Typ:
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Orientierungsfeuer
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Internationale Nr.
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C1216
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Deutsche Nr. |
202600 |
ARLHS: |
FED 003 |
Position: |
54°27'18,8" N - 10°11'50,2" E |
Kennung:
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Fl WRG 3 s
[0,7+(2,3)] |
Bauwerkshöhe:
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25,60 m
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Feuerhöhe:
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29,50 m
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Optik:
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Gürtelleuchte F = 300 mm, Höhe 953 mm 120 V/600 W
Halogenglühlampe |
Tragweite:
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W 14 sm, R 11 sm,
G 10 sm
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Sektoren: |
W 127°-146°, R -213°,
G -228°, W -235,5°,
R -238,5°, W -262°,
G -43° |
Inbetriebnahme: |
15. August 1865 |
Fotos: |
2011, 2020, 2021 |
Der Leuchtturm Bülk
steht nördlich von Strande, an der äußersten westlichen Landspitze der Kieler
Außenförde. Er hat zwei Umlaufgalerien und war nach Fertigstellung im Jahr 1865 weiß
mit einer roten Bauchbinde. Als Optik benutzte man zunächste eine
Gürtellinse, die aber 1910 durch eine vierfeldrige Scheinwerferoptik
ersetzt wurde. Der Leuchtturm Bülk diente als Leitfeuer. Im Zweiten Weltkrieg
hat man die weißen Flächen des Turms mit einem olivgrüngrauen Tarnanstrich
versehen. Von 1969 bis 1970 wurde der Turm modernisiert und seine Höhe um ca.
zwei Meter zurückgebaut. Nach dem Umbau erhielt der Turm ein
schwarzes Band und die Laterne wieder eine Gürtellinse. Der
Leuchtturm dient seitdem als Orientierungsfeuer für die
Einfahrt in die Kieler Förde. Dabei markiert sein roter Warnsektor
die Untiefe Stollergrund.
Der grüne Sektor 213°-228° bezeichnet eine Kabeltrasse für ein
Unterwasser-Hochspannungskabel, das vom Leuchtturm Bülk bis zum Leuchtturm Kiel
verläuft. Die Kabeltrasse wird zusätzlich durch zwei
Kabelbaken markiert, die am
Strand nahe dem Leuchtturm stehen.
Der Leuchtturm Bülk wird vom Wasser- und Schiffahrtsamt Lübeck ferngesteuert und
überwacht.
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1970 bekam der Turm als Witterungsschutz
eine Umkleidung mit Eternitplatten. Im Herbst 2011 wurde auf
dem Dach der Laterne eine Radarantenne aufgesetzt.
Bei Renovierungsarbeiten Ende 2020 hat man den schwarzen Gürtel entfernt und der
Leuchtturm erhielt zwei grüne Bänder. Zudem wurden auf dem Laternendach drei
Blitzableiter installiert.
Der Leuchtturm Bülk kann vom 1. Mai bis 30. September besichtigt
werden. 98 Stufen führen bis zur unteren Gallerie, von wo aus man
bei schönem Wetter eine gute Aussicht über die Kieler Förde und die
Eckernförder Bucht mit Damp 2000 hat.
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Das alte Laternenhaus des Bülker Leuchturms stand früher am Wendtorfer
Fischereisteg, ist mittlerweile aber am Bülker Leuchtturm aufgestellt. Rechts im Bild ist der alte Glühlampenwechsler vom Leuchtturm
Bülk zu sehen.
Geschichte
Am Leuchtturm auf der Bülker Huk liegt zwischen der Ostsee und der Bülker
Niederung eine drei bis vier Meter hohe Diluvialhöhe, die wegen des spitzen
Winkels, den die Uferlinie hier bildet, das Huk bezeichnet wird. Sie ist der
Rest einer früher viel weiter nach Osten und Norden ausgedehnten Moräne, die
seit Jahrtausenden allen Stürmen von Nordwest bis Südost ausgesetzt war und
daher Meter um Meter abgetragen wurde. So liegt vor der Huk eine breite
Abrasionsplatte. Bis 1500 m östlich der Bülker Spitze ist die Ostsee weniger als
5 m tief und 10 m Tiefe wird erst in einer Entfernung von 2,6 km erreicht.
Auch heute noch unterläge der drei bis vier Meter hohe Steilhang der Abtragung,
wenn er nicht vor über 100 Jahren und später durch Felsen und Beton befestigt
und durch Steinmolen eingeigelt worden wäre. Dann wäre auch der Leuchtturm
längst eingestürzt, der auf die Untiefe hinweisen und die Einfahrt in die Förde
kennzeichnen soll. Schon um 1805 ließ man auf der Huk ein Lotsenhaus erbauen
und am Giebel ein primitives Leuchtfeuer einrichten. Am 6. Dezember wurden das
Reetdachhaus und das Leuchtfeuer durch einen Blitzschlag zerstört. Und im
nächsten Jahr wahrscheinlich in gleicher Weise neu errichtet. 1863 begann die
dänische Regierung mit einem Neubau aus Findlingen und Ziegelsteinen, dem noch
heute stehenden Leuchtturm. Als 1864 der Krieg Preußens und Österreichs gegen
Dänemark ausbrach, wurde der Bau bei einer Höhe von 3,90 m eingestellt. Die
preußische Regierung vollendete den Bau 1865. |
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