Der Norje-Kanal
Der Norje-Kanal auf Listerlandet
entwässert das Marschland, das vom alten See Vesan (Wesan) übrig geblieben
ist. Der Vesan war der Überrest der Meerenge, die einst zwischen dem
Festland und der Insel Lister, der heutigen Halbinsel Listerland,
existierte. Zu der Zeit, als Skåne dänisch war, befanden sich hier
Grenzgebiete zwischen Schweden und Dänemark. Im Zusammenhang mit der
Landhebung erhielt die Insel Lister eine feste Landverbindung und es
entstand der See Vesan. Die Verbindung vom Vesan zum Meer war ebenso wie der
See mit Booten befahrbar. Die Landhebung ging jedoch weiter und schließlich
war der See so flach, dass eine Schifffahrt nicht mehr möglich war. In den
1920er Jahren wurde das Gebiet trockengelegt und das Wasser von dort gelangt
über den Norje-Kanal ins Meer. Auf einer ehemaligen Insel im Vesan befand
sich die Kirche von Gammalstorp aus dem 12. Jahrhundert. Gegen Ende des 18.
Jahrhunderts sollte eine neue Steinkirche gebaut werden, doch es war
schwierig, dafür festes Land zu finden. Am Ende wurden auf der Insel einige
Ochsen gezüchtet und dort, wo die Ochsen schliefen, wurde der nötige feste
Boden gefunden. Zur Entwässerung des Vesan-Sees gab es früher mehrere
Kanäle. Das große Problem war wohl, dass der Vesan unterhalb des
Meeresspiegels der Ostsee lag und man daher gezwungen war, das Wasser
abzupumpen und auch alle Zuflüsse umzuleiten. Es gab viele Versuche,
den See und die Umgebung trockenzulegen, um Ackerland zu gewinnen, aber erst
der Versuch, der 1926 begann, gelang schließlich. Bereits 1928 konnte mit
der Bewirtschaftung der neu erworbenen Fläche begonnen werden. 1936 wurde
das Projekt abgeschlossen. |