Heeresversuchsanstalt Peenemünde
ln Peenemünde erstand die erste wirkliche große Raketenversuchsstelle der Welt.
Hunderte von Millionen Mark wurden in dieses Unternehmen hineingepumpt. Die
modernsten Laboratorien und Versuchsfelder wurden gebaut. Reihen von
Raketenprüfständen aus Beton und Eisen, ausreichend für Triebwerke und Geräte
bis 200 Tonnen Schub, wurden entlang der Küste errichtet. Der größte
Überschallgeschwindigkeits-Windkanal der Erde, ausgerüstet mit den modernsten
Mitteln der Messtechnik, wurden in Betrieb genommen. Sauerstofferzeugungsanlagen, Werkstätten und Verwaltungsgebäude, verbunden durch
ein Netz von Schnellbahnen und Betonstraßen, vollendeten zusammen mit der für
die Belegschaft notwendigen Wohnsiedlungen das Bild dieser damaligen Zeit in der
Welt umfangreichsten und bestausgerüsteten Forschungs- und Entwicklungsstelle.
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Altes Molenfeuer Ost im Jahr 2011 |
Nach zehnjähriger Entwicklungsarbeit waren die größten technischen Probleme
dieser völlig neuen Raketentechnik erstmals prinzipiell gelöst.
Hafeneinfahrt Peenemünde 1979
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die A4-Rakete in den USA und in der UDSSR weiterentwickelt, zum
Teil mit der deutschen Entwicklungsmannschaft. Die heutige Raumfahrt bzw. die
Sputnik-Satelliten der damaligen UDSSR in den fünfziger Jahren sowie besonders
die Explorer-Serie der USA und die gewaltige SATURN-Rakete mit der amerikanische
Astronauten am 20. Juli 1969 auf dem Mond landeten wurden mit Raketen um die
Erde gebracht, die auf der Technologie der A4 basiert. Das Historisch-technische Informationszentrum in Peenemünde erinnert an die Rakete V2, an
Jagdflugzeuge und Hubschrauber, und der Besucher erfährt vieles über die
verheerenden Folgen der neuen Waffen. Von 1937 bis 1945 fungierte Wernher von
Braun als Technischer Direktor der Heeresversuchsanstalt Peenemünde.
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