Schwedische Mahlzeiten
Schweden ist bekannt für seine reichhaltige, bäuerlich geprägte Küche. Ein Beispiel dafür ist
das Smörgåsbord - ein üppig gedeckter Tisch mit unterschiedlichen Köstlichkeiten.
Dieser ist wahrscheinlich vor Hunderten von Jahren entstanden, als eine
Reise durch das weite, dünn besiedelte Land oft mehrere Tage dauerte. Die
Gastgeber bereiteten Speisen vor, die zur Not auch mehrere Tage auf dem
Tisch stehen konnten: marinierter Hering, geräucherte, gebratene oder
eingelegte andere Fische, Salat aus Kartoffeln und gekochten Gemüse,
sauer eingelegte Gurken oder Rüben, hartgekochte Eier, kalte Braten,
Kompott aus Backobst und Süßspeisen. Vor allem gab es aber auch, wie der
Name des Buffet's ausdrückt, Butter und Brot. Auch wenn heute das Smörgåsbord
eher für Touristen ist, so befinden sich doch typisch schwedische Speisen
darauf. Beispielsweise Fisch, vor allem Hering, in allen Zubereitungsarten
ist sehr beliebt. Traditionell steht donnerstags häufig gelbe Erbsensuppe
auf dem Speiseplan. Ein Mittagessen um halb eins einzunehmen wäre gegen jeden gesellschaftlichen
Convenu. Die Zeiten dafür schwanken zwischen drei bis sieben Uhr. Der
Grund liegt wahrscheinlich darin, dass man nach dem ausgiebigen,
sämtliche Wünsche befriedigenden Frühstück gar nicht in der Lage ist,
bereits um die Mittagszeit wieder eine komplette Mahlzeit einzunehmen. Die
Schweden begnügen sich also mit einem kleinen Luch.
Schwedisches Essen ist traditionsgemäß oft süß oder süß-sauer. In Schweden war in früheren Zeiten das Leben
kein "Zuckerschlecken". So musste z.B. Mehl fürs Brot durch gemahlene
Baumrinde gestreckt werden. Als in Schweden der "Luxus"
Zucker normal war, wurde überall Zucker zugesetzt. Zum Brot, zu
eingelegtem Hering, zu Aufläufen, zu Wurst. Bei den schwedischen Kochrezepten
gibt es in der Mengenangabe kleine Unterschiede. So wird fast alles in
Dezilitern abgemessen. Egal ob Wasser, Milch, Öl, Nüsse und vieles andere mehr.
Hierzu gibt es in den schwedischen Haushalten eine Dezilitermaßkanne. Die
kleineren Maße sind Esslöffel, Teelöffel, so wie in Deutschland. Die kleinste
Maßeinheit in Schweden ist übrigens das "kryddmått" (Gewürzmaß) - ein
Minilöffelchen, was in Deutschland einer Messerspitze entspricht.
Viel Spaß beim Kochen - Lycka till i köket!
Suppen
Schwedische Suppen sind etwas Gutes - stets erlebt man eine vollendet gekochte, etwas anders
gewürzte und mitunter überraschend zusammengestellten Suppe. Nur sollte niemand, der seine ersten Schmeckversuche macht
und womöglich an Obst- bzw. süße Suppen nicht gewöhnt ist, gerade mit
einem solchen Experiment beginnen. Lieber erst ein paar Zungenübungen
machen. Die Fruktsoppa hat in Schweden eine lange Tradition. Die
Nyponsoppa (Hagebuttensuppe) hat in Schweden den fast Status eines
Nationalgerichts und wird oft als Heilkost für Kranke und Schwache genutzt.
Nicht jedermanns Sache ist die am 11. November, dem Lutherfest, traditionelle Schwarzsuppe, die mit
Gänse- oder Schweineblut bereitet wird.
