Auf beiden
Seiten von Öland ist die Seefahrt von je her sehr intensiv. An der Südspitze
gibt es gefährliche Riffs. Deshalb plante man schon 1669 einen Leuchtturm
auf Ölands südlicher Landzunge, aber der Plan wurde nicht durchgeführt. 1785 wurde der Leuchtturm
nach Zeichnungen von Carl Cronstedt von russischen Kriegsgefangenen gebaut.
Den Namen "Långe Jan"
(deutsch: Langer Jan) hat er wahrscheinlich von Seemännern bekommen, die das
Bedürfnis hatten, die Leuchttürme beim Namen zu nennen. Der Turm wurde aus
den alten Steinen der S:t Johannes kapell gebaut. Die Kapelle im alten
Fischerdorf Kyrkhamn, auf Ölands südlicher Landzunge, wurde
nach der Reformation zerstört. Ein Steinkreuz am Weg zwischen
Långe Jan und Ottenby kungsgård erinnert an den Platz. Am Anfang
war der Leuchtturm mit einem offenen Steinkohlenfeuer gebaut, mit Lager für
Steinkohle in die inneren drei Kammern, die obere war für das Personal
bestimmt. 1822 wurde eine Laufwinde für die Kohle installiert. 1843-45 wurde
der Leuchtturm nochmals umgebaut und erhielt einen Laternenraum mit einer
Rübenöllampe und einer Gürtellinse mit Glasspiegeln von Henry Lepaute
(Paris). Im Jahr 1887 tauschte man die
Rübenöllampe gegen eine Petroleumlampe. Der Leuchtturm wurde im Jahr 1948
elektrifiziert und 1980 automatisiert. Der VHF Seefunk arbeitet rund um die
Uhr. Die Sendestation Ölands Södra Udde hat den Kanal 78.
Das Nautophon wurde am 1.10.1976 abgeschaltet.
Das Nebenfeuer, ein 19 m hohes Sektorenfeuer, wurde im Januar 2016 abgeschaltet. Der
Långe Jan ist Schwedens höchster Leuchtturm. Über der
Eingangstür befindet sich eine Inschrift mit dem Namen des Bauherren
(König Gustav III. 1785). Das
gegenwärtige Laternenhaus mit Linsensystem und Nebenfeuer sind von
1906. Der weiße Turm erhielt im letzten Teil des 19. Jahrhunderts
einen roten Streifen, später wurde er schwarz. Im
Sommer ist der Turm für Besucher geöffnet. Eine Wendeltreppe führt
über 197 Stufen bis zur Aussichtsplattform, von wo man eine
herrliche Aussicht über den Kalmarsund und Süd-Öland hat. Um den
Leuchtturm herum befinden sich mehrere Gebäuden, die zur Vogelwarte
Ottenby gehören.
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