Schnittholz Massenware
Die hohe Festigkeit bei vergleichsweise
geringem Gewicht ist vor allem beim Bauholz wichtig. Eine Eigenschaft, die
z. B. für das vielseitige Fichtenholz charakteristisch ist. Ein Stahlträger
gleicher Festigkeit ist um ein vielfaches schwerer als ein entsprechender
Holzbalken. Da der größte Holzbedarf bei uns im Bauholz- oder allgemeiner im
Schnittholzbereich besteht, nimmt das Fichtenstammholz den größten Anteil
des Rohholzes aus der Forstwirtschaft ein.
Zu dem großen Sortiment des
Schnittholzes zählen sowohl die Balken, Kanthölzer und Latten als auch die
Bohlen und Bretter, die zu einem großen Teil weiter veredelt werden. Alle
diese Schnittholzsorten werden aus den runden Baumstämmen im Sägewerk
gesägt. Dabei muss das Sägewerk mit der oft schwierigen Aufgabe fertig
werden, aus einem Stamm möglichst viel und möglichst wertvolles Schnittholz
herauszusägen. Sollen die Bretter weiter veredelt werden, um sie z. B. als
Wandverkleidung zu verwenden, dann werden sie nach dem Einschnitt auch noch
glatt gehobelt. Genauso wie beim Fichtenholz wird auch das Stammholz anderer
Baumarten im Sägewerk eingeschnitten. So z. B. das Buchenholz für
Treppenstufen weil es besonders hart und trittfest ist oder das Eichen- und
Buchenholz für Eisenbahnschwellen. Beide Holzarten sind nach einer
zusätzlichen Imprägnierung auch im Freien lange haltbar. Eichenschwellen
können über 70 Jahre im Gleiskörper eingebaut bleiben. Eine besonders günstige Verbindung von
Dauerhaftigkeit und Festigkeit ist auch beim Kiefernholz anzutreffen.
Deshalb wird es gerne als Rahmenholz für den Fensterbau verwendet. Bei der Fällung des sonst hiebreifen
Bestandes werden einzelne Samenbäume, zur weiteren Wertholzerzeugung und aus
landschaftspflegerischen Gründen auf der Schlagfläche belassen. In der Möbelherstellung ist das
Schnittholz in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Immer mehr Möbel
werden heute aus Spanplatten hergestellt, die nur noch auf der Oberfläche
ein dünnes Holzfurnier tragen. Damit begegnen wir gleich zwei Arten der
Holzverwendung, die sich von der Holzbearbeitung im Sägewerk deutlich
unterscheiden. Im Furnierwerk werden von fehlerfrei gewachsenen Stämmen
durch mit scharfen Messern bestückte Maschinen sehr dünne Holzschichten, die
Furniere, geschnitten. Entweder geschieht das durch Hin- und Herfahren des
Messers Schicht für Schicht (man spricht daher von Messerfurnieren) oder
indem der Stamm vor dem Messer gedreht wird, so dass dieses eine lange Bahn
von außen nach innen abschält (daher spricht man hier von Schälfurnieren).
Das wertvollere von beiden Furnierarten ist meist das Messerfurnier. Vor
allem die Eichen für den Möbelbau werden so 'gemessert'. Das Schälfurnier
wird meist auf großformatige Platten aufgeleimt oder bei kreuzweiser
Verleimung mehrerer Schälfurnierlagen als Sperrholz verarbeitet. Bei der Spanplatte wird das Holz in
kleine und dünne Späne zermahlen. Die Späne werden anschließend mit Leim
vermischt, zu großen Platten gestreut und mit großer Kraft in heißen Pressen
zusammengedrückt. So können heute Spanplatten von mehreren Metern Länge und
Breite hergestellt werden. Nach dem Erkalten der Platten können sie mit
Kunststofffolien oder Furnieren beschichtet oder auch nur glatt geschliffen
verarbeitet werden. Ein großer Vorteil der Spanplatten liegt auch darin,
dass dafür Holz verwendet werden kann das sonst niemals ein Brett gegeben
hätte, also schwache Stämme oder auch dickere Äste. Die zweite wichtige Art, großflächige
Platten herzustellen, ist die Erzeugung von Sperrholz. Wie gesagt entsteht
es dadurch, dass mehrere Schälfurniere in kreuzweiser Lage übereinander
geleimt und sodann ebenfalls mit hohem Druck zusammengepresst werden. Die
Sperrhölzer haben den Vorteil einer extrem hohen Festigkeit. Allerdings sind
sie wegen des Einsatzes hochwertiger Rohhölzer recht teuer.
