Katholische Kirche Hamminkeln
Schon von weiter Ferne grüßen die schwarzen Türme der beiden Hamminkelner
Kirchen: der breiteren und weiß gestrichenen
evangelischen Kirche und der höheren, rotbraunen
katholischen Pfarrkirche.
Die Katholische Kirche St. Maria Himmelfahrt wurde 1894 aus roten
Ziegelsteinen im neugotischen Stil mit Spitzbögen, Säulen, Kapitellen und
Maßwerk errichtet. Die katholischen Pfarrkirche wurde
am 4. Juli 1895 eingeweiht. Die drei großen, bunten Kirchenfenster zeigen Szenen
aus dem Marienleben unter anderen die Krönung
Mariens. Die Kirche ist tagsüber geöffnet. Dienstags geschlossen!
Geschichte
Nach der Reformation im frühen 16. Jahrhundert hat sich die Hamminkelner Kirche
1612 zur neuen Konfession bekannt. Damit endete die Geschichte einer
katholischen Gemeinde in Hamminkeln. Die wenigen verbliebenen Katholiken besaßen keine eigene katholische Kirche und
wurden von den Nachbargemeinden seelsorglich betreut. Zum Gottesdienst fuhren
sie nach
Wesel oder Loikum. Ihre Kinder mussten in die katholischen Schulen von Loikum,
Ringenberg oder Wesel. Im Jahr 1753 gab es bereits wieder 15 katholische
Häuser, die vorher lutherisch gewesen waren. Im 19. Jahrhundert hatten sich
immer mehr katholische Familien angesiedelt und es wuchs der Wunsch wieder eine
eigenes Gotteshaus zu haben. Aber es fehlte damals ein Grundstück und das nötige
Kapital.
Im Jahr 1881 war es dann so weit und der Ökonom Heinrich van
Nahmen verschenkte ein Grundstück für eine Kirche, Pfarrhaus und Schule und eine
reiche Witwe aus Mehr stellte in ihrem Vermächtnis das Anfangskapital zur
Verfügung. So konnte man mit den Planungen beginnen. Durch viel Eigenarbeit und
der Mithilfe von vielen Gemeindemitgliedern kam der Bau des neuen Gotteshauses
schnell voran. Nach der Fertigstellung im Jahr 1893 wurde die neue Kirche
liebevoll ausgestattet. 1895 erhielt die Kirche drei Glocken, die in Gescher
gegossen wurden und 1898 hat man eine Orgel eingebaut.
Hinter der Kirche wurde der katholische Friedhof angelegt. Im Ersten
Weltkrieg mussten zwei große Glocken zum Einschmelzen für Kriegsmaterial
abgegeben werden. Erst 1929 konnten zwei neue Glocken geweiht werden, die im
Zweiten Weltkrieg erneut abgegeben werden musten. 1952 wurden zwei neue Glocken
geweiht. Im Zweiten Weltkrieg gab es viele Schäden an der Kirche, Pfarrhaus
und Pfarrheim, die mit Hilfe von Spenden durch Gemeindemitglieder beseitigt
werden konnten. 1968/1969 erfolgten
umfangreiche Renovierungsarbeiten am Kirchgebäude. Am 3. Juli 1983 wurde die
neue Marienkapelle eingeweiht und am 15. August 1985 das neu geschaffene
Pfarrheim eröffnet. Bei einer erneuten Renovierung der Kirche wurde eine neue
Orgel angeschafft, und die Sakristei ausgebaut.
Das Pfarrarchiv liegt als Depositum im Bistumsarchiv
Die Pfarrer von St. Marien
1892 – 1896 Gottfried Finke 1896 – 1903 Franz Ohters 1903 – 1914 Franz
Boll 1914 – 1926 Felix Achtermann 1926 – 1947 Johannes Schackmann 1947
– 1961 Gerhard Oostendorp 1961 – 1979 Wilhelm Ostermann 1979 – 1990 Aloys
Hülsmann 1990 – 1995 Josef Cornlißen 1995 – 2003 Peter Boßmann 2003 –
2013 Heinz Schulz 2013 – 2015 Ludger Schneider Seit: 2015 Ralf Lamers
Sanierung der katholischen Kirche St. Maria Himmelfahrt
In den Jahren 2020/2021 wurde die Katholische Kirche St. Maria Himmelfahrt für
rund 1,3 Millionen Euro gründlich saniert. Vor allem der Turm und die Fenster
sind stark sanierungsbedürftig geworden. In einem ersten Bauabschnitt wurden
die Bäume auf dem Grundstück abgeholzt und neben Naturstein- und Fensterarbeiten
das Mauerwerk des Kirchturms und des Chorraums saniert. Um die wertvolle
Orgel zu sichern und vor Staubeintrag zu schützen, wurden die großen Basspfeifen
und die Pedalklaviatur demontiert und eingepackt in der Sakristei
zwischengelagert. Zudem hat man um die Orgel herum eine große Kiste aus
Spanplatten gebaut und diese mit einer Folie luftdicht verklebt. Bei
Gottesdiensten wurde ein kleines, fahrbares Ersatzinstrument aus der
Sakristei in die Kirche gerollt. Ab Anfang März 2021 wurden die Baugerüste
für die Mauerwerksanierung an der Südseite und anschließend für die West- und
Nordseite aufgebaut. Die Renovierarbeiten wurden im Dezember 2021 abgeschlossen
und die Kirche wird jetzt bei Dunkelheit von außen mit vier LED-Flutlichtstrahlern
angestrahlt. Das Hochkreuz vor der Kirche steht unter Denkmalschutz.
Die Pfarrei Maria Frieden
Am 1. Dezember 2013 wurde die neue Pfarrei Maria Frieden gegründet, in der sich
die katholische Kirche St. Maria Himmelfahrt Hamminkeln mit den Gemeinden St. Pankratius Dingden, St.
Antonius Loikum, Heilig Kreuz Mehrhoog und Christus König Ringenberg
zusammenschloss. Das
ehemalige Kloster Marienvrede stand Pate für den Namen Maria Frieden.
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