Schwedische Vor- und Nachnamen

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Schwedische Vornamen

Schwedische Vornamen greifen oft auf die Sagenwelt der nordischen Völker und Wikinger zurück. In der Wikingerzeit hat man die Kinder in Schweden oft nach deren Göttern benannt. Beliebte Vornamen waren damals Gudrun, Sten, Tor oder Ulf. Doch die Kirche war damals strikt gegen Götternamen und so bekamen die schwedischen Kinder im Laufe der Zeit immer häufiger christliche Namen wie Johannes, Peter, Marta oder Maria.
Seit 2009 ist es in Schweden erlaubt, dass man schwedischen Jungen einen Mädchennamen als Zweitnamen und schwedischen Mädchen einen Jungennamen als Zweitnamen geben darf. Bis 1996 war in Schweden am 24. Februar der Schalttag, sodass im Schaltjahr die Namenstage vom 25. bis zum 29. Februar um einen Tag nach hinten verschoben wurden.
Vornamen aus Schweden sind wie geschaffen für Eltern, die mit einem besonderen, aber nicht zu exotischen Namen die Individualität ihres Kindes unterstreichen möchten. Schwedische Vornamen sind auch bekannt geworden aus schwedischen Filmen oder Kinderbüchern. Zur besseren Übersicht sind die schwedischen Vornamen alphabetisch nach Mädchennamen und Jungennamen gegliedert. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die beliebtesten Namen für Neugeborene in Schweden waren 2019 Alice, Olivia und Astrid bei den Mädchen sowie Lucas, Oskar, Liam und William bei den Jungen.

In den nordischen Ländern feiert man heute folgende Namenstage:

Dänemark:
Deutschland:
Estland:
Färöer:
Finnland:
Lettland:
Litauen:
Norwegen:
Schweden:

Fruntimmerveckan

Fruntimmerveckan auch flickveckan genannt sind die sechs Tage in Schweden zwischen dem 19. und 24. Juli, an denen die Tage nur Frauennamen haben (Sara, Margareta, Johanna, Magdalena, Emma und Kristina).

Vornamen der schwedischen Fußball-Nationalmannschaft 2023

Albin, Alexander, Anthony, Carl, Daniel, Dejan, Edvin, Emil, Gabriel, Hjalmar, Hugo, Isak, Jens, Jesper, Ken, Kristoffer, Kristoffer, Linus, Marcus, Martin, Mattias, Robin, Robin, Samuel, Victor, Viktor.

Vornamen der schwedischen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen 2023

Anna, Caroline, Elin, Emma, Filippa, Fridolina, Hanna, Jennifer, Johanna, Jonna, Julia, Linda, Madelen, Magdalena, Matilda, Nathalie, Olivia, Rebecka, Sofia, Stina, Tove, Zecira.

Die am meisten vergebenen Vornamen in Schweden 2021

Adam, Alias, Alice, Alma, Astrid, Ella, Elli, Elsa, Frans, Freja, Hugo, Leo, Leon, Liam, Lilly, Lucas, Maja, Matteo, Noah, Oliver, Olivia, Selma, Vera, Walter, William, Wilma.

