Varpa ist ein Outdoor-Spiel aus der Wikingerzeit, von dem angenommen wird, dass
es aus Gotland stammt. Zumindest ist das Spiel dort am weitesten verbreit. Die
Sportart Varpa gehört zum Schwedischen Sportverband Riksidrottsförbundet und ist
eine Disziplin bei den jährlichen Stånga-Spielen (Stångaspelen). Das Spiel
erfreut sich in vielen Vororten Schwedens und Norwegens mit wachsender
Beliebtheit bei den Jugendlichen. "Varpa" ist ein altes Wort, das einfach "werfen" bedeutet. Es ähnelt dem Spiel
Boule, aber anstelle von Kugeln verwendet man flache Steine, die Varpor genannt
werden. Die Vapor können aus Stein oder aus Aluminium bestehen. Die Spielbahn
ist jeweils mit einem Stock markiert. Bei diesem Sport geht es darum, die
Feldsteine so nah wie möglich an den Holzstab heran zu werfen. Gegnerische
Steine darf man dabei mit dem eigenen Wurf wegkicken. Bei dem Zielwurfspiel
erhält man auch Punkte, wenn man den Stock abschlägt. Die diskusartigen Steine wiegen zwischen einem halben und fünf Kilo. Die
Wurfwege sind je nach Geschlecht, Alter und Behinderung unterschiedlich lang.
Herren werfen auf 20-Meter-Strecken, Damen auf 15 Meter. Es gibt verschiedene Formen des Wettbewerbs im Varpa-Spiel. Einzelspiel,
Mannschaftsspiel, Mix, Zentimeter und Mannschaftszentimeter. Zentimeter-Wettkämpfe funktionieren so, dass ein Wettkämpfer 36 Würfe hat. Nach
jedem Wurf wird der Abstand zum Stock gemessen und notiert. Abstände, die länger
als ein Meter vom Stock entfernt sind, werden als 100 Zentimeter angegeben. Die
Maßzahl wird immer auf den nächsten ganzen Zentimeter abgerundet. Der Sieger ist
der Werfer, dessen 36 Würfe insgesamt die geringste Anzahl von Zentimetern
aufweist. Mannschafts-Zentimeter-Wettbewerbe sind eine Ergänzung zu einem
Zentimeter-Wettbewerb. Neben dem Einzelwettkampf mit 36 eigenen Würfen wird das
Ergebnis aus den Ergebnissen eines Dreimann-Teams berechnet und ergibt so ein
Mannschaftsergebnis aus 108 Würfen. Varpa wird mittlerweile in einer Reihe von Ländern gespielt, hat aber
wahrscheinlich 1972 sein größtes internationales Publikum erreicht, als es
während der 4. Sommer-Paralympics in Heidelberg vorgestellt wurde. Jedes zweites Wochenende im Juli pilgern tausende von Gotländern zu den
Stångaspelen, einer gotländischen Olympiade im Freigelände des südgotländischen
Dorfes Stånga.
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