Benoidgas ist eine mit Kohlenwasserstoffen (Benzin, Benzol, Gasolin,
Petroleumäther) gesättigte Luftmischung zu Brenn- und Leuchtzwecken. Andere
Bezeichnungen für Benoidgas sind Aërogengas, Aerogengas oder Luftgas. Benoidgas
ist nicht giftig, explosionssicher und hat größere Leuchtkraft als
Steinkohlengas. Es eignet sich wegen seiner geringen Neigung zur Kondensation
auch sehr gut zum Betreiben von Leuchtfeuern. Dieses Leuchtgas ist sparsam im
Verbrauch, brennt hell und ist praktisch rußfrei. In einem Vorratsgefäß
wird aus den kalten Dämpfen von leichtflüchtigem Leichtbenzin (Gasolin) mit
einer speziellen Luftgasmaschine (Gasgenerator bzw. Carburator) verdampft
und das Gas in die Leitung des Brenners gepresst. Der Handelsname dieses
Leichtbenzins ist Gasolin, das beim Reinigen von Rohpetroleum gewonnen wird. Da
das Benoidgas mit einer blauen (nichtleuchtenden) Flamme verbrennt, wird am
Brenner ein Auerscher Glühstrumpf übergestülpt, der durch die Hitze der Flamme
ins Glühen gebracht wird und so für die eigentliche Beleuchtung sorgt. Das
erzeugte Gasgemisch ist so reich an Sauerstoff, dass dem Brenner nur noch wenig
Luft zugeführt werden muss, um eine möglichst heiße Flamme zur Erhitzung des
Glühstrümpfs zu erhalten. Die Lichtblitze werden durch einen Drehapparat
erzeugt, der auf Kugellagern läuft und durch die Energie des Druckgefälles mit
einem Membranmotor angetrieben wird. Die Steuerung erfolgt durch zwei sich
berührende Scheiben, die mit Kanälen und Bohrungen für den Gasein- und -austritt
versehen sind.
Dieses Benoidgas-Blitzfeuer wurde im Januar 1908 in den Versuchsräumen des
Seezeichenausschusses des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin entworfen. Bildquelle: Archiv WSA Ostsee
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