Leuchtturm Kullen

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Typ: Orientierungsfeuer Leuchtfeuer Kullen am Kullaberget
Internationale Nr. C2260
Schwedische Nr. 714600
NGA-Nummer: 5084
ARLHS-Nummer: SWE-037
Position: 56°18'04"N - 12°27'06"E
Kennung: Fl W 5s
Bauwerkshöhe: 18,5 m
Feuerhöhe: 78,5 m
Optik: 3 x 120° Fresnel-Linsen
1. Ordnung (1840 mm)
Tragweite: weiß 27,5 sm
Inbetriebnahme: 1900
Nebelhorn: Ruf-Kennung: 7S7KUL
Eigentümer: Sjöfartsverket
1561 wurde hier von den Dänen das erste Feuer modernerer Art gebaut.

Danach entstand 1563 ein gemauerter Turm mit einem Bleidach, Glasfenstern und zwölf großen Talgkerzen als Befeuerung. 1577 bekam der dänische Astronom, Tycho Brahe, den Leuchtturm als Lehen übertragen.
1585 baute der Architekt, Antonius van Opbergen ein neues Leuchtfeuer auf dem Kullen. 1624 baute man das Feuer zum offenen Betrieb mit Steinkohle um. Dieses Feuer leitete eine neue Periode des Leuchtfeuerbaus und eine über zweihundjährige Befeuerung durch Steinkohle ein. 1658 wurde der Feuerplatz im Frieden zu Roskilde schwedisch.
Im Sommer 1749 stürzte der alte Leuchtturm ein, der lange Zeit in schlechtem Zustand war. Man baute wieder einen neuen Turm, den modernsten in ganz Skandinavien. Anders Polheimer bekam 1783 den Auftrag, die Feueranordnung zu verbessern. Das Resultat wurde eine Erfindung mit Windkanälen. Der Leuchtturm auf dem Kullenberget wurde 1792 gemäß dieser Konstruktion umgebaut.
Laternenhaus Leuchtturm Kullen1817 wurde der Leuchtturm wieder umgebaut. Er bekam eine Laternenkonstruktion und ein Kohlenfeuer in einem geschlossenen Glashaus. Polheimers Leuchtturm war bis 1843 in Betrieb. Dann endete die Steinkohlenepoche auf dem Kullen.
Man kann heute noch sehen, dass das Gebiet um den Feuerplatz unter der Grasnarbe schwarz von Kohlenstaub ist. 1843 wurde das Feuer noch einmal umgebaut. Es bekam 12 Rüböllampen mit parabolischen Messingspiegeln. 1882 wurden die Lampen durch Petroleumlampen ersetzt.
1899 begann man mit dem Bau eines neuen Leuchtturms neben dem alten. Der 15 Meter hohe, runde Turm wurde aus Granit gebaut. Die Laternenkuppel mit drei riesigen (2,58 Meter) Fresnel-Linsen lieferte die französische Firma Barbier & Bénard. Die rotierenden Linsen haben ein Gewicht von sechs Tonnen und sind von oben gesehen im Dreieck gebaut. Sie haben ein Uhrwerk mit Lot, dass die Geschwindigkeit regelt.
Die Rollbahn der Linsen besteht aus einem runden Behälter, der mit 50 Litern (677 kg) Quecksilber gefüllt ist. Der sechs Tonnen schwere Linsenapparat fließt also in Quecksilber, das so gut wie keine Reibung aufweist. Die drei Linsen drehen sich viermal in der Minute um die eigene Achse und erzeugen zwölf Lichtblitze pro Minute.
Die Lichtquelle war zuerst eine gewöhnliche Petroleumlampe, die später gegen eine Gaslampe mit 500.000 Candela ersetzt wurde. 1907 wurde der Leuchtturm elektrifiziert. Als Lichtquelle wurden zwei 1000 Watt Glühlampen eingesetzt. Damit vergrößerte man die Lichtstärke auf 3,8 Millionen Candela. So ist es auch noch heute. Der Maschinenraum sorgt ein Dieselaggregat bei Stromausfall für Notstrom. Das Feuer wurde 1979 automatisiert und aus Norrköping ferngesteuert und überwacht. Der Leuchtturm Kullen (schwedisch: Kullens fyr) hat mit 78,5 Metern die größte Feuerhöhe in ganz Skandinavien und mit 3,8 Millionen Candela auch die größte Lichtstärke. Die drei weißen Hüte über dem Turm sind GPS-Empfangsantennen.
Am Leuchtturm befindet sich eine aus gelben Ziegeln gemauerte Wohnung mit 4 Räumen, die von Mitgliedern der Svenska Fyrsällskapet gemietet werden können. Jedes Jahr kommen über 300.000 Besucher hierher. Im Dezember 2017 beschloss die schwedische Regierung den Leuchtturm Kullen unter Denkmalschutz zu stellen. An der Laterne ist ein Gittermast mit drei Antennen befestigt. Diese dienen dem Empfang von D-GPS-Signalen.
Von dem hochgelegenen Leuchtturm kann man das am Fuß des Berges stehende kleinere Leuchtfeuer Kullen västra sehen.

Leuchtturm Kullen

Am 14. Juli 1749 passierten Carl von Linné und sein Sekretär, Olof Söderberg, Kullagården. Im Reiseprotokoll findet sich folgende Beschreibung: "Kulla-gård, eine einzelne Versorgungsstation, lag fast eine Viertelmeile östlich des Leuchtturms, der im Osten, Süden und Westen von den kahlen, bergartigen Kulla-Hügeln umgeben war". Der Hof befand sich in der Mitte eines Buchenwaldes, was Linné in lobenden Worten erwähnte. Im Jahre 1749 hieß der Wirt Nils Nilsson. Das jetzige Gebäude wurde 1900 errichtet, nachdem das vorige abgebrannt war.

Wegbeschreibung:

Straße 111 Helsingborg - Mölle - Feuerplatz ca. 31 km. Der Leuchtturm befindet sich auf der Nordwestspitze der Halbinsel Kullen, inmitten des Naturschutzgebietes Kullaberget. In den Sommermonaten wurde bis 2009 am Eingang zum Naturschutzgebiet (Italienska vägen) eine Gebühr von 30,- Kronen für Pkw inkl. Passagieren erhoben. Diese Gebühr soll laut Wikipedia mittlerweile entfallen sein.

 

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