Im Grün des Frühjahrs, in der Helligkeit
des Sommers, im bunten Herbst, im Weiß des Winters - der rote Hausanstrich ist
Schwedens dritte Landesfarbe. Die rote Schlämmfarbe gilt als eines der ältesten
Holzschutzmittel, die der Mensch eingesetzt hat. Durch Zufall erkannte man vor ca. 400 Jahren,
dass die Holzhäuser in der näheren Umgebung der Kupfergrube in Falun eine
leichte Rottönung hatten und nicht so schnell verrotteten, wie andere
Holzgebäude. Beim Abbau des Kupfers fiel jede Menge nicht kupferhaltiger Abraum
an, der an der Luft oxydiert, so dass Roststaub entsteht. Im Laufe der Jahre
wurde aus dieser Erkenntnis weiter experimentiert und das Resultat ist das
Falu Rödfärg®. Diese rote Farbe hat seitdem wie kaum eine andere Farbe die schwedische
Landschaft gemalt und ist das Synonym für Schweden im Besonderen geworden. Das
kupferne Rot wurde zum Markenzeichen nordischer Romantik. Die
rote Schlämmfarbe zählt heute zu den in Schweden am häufigsten benutzten Farben,
wenn es um einen natürlichen, langlebigen aber dennoch preiswerten Holzschutz
geht. Falu Rödfärg® ist mit Abstand das Beste, was man seinem
Holz antun kann, da auf
Grund der Beschaffenheit das Holz atmen kann. Durch das offenporige Faluröd kann
Wasser in das Holz, kann aber auch wieder raus - es gibt keinen Feuchtigkeitsstau. Die im Pigment enthaltene Kieselsäure wirkt hochgradig gegen
Schimmel und Pilze. In dem stillgelegten Kupferbergwerk ist
immer noch genügend mageres Kupfererz (Rotmulm) vorhanden, um über Jahrhunderte hinweg die
schwedische Falu Rödfärg® zu produzieren. Die beliebte Schlämmfarbe ist im
deutschsprachigen Raum auch als Schwedenrot bekannt.
Besonderheiten:
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Haltbarkeit 7-15 Jahre
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Kleine Pigmente, die tief in die Holzporen eindringen.
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Es bildet sich kein Film auf dem Holz, wodurch das Holz atmen kann.
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Die Pinsel können mit Wasser gereinigt werden.
Farbwerte:
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HTML-Code: #801818
- RGB: 128, 24, 24
CMYK: 0, 81, 81, 50
Zusammensetzung:
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mind. 18% Pigmentanteil
- Wasser (Lösungsmittel)
- Weizen- oder Roggenmehl (Bindemittel)
- ca. 8% Leinöl
Eisenvitriol (Erhöhung der Haltbarkeit)
Verarbeitung:
Falu Rödfärg® wird direkt auf das möglichst sägeraue,
unbehandelte Holz aufgetragen, da dieses die Wasser basierende Schlammfarbe
am besten aufnehmen kann. Das Holz darf nicht grundiert, oder mit anderen
Farben bzw. Mitteln behandelt worden sein. Das Streichen auf
druckimprägnierten oder lasierten Untergründen führt zu einem baldigen
witterungsbedingtem Abwaschen der Farbe. Einen alten Faluröd-Farbanstrich
kann man jedoch grob abschleifen, anrauen und anschließend mit Falu Rödfärg®
streichen.
Farbe selbst herstellen (Zutaten für 50 kg Falu Rödfärg®)
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33 l Wasser
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2,5 kg Weizen- oder Roggenmischmehl
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10 kg Farbpigment (Faluröd-Pulver)
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1 kg Eisenvitriol
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4 kg Leinölfirnis
Zubereitung:
In einem Kessel oder Blechfass das Wasser mit dem
Eisenvitriol aufkochen und danach das Mehl einrühren. Unter ständigem Rühren das
Ganze 15 Minuten weiterkochen lassen. Das Farbpigmentpulver zugeben und unter
weiterem Umrühren 15 Minuten lang kochen. Zum Schluss noch das Leinenöl oder
Heringslake dazugeben, weiter Umrühren und 15 Minuten lang köcheln. Nach
Abkühlen ist die Schlämmfarbe auftragsfertig. Da die Farbe nicht zu 100%
abriebfest ist, eignet sie sich auch nicht für Gartenmöbel und den Innenbereich.
In diesen Provinzen dominiert die rote Hausfarbe
Die gelben Flächen stehen für andersfarbige Anstriche, die hellgelben für ungestrichene Häuser
Der schwedischer Schriftsteller August Strindberg hatte einmal gesagt, die schwedische Flagge
sollte eigentlich nicht blaugelb sein, sondern rotgrün. Rot wie die Häuser, grün wie der Wald.
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