Fischgerichte
Die Schweden essen gerne alles, was
aus dem Meer, den Seen und Flüssen auf den Tisch kommt. Zu den schwedischen Hauptgerichten gehören hauptsächlich
Fischgerichte. Da Hering und Kabeljau im Überfluss vorkommen (kamen) und
leicht zu konservieren sind, gehören sie zu den Hauptnahrungsmitteln der
Schweden. Bereits die Wikinger nahmen getrockneten und gesalzenen
Kabeljau mit auf ihren Fahrten nach Südeuropa. Hering und Kabeljau
werden aufgehängt und trocknen im Atlantikwind. Getrockneter Kabeljau,
auch als stockfisk bekannt, wird zu lutefisk, indem man
ihn vor dem Kochen in einer Salzlake mariniert. Hinter den Bezeichnungen
Dorsch und Kabeljau verbirgt sich derselbe Fisch "Gadus morhua". Mit Dorsch ist
zum Einen der Kabeljau in der Ostsee, zum Anderen aber auch der noch nicht
geschlechtsreife Kabeljau in der Nordsee gemeint. Ein Dorsch muss dreimal
schwimmen: zuerst im Wasser, dann in Butter und zum Schluss in Weißwein. Unsere Nachbarn aus
Schweden wissen es schon lange: Makrelen, Forellen, Hering und Heilbutt
- herzhaft und goldgelb geräuchert - sind mehr als nur Brotauflage. In
Schweden kommt Fisch, und hier insbesondere der Hering, täglich auf den
Tisch. Die Schweden essen eine Menge davon. Es gibt ihn in allen erdenklichen Variationen.
Von den schwedischen Gourmets wird er als "König der Tafel" gepriesen. Ein beliebtes und
preiswertes Essen ist gebratener Ostseehering, der mit Kartoffelbrei
eine herzhafte Alternative zum herkömmlichen Fast Food darstellt. Auch
Aal gibt es in allen erdenklichen Zubereitungen, gedämpfter Barsch mit
weißer Soße, gegrillte Neunaugen, gekochter Gebirgs-Saibling, in Glut
gebackene frisch gefangene Maräne sind weitere typisch schwedische
Fischgerichte. Zu den delikaten Süßwasserfischen gehört der Zander. Den
Hecht verwandeln die Schweden gerne in Fischfrikadellen. Der Lutfisk wird in
Nordschweden vor allem in der Weihnachtszeit gegessen. Aber selbst die Schweden
sind nicht alle der Meinung, dass Lutfisk eine Delikatesse ist. Über Geschmack
lässt sich eben streiten. Die Scholle (rödspätta)
und die Flunder (flundra) kommen an der westschwedischen Küste vor und
werden vor allem am Göteborger Fischmarkt verkauft. Frische Flundern werden nach
dem Ausnehmen und Säubern mit der hellen Seite nach unten in eine eingefettete
Backform gelegt und etwa 20 Minuten bei 160-180 Grad im Backofen gegart.
Zum Braten eignen sich festfleischige Fischfilets wie Barsch-, Leng- oder Lachsfilet besonders
gut, da diese nicht so schnell zerfallen. Den Fisch sollte man nur kurz
anbraten und dann bei niedriger Temperatur garen lassen, damit er nicht
zu trocken wird. Bei der Zubereitung
der Fische kennt die Phantasie der Schweden keine Grenzen. Heringe
werden nach nordischer Art in süßen Soßen gebadet, süß mariniert mit
Zwiebelringen, Lorbeer und Pfefferkörner. Der Glasmästarsill
(Glaserhering) wird mit großen Scheiben Möhren eingelegt. Doch
geräuchert mögen die Schweden ihre Heringe am liebsten. Zumal man sich
in Skandinavien auf das Räuchern von Fischen besonders gut versteht. Sie
werden zuerst an der Luft getrocknet und kommen dann in Eichen- oder
Erlenrauch, bis sie ihre schöne glänzende Farbe haben. Leicht erwärmt
schmeckt Räucherfisch wie frisch aus der Räucherei. Vakuumverpackt kann
er im Beutel in der Mikrowelle erwärmt werden. Der Dill ist das
beliebteste Gewürz der Schweden zum Fisch. Fisch ist sehr gesund, besonders kalorienarm und belastet den Magen
nicht. Beim Kauf sollte man immer darauf achten, dass der Fisch
möglichst frisch ist. Dies erkennt man vor allem an den glänzenden
Augen, die nicht eingefallen sein dürfen, am frischen Rot der Kiemen und
der glänzenden Schuppung. Fischesser lieben den Geschmack der Fangfrische.