Papier und Pappe aus Holz
Wie wir bei der Spanplatte sahen, kann
Holz in kleine Stückchen zerlegt und anschließend wieder zusammengefügt
werden. Dieses Prinzip wird letztlich auch bei der Herstellung von Papier
und Pappe angewandt. Ohne auf die zum Teil recht komplizierte Technik der
Papierherstellung eingehen zu wollen, wird im Grundsatz folgendes gemacht:
Mit Hilfe von Mühlen, chemischen Zusätzen und Wärme wird das Holz so lange
zerkleinert und 'gekocht' bis ein feiner Faserbrei, ein Brei aus Holzzellen,
entsteht. Dieser Brei wird mit viel Wasser so flüssig gemacht, dass man ihn
gleichmäßig und hauchdünn auf eine siebähnliche Unterlage gießen kann.
Anschließend wird dieses sog. Faserfließ zwischen Walzen getrocknet und so
weit zusammengepresst bis am Ende der Maschine je nach Verfahren ein glattes
dünnes Papier oder eine Pappe herauskommt. In manchen Werken wird auch nur
ein roher Faserbrei hergestellt, der dann zur Papierherstellung in großen
Ballen gepresst als Zellulose weiterverkauft wird. Eines ist wichtig zu
wissen: Jedes Papier ist in erster Linie aus Holz gemacht. Deshalb ist
eigentlich die Bezeichnung 'holzfreies' im Gegensatz zum 'holzhaltigen'
Papier ganz falsch. Der Unterschied zwischen diesen bei den Papiersorten
liegt nur in der Art wie aus Rohholz der Faserbrei gemacht wird.
Festmeter - Raummeter
Für Stammholz und Industrieholz gibt es
unterschiedliche Maßeinheiten. Während das Stammholz in Festmetern (Fm)
gemessen wird, rechnet man beim Industrieholz in Raummetern (Rm). In beiden
Fällen handelt es sich um einen Kubikmeter. Der Unterschied liegt nur darin,
dass beim Festmeter der ganze Kubikmeter aus Holz besteht, während beim
Raummeter ein gewisser Hohlraum-Anteil zwischen den Stämmen eingeschlossen
ist. Ein Raummeter hat daher nur etwa 70~80% des Gewichtes eines Festmeters.
Die Holzsortierung
Der Forstmann unterscheidet zwischen
dem Stammholz und dem Schicht- oder Industrieholz. Das Stammholz wird fast
ausschließlich an die Sägewerke verkauft. Nur die untersten Stammstücke
gehen zu einem geringen Teil, sofern sie fehlerfrei sind, als Furnierholz in
die Furnierwerke. Diese Stämme werden immer sehr sorgfältig im Wald
gelagert, meist einzeln, so dass der Käufer den wertvollen Stamm von allen
Seiten begutachten kann. In das Industrieholz wird alles
sortiert was nicht der Stammholzqualität zuzurechnen ist. Innerhalb des
Industrieholzes wird jedoch noch einmal unterschieden. Das gesunde Holz,
welches fehlerfrei und für das Stammholz nur zu dünn war, wird überwiegend
an die Papier- oder Zellstoffindustrie verkauft. Für die Papierherstellung
ungeeignete Holzarten oder fehlerhaftes Industrieholz werden überwiegend von
der Spanplattenindustrie übernommen. Früher war das Industrieholz sehr
leicht daran zu erkennen, dass es in 1 Meter langen Abschnitten zu
Holzstößen aufgeschichtet war (Schichtholz). Heute wird auch das
Industrieholz vielfach in langer Form verkauft und ist vom Stammholz für das
Sägewerk nur durch die geringeren Durchmesser der Stämme zu unterscheiden.
Teure Fresslust
Der Elch ist durch seine Nahrungsaufnahme zu einem Problem für die Ökologie
und die Ökonomie Schwedens geworden. Mit dem für seine langen
Vorderbeine zu kurzen Hals ist das Tier nur schlecht für das Grasen am Boden
geschaffen. So watet es in Sümpfe und Seen hinein, bis ihm wirklich das
Wasser bis zum Halse steht. Dann schlürft es voller Behagen allerlei
Wasserpflanzen. Noch lieber aber delektiert sich der Elch an den jungen
Trieben, Zweigen und Blättern halbwüchsiger Bäume. Dabei lässt eine hungrige
Elchfamilie beträchtliche Kahlschläge in Neuanpflanzungen zurück. Nach
Untersuchungen der staatlichen Forstverwaltung ist in der Provinz Värmland
bereits ein Drittel aller zehn- bis fünfzehnjährigen Jungwälder durch
Elchverbiss vernichtet. In anderen Teilen des Landes sieht es nicht viel
besser aus. Für ganz Schweden hat man den bisherigen Zuwachsverlust auf 2,5
Millionen Kubikmeter Holz hochgerechnet. Sie fehlen in siebzig, achtzig
Jahren bei der Holzernte. Hunderte von Millionen Kronen hat die Fresslust
der Elche schon gekostet. Für ein Land, in dem die Holzwirtschaft eine große
Rolle spielt, ein schwerer Schaden.
Viedo über modernes Holzfällen:
Holzfällen (avi) |