Danach entstand 1563 ein gemauerter Turm mit einem Bleidach, Glasfenstern
und zwölf großen Talgkerzen als Befeuerung. 1577 bekam der dänische
Astronom, Tycho Brahe, den Leuchtturm als Lehen übertragen. 1585 baute der Architekt,
Antonius van Opbergen ein neues Leuchtfeuer auf dem Kullen. 1624 baute man
das Feuer zum offenen Betrieb mit Steinkohle um. Dieses Feuer leitete
eine neue Periode des Leuchtfeuerbaus und eine über zweihundjährige Befeuerung
durch Steinkohle ein. 1658 wurde der
Feuerplatz im Frieden zu Roskilde schwedisch.
Im Sommer 1749 stürzte der
alte Leuchtturm ein, der lange Zeit in schlechtem Zustand war. Man baute
wieder einen neuen Turm, den modernsten in ganz Skandinavien. Anders
Polheimer bekam 1783 den Auftrag, die Feueranordnung zu verbessern. Das
Resultat wurde eine Erfindung mit Windkanälen. Der Leuchtturm auf dem
Kullenberget wurde 1792 gemäß dieser Konstruktion umgebaut.
1817 wurde
der Leuchtturm wieder umgebaut. Er bekam eine Laternenkonstruktion und ein
Kohlenfeuer in einem geschlossenen Glashaus.
Polheimers Leuchtturm war bis 1843 in Betrieb. Dann endete die
Steinkohlenepoche auf dem Kullen. Man kann heute noch sehen, dass das Gebiet um den Feuerplatz unter der Grasnarbe schwarz von Kohlenstaub
ist. 1843 wurde das Feuer noch einmal
umgebaut. Es bekam 12 Rüböllampen mit parabolischen Messingspiegeln. 1882
wurden die Lampen durch Petroleumlampen ersetzt. 1899 begann man mit dem Bau eines neuen
Leuchtturms neben dem alten. Der 15 Meter hohe, runde Turm wurde aus Granit gebaut.
Die Laternenkuppel mit drei riesigen (2,58 Meter) Fresnel-Linsen lieferte
die französische Firma Barbier & Bénard. Die rotierenden Linsen
haben ein Gewicht von sechs Tonnen und sind
von oben gesehen im Dreieck gebaut. Sie haben ein Uhrwerk mit Lot, dass die
Geschwindigkeit regelt. Die Rollbahn der Linsen besteht aus
einem runden Behälter, der mit 50 Litern (677 kg) Quecksilber gefüllt ist.
Der sechs Tonnen schwere Linsenapparat fließt also in Quecksilber, das so
gut wie keine Reibung aufweist. Die drei Linsen drehen sich viermal in der
Minute um die eigene Achse und erzeugen zwölf Lichtblitze pro Minute. Die Lichtquelle war zuerst eine
gewöhnliche Petroleumlampe, die später gegen eine Gaslampe mit 500.000 Candela
ersetzt wurde. 1907 wurde der Leuchtturm elektrifiziert. Als Lichtquelle
wurden zwei 1000 Watt Glühlampen eingesetzt. Damit vergrößerte man die Lichtstärke
auf 3,8 Millionen Candela. So ist es auch noch heute. Der Maschinenraum sorgt ein
Dieselaggregat bei Stromausfall für Notstrom. Das Feuer wurde 1979
automatisiert und aus Norrköping ferngesteuert und überwacht. Der Leuchtturm Kullen
(schwedisch: Kullens fyr) hat mit 78,5
Metern die größte Feuerhöhe in ganz Skandinavien und mit
3,8 Millionen Candela auch die größte Lichtstärke. Die drei weißen Hüte über
dem Turm sind GPS-Empfangsantennen. Am Leuchtturm befindet sich eine
aus gelben Ziegeln gemauerte Wohnung mit 4 Räumen, die von Mitgliedern der Svenska
Fyrsällskapet gemietet werden können. Jedes Jahr kommen über 300.000
Besucher hierher. Im Dezember 2017 beschloss die schwedische Regierung den
Leuchtturm Kullen unter Denkmalschutz zu stellen. An der Laterne ist ein
Gittermast mit drei Antennen befestigt. Diese dienen dem Empfang von
D-GPS-Signalen. Von dem hochgelegenen Leuchtturm kann
man das am Fuß des Berges
stehende kleinere Leuchtfeuer Kullen västra sehen.
Am 14. Juli 1749 passierten Carl von Linné und sein Sekretär, Olof Söderberg,
Kullagården. Im Reiseprotokoll findet sich folgende Beschreibung: "Kulla-gård,
eine einzelne Versorgungsstation, lag fast eine Viertelmeile östlich
des Leuchtturms, der im Osten, Süden und Westen von den kahlen, bergartigen
Kulla-Hügeln umgeben war". Der Hof befand sich in der Mitte eines
Buchenwaldes, was Linné in lobenden Worten erwähnte. Im Jahre 1749 hieß der
Wirt Nils Nilsson. Das jetzige Gebäude wurde 1900 errichtet, nachdem das
vorige abgebrannt war.
Wegbeschreibung:
Straße 111 Helsingborg - Mölle - Feuerplatz ca. 31 km. Der Leuchtturm
befindet sich auf der Nordwestspitze der Halbinsel Kullen,
inmitten des Naturschutzgebietes Kullaberget. In den Sommermonaten wurde bis
2009 am Eingang zum Naturschutzgebiet (Italienska vägen) eine Gebühr von 30,- Kronen für Pkw inkl.
Passagieren erhoben. Diese Gebühr soll laut Wikipedia mittlerweile entfallen sein.
|