Der Stockfisch, gesund und kalorienarm, gilt bei den hart gesottenen Nordländern
als idealer Snack für zwischendurch. Er ist steinhart und schmeckt eigentlich
eher fad. In Faserrichtung abreißen, mit Butter oder pur mit leichtem
Fischgeruch und ordentlich kauen. Das letzte schwedische Fest im Sommer ist
die "kräftpremiär" (Krebspremiere) - die dazugehörige Veranstaltung
wird "kräftskiva" genannt. Zu Beginn der Krebsfangsaison, am 2.
Donnerstag im August, findet in Schweden ein großes Krebsessen statt. Ganz
Schweden nimmt an der alten Tradition der Krebsgelage teil. In dieser Zeit sind
auch die Zeitungen voller Tipps, welche Krebse in diesem Jahr besonders gut und
günstig sind. Im Herbst, wenn der Mond abnimmt und die Nächte dunkler werden,
sprechen die Südschweden von "Aalfinsternis"; das heißt, dass die Aale die Netze
nicht mehr erkennen können und sich daher auf ihrem Weg ins Meer besser fangen
lassen. Das ist auch die Saison der Feste, auf denen nur Aal verzehrt wird.
Besonders in Gaststätten pflegt der Höhepunkt eines solchen Aalessens in der
Kürung eines "Aalkönigs" zu bestehen, ein Titel, den derjenige erwirbt, der die
meisten lebenden Aale aus einer Tonne herausheben kann. Diese Aalfeste werden
ausschließlich in Skåne gefeiert, sonst ist es nur ein Fest mit Aal.
Fleischgerichte
In Schweden steht das Schweinefleisch an erster Stelle. Aber auch Rind, Hammel,
Rentier und Elch tragen zur Ernährung bei. Alle aus durchgedrehtem Fleisch
hergestellten Gerichte, also Hackbraten, Fleischfüllungen und Frikadellen sind
sehr beliebt.
Es heißt zwar, man soll weniger Fleisch essen, aber ohne Fleisch geht es dann halt
doch nicht. Fehler beim Einkauf lassen sich Zubereitungstricks nur bedingt wett
machen. Eine Kuh, ein Hase, ein Reh kann im Leben noch so glücklich
gewesen sein, ihr schlachtfrisches Fleisch bleibt zäh. "Reif" für
Pfanne und Kochtopf ist Rind und Wild nur, wenn es genügend Zeit zum "Abhängen"
hatte (Rindfleisch zum Kochen mindestens 3-5 Tage nach der Schlachtung, alle
anderen Teile erheblich mehr). Umgekehrt gilt: Kalb, Huhn, Schwein können auf
einen Zwischenstopp im Kühlhaus getrost verzichten, sie verlieren durch Lagerung
an Geschmack.
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Gutes
Rindfleisch ist ziegelrot - also weder blassgrau noch knallrot. Alten Ochsen
und seniles Rind erkennt man an der deutlichen Gelbfärbung des Fetts und
der groben Fleischmaserung.
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Gutes
Kalbfleisch ist rosa, seine Fleischfasern sollten fein und nur wenig mit weißem
Fett durchzogen sein.
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Gutes
Schweinefleisch ist ebenfalls zartrosa, die Muskulatur sollte aber deutlich
mit Fettgewebe durchwachsen sein, die Speckschichten müssen schön weiß
leuchten.
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Auch
bei Lamm und Geflügel gilt: je gelber das Fett, desto älter das Tier.
