Die ehemalige Entmagnetisierungsstation der NVA bei Lauterbach befindet sich im
Greifswalder Bodden, südlich von Rügen, knapp drei Kilometer östlich der Insel Vilm
(Breite: 54°19'31"N Länge: 13°35'22"E).
Die rund 700 m² große Plattform wurde auf ca. 600 Holzpfählen in einer Wassertiefe
von etwa 10 m gegründet. Mit am Grund liegenden Gleichstrom-Kabelschleifen wurden die
Eigenmagnetfelder von Militärschiffen der ehemaligen Volksmarine der DDR
gemessen und anschließend die Schiffsmagnetfeldfelder neutralisiert, um sie für
Magnetminen unempfindlicher und für Torpedos mit Magnetzünder schwerer
auffindbar zu machen. Die Kabelschleifen wurden regelmäßig von Schwimmtauchern
auf Beschädigungen untersucht.

Entmagnetisierungsstation Lauterbach 1979.
Bildquelle Archiv WSA Stralsund
Nach dem Mauerfall hatte die Bundesmarine für die ehemalige NVA-Station keine
Verwendung und somit wurde sie zunächst den Seevögeln hinterlassen. Lange suchte
der Bund nach einem Käufer für die künstliche Insel. Im Jahr 2001 sollte auf der
Plattform ein Treff- und Schaffenspunkt (Ostervilm) für Künstler
entstehen. Doch wegen den aufwendigen Baustofftransporten und hohen
Instandsetzungskosten wurde nichts aus dem Projekt. 2015 hatte eine Gruppe aus Hamburg diese Anlage gekauft und
wollte sie als Ferien- und Freizeitobjekt ausbauen. Nachdem der ganze
Bauschutt weggeräumt wurde, hat man nichts mehr davon gehört. So hat sich die
ehemalige NVA-Entmagnetisierungsstation inzwischen zu einem ausgezeichnenten Kormoran-Schlafplatz
entfaltet.

Teleaufnahme der Entmagnetisierungsstation Lauterbach
im Juni 2020 von Neu Reddevitz aus fotografiert. |