Bei
Niedrigwasser kann man vor dem Wilhelmshavener Südstrand einen gebogenen
Leitdamm im Jadebusen sehen. Der 1892 – 1897 vom Wasserbauingenieur Wilhelm
Krüger geplante und gebaute Leitdamm wird deshalb auch Krügerdamm genannt. Der
fünf Kilometer lange Leitdamm aus Beton erstreckt sich von der Schleuseninsel
bis südlich vom Leuchtturm Arngast. Er leitet bei Ebbe das ablaufende Wasser an
den ehemaligen Hafeneinfahrten vorbei. Da das Wasser nicht mehr auf der gesamten
Breite ablaufen kann, sondern wegen des Leitdamms durch einen schmalen Bereich in
die Fahrrinne abfließen muss, erhöht sich die Fließgeschwindigkeit. Dadurch wird
die Fahrrinne immer wieder freigespült und eine Versandung bzw. Verwattung
verhindert. Im Zweiten Weltkrieg standen auf dem Krügerdamm Bunkeranlagen,
Nebelanlagen, Scheinwerferbatterien und Flakstellungen.
Durch den künstlichen Nebel der Nebelanlagen sollte vor allem der
Kriegsmarinewerftbereich und das Gebiet der Hafeneinfahrten in Wilhelmshafen dem Feind
unkenntlich gemacht werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde dem Feind durch diesen
Damm und den Vernebelungen eine falsche Küstenlinie vorgetäuscht, wodurch viele
der Bomben ins Watt vor dem Wilhelmshavener Südstrand abgeworfen wurden.
Nach dem Krieg wurden sämtliche Verbunkerungen gesprengt. Die Trümmerreste
liegen immer noch neben ihreren damaligen Originalpositionen und sind bei
Niedrigwasser erkennbar.
Am nördlichen Ende des Krügerdamms steht heute noch das "Krüger-Denkmal" auf dem
sich keine Luftverteidigungsanlage befand. Auf ihm ist eine Nord-Kardinalbake
installiert.
Mehr Infos zu den Bunkeranlagen:
https://www.bunker-whv.de/bu_sites/kruegerdamm.html
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