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Beim
Wild hilft die Optik nur weiter, wenn ganze Tiere im Angebot sind. So findet
sich am Bauch junger Hasen noch reichlich Flaumhaar und der Brustkorb lässt
sich leicht eindrücken.
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Rentierfleisch
ist mager und gesund. Im Durchschnitt liegt der Fettgehalt bei etwa 4%.
Renfleisch ist auch reich an Spurenelementen (u.a. Selen) und verschiedenen
Vitaminen. Seit Tjernobyl evtl. "tickt" ist Rentierfleisch leider
ein Problem.
Köttbullar gehört zu den typisch einfachen schwedischen Gerichten und
auf keinem schwedischen smörgåsbord dürfen diese pikanten Fleischklößchen
fehlen. Aber kaum ein Schwede macht sich heute seine Köttbullar noch selbst,
denn in den Tiefkühltheken der schwedischen Supermärkte gibt es eine reiche
Auswahl. Der Julskinka hat sich in ganz Schweden so hoher
Beliebtheit erfreut, dass er mittlerweile auch als Osterschinken bis weit in das
Frühjahr verkauft wird. Da er oft mehrere Kilo schwer ist, ist es eine
Investition für mehrere Tage. Es handelt sich um einen Rollschinken, der leicht
gesalzen und im Netz verpackt meistens tief gefroren verkauft wird. Er kommt in
Scheiben geschnitten mit Erbsenpüree und Salzkartoffeln auf den Tisch.
Eine Tiefkühlfirma verkauft paniertes Hähnchenfleisch in Form eines Elchs.
Wer auf dem Land dazugehören will, beteiligt sich im Herbst an der Elchjagd. Die
Schweden haben zu diesen knuddeligen Riesen des Waldes ein recht unsentimentales
Verhältnis und sehen in ihnen eher eine Gefährdung des Straßenverkehrs und
natürlich eine Bereicherung des Speisezettels. Bei den Jägern in Nordschweden
kommt das Elchfleisch oft als so genannte 'Frostknolle' auf den Tisch.
Äppel-Fläsk wird als appetitanregende Mahlzeit direkt aus der Pfanne gereicht.
Dieses Gericht ist eine wunderbare Mischung der Aromen von Äpfeln und
Schweinefleisch. Es ist sehr einfach und super lecker. Ugnstekt Falukorv ist
eine traditionelle Spezialität aus der schwedischen Stadt Falun, die der
deutschen Fleischwurst ähnlich ist. Es ist ein ziemlich schnelles und leckeres
Essen. Zum Nachtisch passt sehr gut warme Nyponsoppa (Hagebuttensuppe) mit
Vanilleeis drin. Isterband ist eine Wurstspezialität aus Småland, die man in
ganz Schweden kaufen kann. Verner Grönqvist eröffnete 1939 in dem kleinen Dorf
Gullaskruv einen Landhandel und verkaufte seine hausgemachte Isterband. Heute
wird Grönqvists Isterband unter dem Namen Gullaskruvs Delikatesser nach der
gleichen traditionellen Methode von einem lokalen Verein produziert, der damit
Lebensmittelläden sowie die berühmten småländischen Hyttsill-Abende der
Glashütten beliefert.
Beilagen und Desserts
Fågelbo (Vogelnest) ist eine schwedische Vorspeise, die auch unter dem
Namen Solöga (Sonnenauge) bekannt ist. Diese schwedischen Spezialität
ist Bestandteil von jedem Smörgåsbord, oder wird gerne als
Nachtmahlzeit eingenommen. Blaubeersuppe ist eine fruchtig-zähflüssige Sache,
in Schweden im Tetrapack zu kaufen, die gut in Filmjölk (so wie flüssig gerührte
Dickmilch) mit Müsli schmeckt.
