Rüböl (Rapsöl)

Home  |  Westküste  |  Südküste  |  Kalmarsund  |  Gotland  |  Vänern  |  Vättern  |  Ostküste  |  Bottenviken  |  Themen

 

Schon im Altertum benutzte man Tier- und Pflanzenöle für Beleuchtungszwecke und vermutlich wurde auch im ältesten bekannten Leuchtturm "Pharos" bei Alexandria zeitweise Pflanzenöl eingesetzt. Allerdings war die Leuchtkraft nicht besonders stark. Rüböl konnte sich als Brennstoff für Leuchtfeuer erst im 18. Jahrhundert durchsetzen, als zur gleichen Zeit optische Mittel zur Bündelung des Lichts bereitstanden.
Rüböl ist ein Pflanzenöl, ungefähr das gleiche wie das, was wir heute Rapsöl nennen. Früher wurde es als Brennstoff für Öllampen verwendet. In Schweden wurden Rüböllampen auch in Leuchttürmen als Leuchtmittel verwendet, da sie sehr effizient sind und nur wenig Brennstoff verbrauchen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Rüböl durch das leicht fließfähige Kerosin ersetzt. Heute wird Rapsöl als Rohstoff für Margarine und Seife sowie als Rohstoff für erneuerbaren Dieselkraftstoff verwendet.

Eigenschaften

Das heute produzierte Rapsöl hat eine etwas andere Zusammensetzung als das ehemalige Rüböl. Durch die Pflanzenzüchtung wurde der Anteil langkettiger Fettsäuren Rapsbluete(Erucasäure mit 22 Kohlenstoffatomen) reduziert. Das Ergebnis ist ein Öl, das bei einer niedrigeren Temperatur erstarrt als das im 19. Jahrhundert verwendete. Die aktuelle Qualität erstarrt bei einer Temperatur unter ca. 5°C. Rüböl erstarrte früher bereits bei 10-15°C. Das ehemalige Rüböl war daher in den Wintermonaten in den Leuchttürmen nur schwer zu handhaben. Um nicht zu verfestigen, musste es warm gehalten werden, beispielsweise in einem beheizten Raum.
Wenn man eine Lampe anzündet, bei der das Öl erstarrt ist, erlischt sie fast sofort, da kein Brennstoff mehr durch den Docht angesaugt wird. Die Folge ist, dass der Docht verbrennt und dann erlischt. Die Lampe wurde erst zum Leuchten gebracht, als das Öl aufgetaut (geschmolzen) und der Docht durch den Leuchtturmwärter beschnitten und angehoben war. Das Rüböl wurde lange Zeit als Brennmittel für Öllampen benutzt. Es wurde erst verdrängt, als das Petroleum auf den Markt kam.

Produktion

Rüböl bzw. Rapsöl wird aus den Samen von Raps oder Rüben durch Pressen oder Extrahieren gewonnen. Rapssamen (Brassica napus) – sowie die verwandte Rübe (Brassica rapa), ist eine Rübenform, die wegen ihrer ölreichen Samen angebaut wird. Beide haben gelbe Blüten in langen, spärlichen Büscheln, die in einer Saison zu Samenkapseln heranreifen. Die Aussaat kann im Herbst oder Frühjahr erfolgen. Die Samen enthalten ca. 40% Öl und etwa 20% Protein. Die Wurzel kann nicht genutzt werden, sie wird umgepflügt.
Es wird geschätzt, dass im 19. Jahrhundert, vor dem Fortschritt der künstlichen Düngung, auf einem mit Raps bepflanzten Hektar Ackerland in Mittelschweden etwa 100 Liter Rapsöl gewonnen wurden. Als Nebenprodukt wurden ca. 400 kg proteinreicher Pressbrei gewonnen, der als Viehfutter verwendet werden konnte. Heute wird Rapsöl dem Biokraftstoff beigemischt.

 

Leuchtfeuer-Datenbank

Sitemap

Impressum