Höga Kusten - Die Hohe Küste

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Die hohe Küste mit ihrer imponierend hügeligen Küstenstrecke an der Ostsee vermittelt ein einmalig deutliches und konzentriertes Bild der geologischen Formationen, der Entwicklung der Vegetationsverhältnisse und der Kulturgeschichte, welche die Landstrecke, die sich nach der letzten Eiszeit aus dem Meer erhoben hat, geprägt haben. Die Höga Kusten wurde im November 2000 in die Welterbeliste aufgenommen.
Die Hohe Küste gehört zu den Plätzen auf der Welt, wo die isostatische Bodenerhebung, die gut sichtbar ist, nach dem Schmelzen des Inlandeises andauert. Das Besondere ist der Umfang der Bodenerhebung, 285 Meter, der dieses Vorkommen an allen anderen Orten übertrifft. Das Gebiet ist lokaltypisch für die Erforschung der isostatischen Bodenerhebung, ein Phänomen, das hier zum ersten Mal bewiesen und studiert wurde.
Das Inlandeis bedeckte während der letzten Eiszeit große Teile des nördlichen Europas. Im Bereich der Hohen Küste war es bis zu drei Kilometer dick. Das ungeheure Gewicht der Eismassen hat die Erdkruste gut 800 Meter unter das heutige Niveau herabgedrückt. Als das Eis vor ungefähr 20.000 Jahren zu schmelzen begann, ließ der Druck nach und eine Landhebung setzte ein. Die Erdkruste hat von da an danach gestrebt, wieder ihre ehemalige Form anzunehmen. Als das Eis über Västernorrland ganz geschmolzen war, hat sich das Land um 285 Meter gehoben. Die Landhebung an der Küste von Ångermanland beträgt jetzt noch 8 min pro Jahr. Die am höchsten gelegenen Ufermarkierungen der Welt nach der letzten Eiszeit, 286 Meter über dem Meeresniveau, gibt es im Gebiet der Hohen Küste. Die Küste mit den abgeschliffenen Felsformationen weist auf eine geologische Geschichte in einem Zeitraum von 9.600 Jahren hin, die ihresgleichen in der Welt sucht. Dies ist der Hauptgrund dafür, dass die Hohe Küste als ein Welterbe ausersehen worden ist.
Das einzige vergleichbare Gebiet auf der Welt liegt in der Hudson Bay in Kanada mit einer Landerhöhung von 272 Meter. Die geologische und biologisch Wirkungen der Landerhöhung sind jedoch an der Hohen Küste deutlich höher als in der Hudson Bay. Der Abstand zwischen der höchsten Küstenlinie der Höga Kusten und der heutigen Küstenlinie beträgt nur zwei Kilometer, was dieser Landschaft das dramatische Aussehen gibt. In der Hudson Bay beträgt der Abstand 5-10 Kilometer. Der Gipfel von Skuleberget ist einer von vielen in dem Welterbegebiet, wo man deutliche Spuren der Küstenlinie während der Eiszeit sehen kann, z.B. die Form des Berges mit der typischen Kapuze von Wald und Geröllfeldern. Die deutlichsten Spuren sind wohl die Geröllfelder, die durch die damaligen Meereswogen entstanden sind.

Skulleberget

Die Hohe Küste im Welterbegebiet umfasst ca. 1300 Quadratkilometer entlang einem ca. 100 Kilometer langen Küstenabschnitt. An der Hohen Küste liegt auch der 2950 ha große Nationalpark Skuleskogen, der 1984 eingerichtet wurde. Mjältön ist die höchste Insel Schwedens und liegt zwischen dem Festland und den Inseln Ulvöarna. Sie ist 236 Meter hoch. In Gipfelnähe befindet sich eine Höhle, die vor ca. 8000 Jahren durch Frostsprengung der Gesteinsfugen und durch die abtragende Wirkung der Brandung entstanden ist.
Das Welterbe "Höga Kusten" zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass die Kalottberge und die höchste Strandlinie nahe dem heutigen Meer so deutlich sichtbar sind. Die höchste Strandlinie ist definiert als die höchste vorzeitliche Uferlinie einer Küste. Sie liegt in den verschiedenen Teilen Schwedens auf unterschiedlichen Niveaus. Da das Land unterschiedlich mit Inlandeis belastet war und sich die Erdkruste nach Abschmelzen des Eises ungleich anhob (isostatische Landhebung), bildete sich die höchste Strandlinie jeweils auch zu verschiedenen Zeitpunkten.
Unter einer Kalotte versteht man hier ein nicht von Wellen ausgewaschener Berggipfel mit einer Erdkappe oberhalb der höchsten Küstenlinie. Berge, die im Höga Kusten Gebiet höher als 280 Meter sind, können Kalottberge sein. Eine sog. Kalotte erkennt man leicht daran, dass sie mit Fichtenwald bestanden ist. Unterhalb des Waldes befindet sich oft ein kahler Bergabschnitt, an dem die Erde komplett von den Wellen weggewaschen wurde. Im Welterbe Höga Kusten gibt es zehn Kalottberge, die meisten im oder unmittelbar beim Nationalpark Skulleskogen.

 

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