Oder
auch heiß mit etwas Zimt und Schlagsahne. Die
menschenleeren Weiten Schwedens strotzen nur so vor wilden Beeren. Blaubeeren,
Walderdbeeren, Sanddorn, Apfelrose (Hagebutte), Moltebeeren, Ackerbeeren und
besonders die Preiselbeeren sind bei den Genießern in Schweden sehr begehrt.
Schwedischer Sanddornsirup ist eine schmackhafte Beigabe zu allen Desserts, Eis
und Pfannkuchen. Preiselbeerkompott wird gerne zu Fleischgerichten und fast
immer zu Wild serviert. Die schwedischen Wälder sind voll dieser roten Beeren,
und damit ließ sich früher die karge Kost etwas aufwerten. Kann da Nachtisch
Sünde sein?
Brote und schwedisches Gebäck
Schon während der Wikingerzeit wurde in Skandinavien Brot gebacken. Eine Theorie
geht dahin, dass die runden Brotscheiben anstelle von Tellern gebraucht wurden.
Das Brot sollte Fleisch und Fischbrühe aufsaugen. Erst seit dem 16. Jahrhundert
gibt es das viereckige lange Brot und ab dem 19. Jahrhundert begann man im
Norden damit, Brotscheiben mit Butter zu bestreichen und mit Käse oder anderem
zu belegen. Die Brotabteilungen in den schwedischen Supermärkten sind wie
bei uns in Deutschland meistens relativ groß. Man bekommt allerdings sehr
schlecht frisches, knuspriges Brot zu kaufen. Zudem schmecken die meisten
schwedischen Brote süßlich. Melasse und Zucker sind häufig Bestandteil der
einheimischen Brotsorten. Nur 2 Prozent des in Schweden verzehrten Brotes wird
noch selbst zu Hause gebacken, ungefähr 98 Prozent wird in den schwedischen
Bäckereien und Backbetrieben produziert.
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Weißbrot passt zu Krabben, Austern, Garnelen und Käse.
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Knäckebrot lässt sich vielseitig zu allem verwenden.
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Roggenbrot oder dunkles Mischbrot gehört zu Fleisch, Fisch und Geflügel.
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Schwarzbrot isst man zu Muscheln, Tomate und Weichkäse
Die Schweden sind für süßes Gebäck und Kuchen immer zu haben. Der bekannteste
schwedische Kuchen ist wohl der Blaubeerkuchen. Die Blaubeeren sind ja in
Schweden sowieso im Spätsommer das Dessert Nr. 1. Viele frieren die Beeren auch
ein, und man bekommt sie deshalb das ganze Jahr.
Brote |
Gebäck |
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Våfflor (Waffeln)
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Vörtbröd (Würzbrot)
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Vetebröd (Weißbrot)
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Tångbröd (Tangbrot)
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Rågkex (Roggenkekse)
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Tunnbröd (Fladenbrot)
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Kruska (Kleie-Wecken)
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Limpabröd (Stangenbrot)
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Sirapslimpa (Süßes Brot)
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Lussekatter (Luciabrötchen)
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Knäckebröd (Schwedisches Lochbrot)
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Mormors Ostkaka (Käsekuchen)
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Operatårta (Schichttorte)
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Spettekaka (Baumkuchen)
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Korvkaka (Wurstplätzchen)
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Pepparkaka (Pfefferkuchen)
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Mazarintårta (Mazarintorte)
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Sahnetorte mit Moltebeeren
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Kanelbullar (Zimtschnecken)
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Semlor (Schwedisches Gebäck)
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Mandelkrämtårta (Mandelcremetorte)
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Getränke
Das Lieblingsgetränk der Schweden ist Kaffee. Kaffee gehört zu jeder Mahlzeit
und wird auch noch spät abends getrunken. Im Schnitt trinkt jeder Schwede 3,2
Tassen Kaffee pro Tag. Dazu genießen sie gerne eine Kanelbullar (Zimtschnecke).
Die Schweden trinken jedes
Jahr 117 Liter pro Person. Fika = 'Kaffee trinken'.
