Simon-Loschen-Leuchtturm

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Typ: Oberfeuer

Simon-Loschen-Leuchtturm

Internationale Nr. B1268.1
Deutsche Nr. 316001
NGA-Nr. 114-10412
ARLHS: FED 050
Position: 53°32’47" N - 08°34'12" E
Kennung: Iso 4 s    2+(2)
Optik: Doppelsignalscheinwerfer
Bauwerkshöhe: 37 m
Feuerhöhe: 34 m
Richtfeuerlinie:
Tragweite: 8 sm
Inbetriebnahme: 1855
Foto: Mai 2018

Der rotbraune Backsteinturm mit kirchenähnlichen Anbauten steht auf der nördlichen Seite der Schleuse zum Neuen Hafen. Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und verjüngt sich stufenweise nach oben. Der obere Teil ist rund und trägt ein grünes achteckiges Laternenhaus mit spitzem Dach.

Der seitlich angebrachte Ausleger mit Kugeln und Seelaternen diente als Anzeige für Sturmwarnungen. Der Leuchtturm wurde 1853 bis 1855 nach den Plänen des Architekten Simon Loschen erbaut und ist der älteste Festland-Leuchtturm an der Nordseeküste und eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Simon Loschen (*1818 † 1902) war in Bremen und Bremerhaven ein wichtiger Vertreter des neugotischen Baustils. Ursprünglich gehörte zu diesem in norddeutscher Backsteingotik gebauten Leuchtturm ein kirchenähnlicher Anbau mit Büro- und Wohnräumen für die Schleusenwärter und Baubeamten. Leider wurde dieser Anbau im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Man betrieb das Feuer zuerst mit Argandschen Lampen und fest montierten Parabolreflektoren. Ab 1877 wurden diese Oberfeuer Bremerhavengegen Brenner mit offener Gasflamme getauscht. Die Gasbrenner wurden um 1900 durch Petroleumglühlicht und die Reflektoren durch eine Gürtelleuchte ersetzt. 1925 wurde die Lichtquelle elektrifiziert und seit 1961 wird sie ferngesteuert. Die beiden Weltkriege hat der Leuchtturm unbeschadet überstanden. Heute dient ein Doppelsignalscheinwerfer als Lichtquelle. Die Richtfeuerlinie Bremerhaven markiert für die Weser aufwärts gerichtete Linie die Mitte des Fahrwassers im Blexener Bogen bei Nordenham zwischen Stromkilometer 65 und 66.
Im Juli 2007 veröffentlichte die Deutsche Post eine 45 Cent-Sonderbriefmarke mit dem Motiv des Loschenturms. Der Leuchtturm kann an einigen Tagen im Jahr besichtigt werden. Brautpaare können auf dem Leuchtturm in den Hafen der Ehe starten. Der Leuchtturm wurde 1984 unter Denkmalschutz gestellt und 1985 komplett saniert.
Von September 2021 bis März 2022 wurde der Simon-Loschen-Leuchtturm eingerüstet, und Konservierungs- und Beschichtungsarbeiten an der Stahllaterne durchgeführt. Dabei wurden massive Schäden am Laternenhaus festgestellt. Die verrosteten Bauteile wurden in aufwendiger Handarbeit detailgetreu nachgebildet. Von einem Restaurator wurde die Farbe schichtweise abgetragen, um festzustellen welcher Farbton bei der Erbauung verwendet wurde. Diese Farbgestaltung wurde im Anschluss wieder hergestellt. Zusätzlich wurden die Scheiben der Laterne gegen Sicherheitsglas ausgetauscht.

 

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