Ostern in Schweden (Påsk)

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Überall in der Welt verzehren Christen zu Ostern, unabhängig von ihrer Konfession, Millionen von Eiern. Bei keinem anderen Fest ist man sich so einig darüber, was man zu essen hat. Der Grund hierfür war anfänglich, dass die Fastenzeit die Gläubigen sechs Wochen lang daran gehindert hatte, jene Eier zu essen, die gerade zu dieser Jahreszeit von zahmen Hühnern und wildem Federvieh in großen Mengen produziert werden. Wenn das Osterfest dann da war, hatte man so viele Eier zur Verfügung, dass sich das Menü von ganz alleine ergab.
Um die Ostermalzeit festlicher zu gestalten, pflegte man die Ostereier überall in Europa bunt zu bemalen, eine Kunst, die in Schweden am stärksten in den südlichen Landesteilen gepflegt wurde (im Norden konnten die Eier bei einem frühen Ostertermin rar sein - dann aß man ersatzweise Pfingsteier). Traditionsbewusste Schweden färben ihre Eier heute noch mit Hilfe von Zwiebelschalen, Ähren und Birkenlaub, die um die Eier gebunden und mit ihnen zusammen gekocht, auf der Schale hübsche Muster hinterlassen.
Das Osteressen ist auch sonst religiös bedingt. Wenn beispielsweise der Lachs in seinen unterschiedlichen Zubereitungsweisen als Karfreitagsessen mit großer Vorliebe genossen wird, dann erklärt sich das daraus, dass die Schweden diesen Tag noch lange nach der Reformation für einen Fasten- und damit Fischtag hielte. Zur Osterzeit werden auch die schwedischen Heime farbenfroh mit gelben Blumensträußen aus Osterglocken und Birkenzweigen mit bunten Federbüscheln geschmückt. In dem kalten Schweden symbolisieren die Birkenzweige den nahenden Frühling.
Am Gründonnerstag schminken und verkleiden sich die kleinen Kinder mit Kopftüchern und langen Röcken als Osterhexen (Påskkärringar) und ziehen mit ihrem großen Kaffeekessel von Haus zu Haus und machen polternd Krach, bis die Erwachsenen ihren Kessel mit Münzen oder Süßigkeiten füllen. Im schwedischen Volksglauben erinnern Osterhexen und Osterfeuer daran, dass die Hexen früher auf ihren Besen zum Teufel auf den Berg Blåkulla flogen, dem schwedischen Brocken. Um sich die Hexen vom Leibe zu halten und die bösen Geister der Winterzeit zu vertreiben, erhellen insbesondere in Westschweden die traditionellen Feuer die Osternacht. Tatsächlich pflegen die Schweden unbewusst auch noch andere Reste früheren Hexenglaubens. So knallen insbesondere in Westschweden Schüsse und explodieren Feuerwerkskörper in der Osternacht, die hier und da durch das Licht brennender Scheiterhaufen erleuchtet wird. Sowohl der Lärm als auch das Feuer sind alte, erprobte Mittel, um sich die Hexen vom Leibe zu halten.

 

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