Helsinki auf Finnisch - Helsingfors auf Schwedisch

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Die meisten finnischen Orte haben einen finnischen und einen schwedischen Namen. Die Hauptstadt z.B. heißt Helsinki auf Finnisch und Helsingfors auf Schwedisch. Auf die gleiche Weise haben viele andere Orte finnische und schwedische Namen, z.B. Turku / Åbo und Hämeenlinna / Tavastehus.

Einsprachige und zweisprachige Orte

Städte und Gemeinden in Finnland sind entweder einsprachig finnisch (die allermeisten, z.B. Tammerfors), zweisprachig mit finnischer Mehrheit (z.B. Helsingfors, Åbo und Vasa), zweisprachig mit schwedischer Mehrheit (z.B. Jakobstad und Ekenäs) oder einsprachig schwedisch (z.B. Mariehamn und alle Gemeinden auf Åland, während alle Gemeinden im Landesinneren einsprachig finnisch sind. Die einfachste Weise zu erfahren, welche Sprache in dem Ort gesprochen wird, ist, wenn man sich die Straßenschilder anschaut. Steht der Straßenname nur in einer Sprache auf dem Straßenschild, ist der Ort einsprachig. Steht der Weg- oder Straßenname in beiden Sprachen auf dem Schild, ist der Ort zweisprachig. Die Hauptsprache steht dabei oben auf dem Straßenschild.
In zweisprachigen Städten und Gemeinden haben auch Stadtteile, Straßen, Parks usw. Namen auf Schwedisch und Finnisch, z.B. Kruununhaka / Kronohagen in Helsinki.
Die Namen der Städte, Gemeinden, Dörfer usw. spiegeln den sprachlichen Charakter des Ortes wider. Im finnischen Inland haben Orte in Regel nur finnische Namen, in den von ausgeprägt Schweden bewohnten Orten sind die Namen besonders der kleineren Orte oft nur Schwedisch und in den zweisprachigen Gebieten haben die meisten Orte schwedische und finnische Namen.
Aber die Regel hat einige Ausnahmen. Besonders größere und wichtige Orte, Landschaften und Regierungsbezirke haben oft schwedische und finnische Namen auch wenn sie einsprachig sind.

Offizielle Parallelnamen

Als Beispiel offiziell schwedischer Namen von einsprachig finnischen Orten können genannt werden: Nyslott (fi. Savonlinna); finnische Landschaften Savolax (fi. Savo), Tammerfors (fi. Tampere), Tavastland (fi. Häme), Fredrikshamn (fi. Hamina), an der Südküste im Regierungsbezirk Kymmene (fi. Kymen lääni), Björneborg (fi. Pori), Uleåborg (fi. Oulu) und der nördliche, einsprachige finnische Teil von Österbotten (fi. Pohjanmaa). Viele Namen stammen aus der gemeinsamen Geschichte Schwedens und Finnlands.
Es gibt nicht so viele einsprachig schwedische Orte mit finnischem Parallelnamen. Beispiele: Maarianhamina (sv. Mariehamn), das ganzschwedische Åland (fi. Ahvenanmaa), die Kommune Närpiö (sv. Närpes) und Maksamaa (sv. Maxmo) im schwedischen Teil von Österbotten.
Auch einige dänische und norwegische Orte haben finnische Namen, z.B. Kööpenhamina (Köpenhamn) und Ruija (Finnmark). Aber die finnischen Namen dieser Länder haben natürlich nicht denselben offiziellen Status der schwedischen Ortsnamen in Finnland.

Namen mit unterschiedlichem Ursprung

Wer in Finnland mit finnischen und schwedischen Ortsnamen in Kontakt kommt, merkt schnell die Ähnlichkeit dieser zueinander, doch einige sind ganz verschieden.

Die wichtigsten Typen betreffs des sprachlichen Ursprungs sind folgende:

  • Die Namen sind unabhängig voneinander entstanden
    z.B. Åbo / Turku, Karleby / Kokkola, Jakobstad / Pietarsaari, Grankulla / Kauniainen, Tavastland / Häme.

  • Ein ursprünglich schwedischer Name hat einen finnischen Parallelnamen bekommen
    z.B. Helsinki von sv. Helsingfors (urspr. Helsinge), Pori von sv. Björneborg, Porvoo von Borgå, Espoo von Esbo, Kruunupyy von Kronoby, Naantali von Nådendal.

  • Ein ursprünglich finnischer Name wurde entsprechend dem Schwedischen bzw. der schwedischen Lautsprache angepasst
    z.B. Emsalö von fi. Emäsalo, Kvevlax von fi. Kuivalaksi (moderne Form von Koivulahti), Limingo von Liminka, Reso von Raisio und Yxpila von Ykspihlaja. In vielen Fällen haben solche ursprünglich finnische Ortsnamen, die gegenwärtig von Schweden bewohnt werden, gänzlich ihren Gebrauch verloren und nur die schwedische Namensform behalten.

  • Der ursprüngliche Name ist durch die Übersetzung in die andere Sprache entstanden,
    z.B. Kristinestad / Kristiinankaupunki, Kyrkslätt / Kirkkonummi, Nystad/Uusikaupunki, Tavastehus / Hämeenlinna, Brunnsparken / Kaivopuisto. Aus historischer Sicht ist oft der schwedische Name der ursprüngliche Name.

Die schwedischen Ortsnamen in Finnland sind ein lebender und wichtiger Teil des schwedischen Wortschatzes. In Finnland ist es keine Frage, dass man schwedische Ortsnamen in schwedischem Text angewendet und finnische in finnischem Text. Auf die gleiche Weise benutzt man auf Finnisch Maarianhamina für Mariehamn und Tukholma für Stockholm. Genauso ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man in Schweden finnische Orte mit ihrem schwedischen Namen anwendet, falls es einen solchen gibt.
Auch in den anderen nordischen Sprachen werden die schwedischen Ortsnamen von Finnland angewendet.
Bemerkenswert ist z.B. bei Finnair die finnischen Stewardessen und ihre schwedischen Kollegen sagen: „Das Flugzeug fliegt über Åbo nach Helsingfors“. Die dänischen oder norwegischen Stewardessen dagegen sprechen von Turku und Helsinki. Dieses gilt vor allem bei allgemein bekannten Orten und von schwedischem Gesichtspunkt aus bedeutsamen Namen wie Ekenäs (fi. Tammisaari), Pargas (Parainen) und Nykarleby (Uusikaarlepyy).

Mit freundlicher Genehmigung von "Forskningscentralen för de inhemska språken"
Auszug aus dem Schwedischen, übersetzt von E. Hartmann

 

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