09 53°09,6475'N 007°22,3249'E
DB-10 53°09,7103'N 007°22,3010'E
Diese dienen dem Schutz von Arbeitsgeräten
bzw. Arbeitspontons. Im Bereich der Baustelle ist bei Passage die
Geschwindigkeit auf ein für die Manövrierfähigkeit geringstmögliches Maß zu
reduzieren. Sog und Wellenschlag sind zu vermeiden. Die mit der BfS 23/22
veröffentlichten gerammten Dalben wurden gezogen. Die Rückbauarbeiten werden bis Ende Frühjahr 2022
abgeschlossen sein. Anschließend beginnt der eigentliche
Brückenneubau, der bis 2024 fertiggestellt werden soll. |
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