Typ: |
Molen- und Orientierungsfeuer
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Internationale Nr. |
C1362 |
Deutsche Nr. |
206680 |
NGA-Nr. |
116-3308 |
Position: |
53°57'43" N - 10°53'21" E |
ARLHS: |
FED 240 |
Kennung: |
Oc RG 4s
1+(3) s |
Sektoren: |
R 123°-201°, G -66° |
Kennung Nebenfeuer: |
F Y 205°-265° |
Bauwerkshöhe: |
9 m |
Feuerhöhe: |
12,30 m |
Optik: |
Gürtelleuchte |
Tragweite: |
rot 6 sm, grün 5 sm |
Betriebszeit alter Turm: |
Juli
1967 -
Dezember 2012 |
Inbetriebnahme neuer Turm: |
5. November 2013 |
Fotos: |
2009, 2012, 2013, 2020 |
Es gab bereits seit 1925 auf der Nordermole einen sechs Meter hohen, gemauerten
Kegel mit einem roten Ball. Der Kegel wurde nachts an der Fahrwasserseite
angestrahlt. Das Balltoppzeichen hat man 1950 grün umgestrichen. 1952 erhielt
der Steinturm ein grünes Festfeuer.
Ende 1963 begannen die Bauarbeiten zur
Verlängerung der Nordermole um ca. 190 m. Im Juli 1967 wurde das Sektorenfeuer
auf einem schwarz-weiß waagerecht gestreiften Turm mit Glasbausteinen gezündet.
Die schwarz-weiß gebänderte Molenbake auf der Nordmole von Travemünde wurde
nach ihrer Fertigstellung nicht wie sonst üblich bei Nacht angestrahlt, sondern
beim Bau wurden versuchsweise Glasbausteine verwendet und der Turm von innen
beleuchtet. Auf diese Weise ist er wohl bei Nacht gut sichtbar, jedoch lässt
sich der Abstand schwerer als bei einer Anstrahlung abschätzen. Weitere Türme
dieser Art wurden nicht gebaut. 1973 hat man den Leuchtturm noch mit einem
elektrischen Membransender (Morsebuchstabe L) ausgerüstet.
Wegen beträchtlicher Baumängel wurde das Molenfeuer durch Drahtgitterfelder abgesperrt
und am 5. Dezember 2012 abgebrochen und in ähnlicher Form als Stahlturm Mitte 2013 wieder aufgebaut. In diesem Zusammenhang
wurde ein provisorischer Mast neben dem Leuchtturm aufgebaut. Der als
Steuerbord-Lateralzeichen fungierende Turm ist jetzt grün lackiert und hat ein
weißes Band. Der Leuchtturm wird bei
Dunkelheit von außen mit acht LED-Strahlern angestrahlt. Die Beleuchtung wurde
dabei im Gitterrost der Außengalerie integriert und automatisch die Helligkeit
je nach Sichtweite geregelt.
Im Turmschaft aus verzinktem Stahl sind zwei Geschosse eingebaut. Über eine
vertikale Steigschutzleiter gelangt man in den Laternenraum. Damit durch das
Leuchtfeuer keine Lichtreflexionen verursacht werden, wurde der Laternenraum von innen
mit einer matten, schwarzen Farbbeschichtung versehen.
Die Kennung, Sektoren und die Tragweite an dem neuen Feuer sind unverändert. Die neue Feuerhöhe
beträgt jetzt 12,30 m. Das Sektorenfeuer ging am 5. November 2013 in Betrieb.
Die grün-weiße Farbe markiert die Steuerbordseite der Traveeinfahrt.
An dem neuen, 300.000 Euro teuren Leuchtturm wurden ein Sichtweitenmessgerät und zwei Nebelfeuer
installiert. Auf dem Dach der Laterne ist ein 4 m hoher Windmessmast montiert.
Die neue Lichttechnik besteht aus einem 6-fach-Lampenwechsler mit 12 Volt / 35
Watt Halogenglühlampen. Der Leuchtturm ist mit einer Siemens Simatic S7
Steuerung voll automatisiert und wird von der Verkehrszentrale Travemünde
fernüberwacht. Den provisorischer Mast hat man inzwischen zurückgebaut und die Nordmole
saniert.
An der Außenseite des Molenkopfes der Nordermole sind an drei Stellen je eine
weiße Tafel montiert, die bei Dunkelheit mit weißen
LED-Strahlern angestrahlt werden.
Zwischen dem altem Leuchtturm und der Nordmole,
steht die Verkehrsleitzentrale "Trave Traffic". Von hier wird unter
anderem sechsmal täglich ein Situationsreport (SITREP) mit
Wetterbericht und Verkehrslage auf VHF Kanal 13 gesendet. |
Winkbake Im Jahr 1814 wurde auf dem Travemünder Nordbollwerk eine hölzerne Winkbake errichtet.
Falls
die Lotsen im Travemünder Hafen wegen auflandigem Sturm oder starkem Küstenstrom
nicht abkommen konnten, wurde dem Schiffer mit der Winkbake, einer beweglichen
Signalstange, der zu steuernde Kurs angezeigt. Der Kurs musste nach der Seite
geändert werden, nach der die Rute der Bake geneigt war. War der Kurs richtig,
so wurde die Bakenrute senkrecht gehalten. Die Bakenrute trug einen roten
Ball, eine blaue Flagge oder einen roten Ball und eine blaue Flagge. Wurde
keine Flagge gezeigt, oder die Bakenrute mit dem Ball unter die waagerechte Lage
geneigt, so bedeutete das, dass das Einlaufen gefährlich ist und falls keine
Gefahr für das Schiff bestand, unterbleiben musste. 1928 wurde der Betrieb der
Windbake in Travemünde eingestellt. |
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