Typ: |
Leit- und Quermarkenfeuer |
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Internationale Nr. |
B1672 |
Deutsche Nr. |
307100 |
Position: |
54°26’47,1" N - 08°29'10,5" E |
Kennung: |
Iso WR 6s |
Sektoren: |
W 271°-339°, R -1°, W -16°, R -49°, W -68°,
R -97°, W -142° |
Optik: |
Gürtellinse F = 400 mm |
Bauwerkshöhe: |
19 m |
Feuerhöhe: |
18 m über MThw |
Tragweite: |
W 16 sm, R 13 sm |
Inbetriebnahme: |
03. Mai 2018 |
Foto: |
Leuchtturm-Atlas.de, März 2018 CC BY-SA 3.0 DE, via
Wikimedia |
Da zur Zeit der Segelschifffahrt viele Schiffe auf Süderoogsand strandeten und
von der Brandung zerschlagen wurden, hat man 1867 am Südwestende auf der nordfriesischen
Sandbank eine erste Bake mit kugelförmigem Toppzeichen und einem Rettungsraum
für Schiffbrüchige aufgestellt. In dem Schutzraum fanden Schiffbrüchige im
Bedarfsfall Trinkwasser und die notwendigsten Lebensmittel. Diese hölzerne Bake
diente zur Ansteuerung des Heverstromes. Über die Jahre ist die Bake auf
Süderoogsand mehrmals im Sturm oder durch Eisgang zerstört, aber immer wieder neu aufgebaut worden. 1939
erhielt die Bake eine zylindrische Laterne mit kegelförmigem Dach und ein mit
Propangas betriebenes Leuchtfeuer mit weißen, roten und grünen Sektoren. Damit
wurde die Bake zu einem Leuchtturm. Insgesamt neun Propangasflaschen waren in
einem Vorratzraum untergebracht, die zweimal im Jahr ausgetauscht werden
mussten. Von der nahe gelegenen Hallig Süderoog wurde mit einem Fernglas
kontrolliert, ob die Gasflamme brannte. |

Bild: OpenSeaMap Lizenz
ODbL
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Wegen Veränderungen des Außensandes mussten die Sektoren öfter geändert
werden und 1985 entfiel der grüne Sektor ganz.
Das Leuchtfeuer dient als Quermarkenfeuer für das Fahrwasser "Hever".
Die heutige Bake wurde im Sommer 2017 errichtet und ersetzt eine Bake aus dem
Jahr 1987, die rund zwei Kilometer weiter südwestlich stand und deren
Gründungspfähle bis zu zwei Metern freigelegt wurden und die Bake somit nicht
mehr standsicher war. Noch während des Neubaus wurde die alte Bake an der
Seeseite von Süderoogsand abgerissen. Die heutige schokobraune Bake wurde auf Pfählen aus widerstandsfähigem Tropenholz gegründet, die bis zu 15 Meter
tief in den Sand gespült wurden. Die Aufbauten der viereckigen Bake sind aus
wetterfestem Bongossi-Hartholz gefertigt. Das schwarze, rund 3,5 m hohe Laternenhaus besteht aus
Aluminium und konnte nach einer Restauration von der alten Bake übernommen
werden. Die Leuchttechnik besteht aus einer geschliffenen Gürtellinse mit einer
Brennweite von 400 mm, Höhe 118 cm, Spannwinkel 270 Grad und einer
Vierfach-Wechselvorrichtung mit 24 V / 100 W Halogenlampen (Fassung: GY6,35). Als Stromversorgung dienen großflächig angebrachte Solarkollektoren
sowie Windgeneratoren. In den Sommermonaten ist die Sandinsel ein fast
friedliches Idyll. Doch in den Novemberstürmen wird Süderoogsand von nie
endenwollenden Wassermassen überrollt. Das Betreten der Insel ist nur mit einer
Sondergenehmigung der Nationalparkverwaltung erlaubt, denn hier befinden sich
die letzten Reviere unserer bedrohten Tierwelt. Von Pellworm aus werden im Juli
Wattwanderungen zur vorgelagerten 'Hallig Süderoog' angeboten, auf der eine
Familie auf einer Warft lebt. |
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