Lucia - die schwedische Lichterkönigin

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In Schweden ist am 13. Dezember der Luciatag. An diesem Tag kommt die heilige Lucia mit ihren Lichtern (Lucia kommt vom lateinischen lux - Licht). Die Kinder verkleiden sich als Lucia, als Sternenträger und als kleine Weihnachtsmänner. Der Luciatag ist ein wichtiger Tag für die Kinder. Einmal die heilige Lucia darstellen zu dürfen, ist der Traum eines fast jeden schwedischen Mädchens.
Die Lucia ist in ein fußlanges, blütenweißes Gewand mit einem purpurrotem Band um die Taille gehüllt und trägt einen Kranz aus Preiselbeerkraut auf dem Haar. Darauf sind Kerzenhalter mit brennenden Kerzen, mittlerweile wegen der Feuergefahr batteriebetriebene elektrische Lichter befestigt. Die Jungfern halten eine Kerze in der Hand. Der Lichterkranz soll die Illusion eines Heiligenscheins erwecken. Begleitet wird die Lucia von Lichterträgerinnen und Sternenknaben (stjärngossar). Die Sternknaben sind wie Lucias Jungfern in lange weiße Gewänder gekleidet und tragen spitze weiße Hüte auf dem Kopf. Alle zusammen bilden einen Chor, der eine Reihe bekannter Weihnachtslieder vorträgt.

Das Lucia-Fest wird auf vielen Ebenen gefeiert.

Eine Art, Lucia zu feiern, ist die in der Familie. Anders als zu Weihnachten und Nicolaus gibt es beim dem Fest der heiligen Lucia keine Geschenke. Dafür machen die Kinder etwas für die Eltern - nämlich das Frühstück. Auf einem Tablett mit Kaffee und "Lucia-Katzen" wecken sie ihre Eltern, worauf das jüngste weibliche Mitglied in der Familie als Lucia auftritt. Im allgemeinen wird dann die Eltern dann durch den Klang des Lucia-Liedes geweckt.
Eine andere Variante des Lucia-Feierns unterscheidet sich äußerlich nicht von der ersteren, spielt sich jedoch in einer privaten Umgebung ab - in der Schule, einem Vereinslokal oder Gemeindesaal - und dort wird der Lucia-Kaffee serviert, mit safrangewürztem Hefegebäck, das man "Lucia-Katzen" (lussekatt) nennt.
In Stockholm wird seit 1930 die reizendste Lucia wie eine Schönheitsgöttin öffentlich gewählt. Am Abend haben alle Luciamädchen ihren großen Auftritt. Als Jungfern (tärna) schreiten die Bewerberinnen um den Titel der Lucia, mit der Anbetung erhobenen Händen und dem traditionellen Lucia-Lied auf den Lippen, in ihrem Gefolge einher. Krönender Abschluss des Tages ist das große Feuerwerk zum schwedischen Luciafestes.
Auch Lokalzeitungen veranstalten einen Lucia-Wettbewerb. Das heißt, die Leser können ihre Lucia aus einer Reihe von in der Zeitung abgebildeten jungen Mädchen wählen (eine der wichtigsten Qualifikationsbedingungen ist langes, möglichst blondes Haar!). Sie ist dann Hauptperson des Lucia-Zuges, der - wenngleich auch nicht mehr so allgemein verbreitet wie noch vor 30 Jahren - in vielen Gemeinden durch die Hauptstraße zieht. Es gibt auch einen Wettbewerb für die Lucia des Jahres.
Die Lucia tritt in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Altenheimen auf, um Licht und Hoffnung zu bringen.

Geschichte:

Die Lucia ist eine Erscheinungsform des mittelalterlichen Heiligen Nikolaus. Als die Reformation den Norden Europas erreichte, wurde der Heiligenkult verboten. Aber einige LuciafestHeilige - insbesondere der Schutzpatron der Schulkinder, Nikolaus - erwiesen sich als zu schwer zu entfernen. Da ersetzten die Deutschen den bärtigen Bischof Nikolaus durch das Christkind und verschoben die Bescherung auf Weihnachten. Im 17. und 18. Jahrhundert erfüllte das Christkind, dargestellt von einem Mädchen im weißen Gewand und mit einer Lichterkrone auf dem Haar, diese Funktion in Deutschland sowie in deutschbeeinflussten Kreisen in Schweden, konnte sich aber nicht im Rahmen der eigentlichen Weihnachtsfeier durchsetzen, sondern wurde auf den Lucia-Tag verschoben.
Auf den großen Gutshöfen in Westschweden machte man im 18. Jahrhundert das deutsche Christkind zu einer Art Gastgeberin dieses Schmauses. Dabei übernahm sie einfach äußerst passenden Namen der Heiligen, die am 13. Dezember auf dem Kalender steht. Im 19. Jahrhundert wurden dann Schnaps und Schweinefleisch durch eine etwas spartanischere Mahlzeit ersetzt: Kaffee und "Lucia-Katzen". Erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts setzte sich die Lucia auch im restlichen Schweden durch und der erste Lucia-Zug fand 1927 in Stockholm statt. Die alten schwedischen Bräuche haben sich bis auf unsere Tage erhalten.

Rezept Luciakatzen:

Was auf dem schwedischen Weihnachtsteller nicht fehlen darf, sind die Luciakatzen. Sie sind ganz einfach herzustellen. Man nehme 1 Liter Milch, füge ein wenig Wasser hinzu, vermenge das Ganze mit 150g Hefe und rühre 400g Zucker unter. Danach noch 4 Eier, 300g Butter und 2kg Mehl unterrühren. Zum Schluss kommt noch ein wenig Salz und Safran in den Teig - dann muss er ruhen. Danach wird der Teig zu möglichst gleich langen Röllchen geformt und die werden zu einer Art "S" gebogen. Damit sie nachher auch schön glänzen, werden sie mit Eigelb bestrichen. Die Luciakatzen auf ein gefettetes, mehlbestäubtes Backblech legen und ca. 7-10 Minuten bei 225-240 Grad backen. Auf dem Backblech abkühlen lassen. Zu den Luciabrötchen wird in Schweden Glögg getrunken - das ist ein naher Verwandter des Glühweins.
Luciakatzen kennt in Schweden jedes Kind. Was die Form mit einer Katze gemein hat - ich bin nicht darauf gekommen.

 

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