Zu Beginn des 20. Jh. experimentierten mehrere Ingenieure mit
Acetylengas-Feuer. Den größten Erfolg hatte der Ingenieur Gustav Dalén,
welcher mit dem Unternehmen Gasaccumulator zusammenarbeitete.
Er erfand das
erste Blinkfeuer und die Druckregler. Dies ergab eine Gasersparnis von 50
bis 90 Prozent. Die Blinkfeuer bestanden aus einer offenen Flamme mit
automatischer Anzündung und Abschaltung.
Ein solches Feuer konnte ein ganzes
Jahr ohne Nachfüllen leuchten. Im Jahr 1907 erfand Dalén das "Sonnenventil".
Dies basierte darauf, dass das Metall sich durch den Einfluss des
Tageslichtes ausdehnte, so dass das Gasventil sich schloss.
Damit wurde der Gasverbrauch am Tag unterbunden. Im Jahr 1912 wurde Gustav
Dalén der Nobelpreis für Physik für seine Erfindungen zugesprochen.
Gustav Daléns Erfindung des sogenannten AGA-Feuers bedeutete das
endgültige Ende der bemannten Leuchttürme. Das erste Dalén-Feuer wurde 1906 im
Gåsfeten-Leuchtturm bei Ronneby im Schärengarten von Blekinge eingesetzt. Im Jahre
1915 wurden 74 neue Leuchtfeuer errichtet, welche nicht dem
Lotsenamt gehörten, während 19 ältere abgebaut wurden.
In den Jahren
1917-1919 wurden ferner 61 neue private Leuchttürme und Laternen
eingerichtet. Anstelle der ständig betreuten Leuchttürme wurde nun
Wachpersonal von der nahen Küste verpflichtet; das waren oft Lotsen oder
Fischer, welche für eine niedrige Entlohnung einen oder mehrere Leuchttürme
betreuten.
Die neuen Gasfeuer veranlassten das Lotsenamt im Jahre 1918 eine
Gasstation bei Ärholmen außerhalb von Marstrand zu bauen.
Die Firma AGA AB entwickelte
einzelne Modelle von eisernen Leuchttürmen, bei denen die Linsenleuchten in
der Spitze montiert wurden und die stehenden Gasröhren sich in einem
Blechkasten befanden. Dies kam für Hafen- und Richtfeuer schnell zur
Anwendung.
Zu Beginn des 20. Jh. wurde auch das
Petroleum-Glühstrumpf-Licht entwickelt. Das Petroleum verbrannte vergasend
in einem Glühsturmpf, welcher die Leuchtkraft beträchtlich verstärkte.
Petroleum-Glühlicht - die sogenannten Leuchtlampen - wurden erstmals 1902
für ein Leuchtfeuer eingesetzt und ab 1909 wurden die meisten größeren
Leuchtfeuer mit solchem Licht ausgestattet. Dalén entwickelte die Technik
weiter und kontruierte 1917 einen automatischen Glühstrumpf-Austausch. Die
Technik, den Glühstrumpf mit AGA-Feuer zu kombinieren, ergab Feuerapparate,
die man "Dalén-Apparate" nannte und bis in die 1920-er Jahre verwendet
wurden.
Die alte Methode, mit Hilfe eines Uhrwerkes und Gewichtes die
Linsen zum Rotieren zu bringen, wurde übrigens von Gustaf Dalén
weiterentwickelt. Ihm glückte es, dass die Linsen rotierten, indem sie die
Bewegungsenergie aus dem Gasdruckregler aufnahmen. Im Jahre 1917 war der
neue Rotationsapparat voll einsatzfähig. Zum Schluss der 1940-er Jahre und in
den 1950-er Jahren wurden viele rotierende Linsen mit elektrischen Motoren
gekoppelt. Dennoch haben bis heute einige Leuchttürme immer noch ihre alten
Einrichtungen behalten.
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