Schwedische Nachnamen

Da es früher in Schweden keine Nachnamen gab, war der Rufname von entscheidender Bedeutung. Wichtig war der Gebrauch von Nachsilben in Verbindung mit dem Vornamen des Vaters. Bis ins 19. Jahrhundert war es in Schweden so üblich, dass die Männer irgendwie …son und die Frauen …dotter hießen. Die alte nordische Tradition von Patronymikumnamen wurde gebildet, indem bei männlichen Nachkommen das Suffix -son und bei weiblichen -dotter dem Vornamen von einem der Eltern, üblicherweise des Vaters, angefügt wurde.
Ein Patronym ist ein Name, der angibt, wie der Vater des Namensträgers mit Vornamen heißt. Nimmt der Name auf die Mutter Bezug, so nennt man es Metronym. Sie verändern sich mit jeder Generation.
Beispiel: Nils Holgersson und Gunda Björnsdotter haben einen Sohn (Elmer) und eine Tochter (Freja). Die Nachnamen ihrer Kinder wären Elmer Nilsson (= Elmer, Sohn von Nils) und Freja Nilsdotter (= Freja, Tochter von Nils) in Patronymikumzeiten gewesen. Ein neues in Schweden 1901 eingeführtes Namensgesetz verbot Patronymika und zwang die Bürger, vererbbare Zunamen zu haben. Es wurde dann in Schweden die Namensregeln aus anderen europäischen Ländern übernommen. Damit nehmen die Frauen den Namen der Männer an und heißen somit auch ...son. Die Kinder bekommen den Nachnamen ihres Vaters und nicht mehr dessen Vornamen plus -son oder -dotter. Die Töchternamen wurden dabei leider innerhalb kurzer Zeit untergebuttert. Unsere Beispielkinder würden heute Elmer Holgersson und Freja Holgersson werden, auch wenn Elmer nicht der Sohn von Holger ist und auch wenn Freja überhaupt kein "Sohn" ist.
Einige Schweden wollten keine Patronymikumnamen haben, und zogen es stattdessen vor, die Namen ihrer Bauernhöfe oder anderer Ortsnamen im Gebiet bzw. Naturnamen zu benutzen. Naturnamen sind z. B. Namen in Bezug auf Tiere (Björnfot, Falkman) oder Bäume (Ekman, Syrén). Besonders in Norrland enthalten viele Nachnamen die Endsilbe "ström", denn fast alle großen Flüsse befinden sich in Nordschweden. Rund 3,5 Millionen bzw. 35 Prozent der Schweden haben Nachnamen mit Bezug zur Natur. In Nordschweden haben in den Orten Malå, Arvidsjaur und Skellefteå sogar 60 Prozent der dortigen Bevölkerung Namen mit Bezug zur Natur.
Naturnamen sind auch oft doppelt mit Naturwörtern verbunden sowohl im Präfix als auch im Suffix (Lindberg, Lindström, Lindgren, Bergström, Lundberg, Sandberg). Die gewöhnlichsten Präfixe bei den Naturnamen sind Berg-, Ek-, Lund- und Sjö-, die gewöhnlichsten Suffixe sind -berg -gren, -kvist, -lund und -ström. Einige Namen haben auch unlogische Kombinationen, wie z. B. Granlöv, Lindbäckar oder Sandgrenar.
Der Adel verwendete ab 1600er Jahren Namen mit Bezug zu Waffen, wie zum Beispiel Anckarswärd oder Gyllenstierna. In den 1700er Jahren wurde es bei den Adligen auch üblich den Namen von Schlössern zu verwenden. Andere häufige Nachnamenstypen sind das lateinisierte (Wallenius) und das griechisch inspirierte (Leander), die beide in den 1600er Jahren üblich waren. In den 1700er Jahren inspirierten auch Namen aus Frankreich mit Endungen auf -in oder -en (Dalin, Franzén). Viele Namen die mit Ny- beginnen (Nyman nach Neumann) oder mit -er enden (Linder), haben typisch deutschen Ursprung.
Knapp 2,7 Millionen Schweden haben Familiennamen die mit -son enden. Heute ist "Andersson" (Sohn des Anders) der häufigste schwedische Nachname. Das liegt daran, dass "Anders" im 18. und 19. Jahrhundert der beliebteste Name in Schweden war.
Es gibt derzeit so viele schwedische Nachnamen, die auf "son" enden, dass man im Telefonbuch Probleme hat, den Richtigen zu finden. In Blekinge hat jede zweite Person einen Nachnamen, der mit -son endet, in Stockholm dagegen nur jede fünfte Person. Aus diesem Grund dürfen diejenigen ihren Nachnamen kostenlos ändern, der mit -son endet. Man kann einen neuen Namen beim schwedischen Patent- und Registeramt beantragen. Das Patentamt hält dafür ein eigenes Vorschlagsbuch mit nicht so geläufigen Namen bereit. Man kann auch einen ganz neuen Namensvorschlag einreichen, der aber genehmigt werden und eine Gebühr entrichtet werden muss.
Viele Immigranten mit ausländischen Namen nehmen einen schwedisch klingenden Namen an, um der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt zu entgehen.

Die meisten Nachnamen in Schweden waren 2020:

Andersson, Bengtsson, Eriksson, Gustafsson, Hansson, Jakobsson, Jansson, Johansson, Jonsson, Jönsson, Karlsson, Larsson, Lindberg, Lindgren, Lindqvist, Lindström, Magnusson, Nilsson, Olofsson, Olsson, Persson, Pettersson, Svensson.

Schwedische Nachnamen in Deutschland

In der Zeit von 1866 bis 1914 sind viele Schweden nach Deutschland ausgewandert. Einige Frauen, die in Deutschland uneheliche Kinder bekamen, hatten einen Nachnamen mit der Endung ...dotter.  Wenn die Frau Björnsdotter dann einen Sohn in Deutschland gebar, sagen wir Olaf, dann bekam er den Namen Olaf Björnsdotter. Einige dieser Nachnamen gibt es heute noch in Deutschland. (Andersdotter, Arnbjörnsdottir, Carlsdotter, Eriksdotter, Fredriksdotter, Gustafsdotter, Kjerstidotter, Mansdotter, Nilsdotter, Olofsdotter, Persdotter, Petersdotter, Svensdotter).

Quellen:

Sveriges Dödbok 1947-2006, Sveriges Släktforskarförbund, ISBN: 91-87676-48-6
Svenska Män och Kvinnor. Biografisk Uppslagsbok, 1942-1955 Stockholm, Bonnier.
Statistiska Centralbyrån, das statistische Zentralamt von Schweden

 

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