In Schweden wird auch viel alkoholfreier Cider aus Äpfeln, Birnen,
Preiselbeeren oder Blaubeeren getrunken. Schnaps und Trinklieder sind für ein schwedisches
Festmahl ebenso wichtig wie das
Essen selbst. Kein anderes Volk singt so viel,
wenn es trinkt. Ein Toast mit Aquavit ist in Schweden eine feierliche
Angelegenheit. Man schaut sich einander in die Augen, sagt "Skol" und leert das
Glas in einem Zug. Alkoholische Getränke mit einem Alkoholanteil von mehr als
3,6% Alkoholanteil, kann man nur im Alkoholmonopolgeschäft Systembolaget kaufen.
Bekannte schwedische Schnäpse sind Absolut Vodka und Renat Brännvin. Die
Bowle "Bischoff" war im 16.-19. Jahrhundert ein populäres
Gesellschaftsgetränk in Schweden. In Carl Michael Bellman's Dichtungen wurde die
Bowle "bischoffen" öfters erwähnt. Julmust hat eine lange Tradition,
die bis in die Wikingerzeit reicht, aber der heutige julmust hat seinen Ursprung
eher in Deutschland. Robert Roberts brachte das Rezept Ende des 18. Jahrhundert
nach Schweden. Julmust wird in Schweden vorwiegend in der Weihnachtszeit
angeboten. In der Osterzeit heißt das gleiche Getränk Påskmust und in der
übrigen Zeit Apotekarnes Must. Julmust wird in Schweden von mehreren Herstellern
angeboten. Das schäumende Limonadengetränk ähnelt dem bekannten Malzbier und
enthält neben Hopfen und Malz weitere 30 geheime Aromastoffe. Meist wird das
dunkle Getränk aus Malz, Hopfen und verschiedenen Gewürzen mit dem
Konserveringsmittel E211 bis zu 6 Monaten haltbar gemacht. Die Schweden trinken
jedes Jahr ca. 40 Millionen Liter must, wobei Apotekarnes must von Carlsberg auf
Platz 1 steht. Glögg wird manchmal auch als Schwedenpunsch bezeichnet. Glögg
trinkt man traditionell am Tag der Lucia und isst dazu Lussekatter (süße
Hefebrötchen mit Safran). In der langen, dunklen Winterzeit ist auch
der
süße Punsch beliebt, der erhitzt zum Kaffee gereicht wird. Dieser kann notfalls
jedoch auch kalt und zu jeder anderen Jahreszeit getrunken werden. Fertigen
Glögg kann in der Vorweihnachtszeit auch bei Ikea kaufen. Wenn du einmal bei
einem schwedischen Abendessen eingeladen bist und Aquavit trinkst, dann bereite
dich darauf vor, dass du einige Trinklieder singen musst. Zahlreiche Lieder sind
zu sog. Schnapsliedern (Snapsvisor) geworden. Der
Schnaps "Bäska droppar" wurde Anfang dieses Jahrhunderts als Heilmittel
angewendet. ”Bäska Droppar” (Bittere Tropfen) wird aus Wermut
hergestellt, der im Spätsommer in der südlichen Hälfte von Schweden
gepflückt wird. Der Alkoholgehalt beträgt 40%. Die Gewürzpflanze verleiht
dem Schnaps den bitteren Geschmack, mit einer gewissen Abrundung.
Der originale Schwedenbitter hat schon sehr oft dort geholfen, wo der Arzt
nicht mehr weiter wusste. Das Rezept wurde nach dem Tod des berühmten
schwedischen Arztes, Dr. Samst, in seinen Schriften gefunden. Durch die bekannte
österreichische Kräuterspezialistin Maria Treben wurde es dann bekannt gemacht.
Früher hatte in Schweden jeder Bürger über 21 Jahren ein staatliches
Kontrollbuch für Alkohol. Dort wurde jeder Tropfen Alkohol, der im Laden gekauft
oder im Restaurant getrunken wurde, eingetragen. Das Maximum war ein Liter pro
Monat.
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