Kriegerdenkmal Germania

Das Original der Germania hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Das von dem Bildhauer Leo Müsch aus Sandstein erschaffene Kriegerdenkmal stand seit 1879 auf einem hohen Rechtecksockel auf dem Hamminkelner Marktplatz, von einem schmiedeeisernen Gitterzaun umgeben. Das Denkmal zeigte die Germania in Siegerpose und sollte an die siegreichen Kriege von 1866 und 1870/71 sowie an die in jenen Jahren ruhmvoll zurückgebliebenen Söhne und gefallenen Hamminkelner Bürger erinnern.
Die Schrift an der Vorderfront lautet: "Ihren in den Feldzügen 1866, 1870/71 ruhmvoll gebliebenen Söhnen. Die dankbare Gemeinde". Auf der linken Seite stehen die Namen von drei im Krieg 1866 gefallenen Soldaten, auf der rechten Seite die Namen von elf 1870/71 Gefallenen.

Wegen Umgestaltung des Hamminkelner Dorfkerns hat man das Kriegerdenkmal 1967 abgebaut und auf einer Deponie entsorgt. Ein Bürgerprotest im gleichen Jahr bewirkte eine Zurückholung und Restaurierung der stark beschädigten Statue sowie eine Wiederaufstellung 1968 am evangelischen Friedhof.

Kriegerdenkmal Germania Kriegerdenkmal Germania

Bis 1980 hatte die Witterung stark an dem Erscheinungsbild der Germania genagt. Die Restaurierungskosten der Statue konnte die Gemeinde damals nicht aufbringen, so dass sie erneut abgebaut und auf dem Betriebsgelände des damaligen Vorsitzenden des Hamminkelner Verkehrsvereins, Otto Schlebes, lagerte, Replik der Germaniabis er die edle Dame 1998, unrettbar verfallen, dort begrub. Die Wohngebäude auf dem linken Bild gibt es heute nicht mehr. Das obere rechte Foto von Reinhard Voß entstand um 1963. Der Mann vor der Germania abgebildet, war damals bei der Mühle Wissing beschäftigt (jetzt Baudenkmal Roßmühle). Er verstarb in den 70er Jahren nach einem Verkehrsunfall.

Obwohl die originale Germania nicht mehr existiert, ist sie noch immer in der Liste der Baudenkmäler von Hamminkeln eingetragen.

Replikat der Hamminkelner Germania

Der Hamminkelner, Daniel Puckert, hat die "Germania" 2021, in Erinnerung an die Dorfgeschichte, mit einem 3D-Drucker aus 30 kg Recycling-Kunststoff nachgebildet. Da die Replik für den 3D-Drucker zu groß war, wurde sie in mehreren Einzelteilen gedruckt und anschließend zusammengefügtund schneeweiß gestrichen. Zuerst wurde die Statue im Innenhof der Brauerei Kloppert zwischengelagert und nach einem geeigneten Standort gesucht. Nun steht die neue Germania auf einem Betonfundament vor dem Gebäude der Feldschlösschenbrauerei.

Das Projekt wurde u. a. ermöglicht durch: Familie Kloppert, Ilse Schmidt und Waltraud Fenske, sowie dem HVV gemeinsam mit Heinz Breuer.

Letzte Aktualisierung: 06. Oktober 2022

 

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