Elbfähre Wischhafen-Glückstadt

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Die Geschichte der Fährverbindungen von Glückstadt nach Stade, Freiburg und Hamburg geht auf die Zeit der Stadtgründung Glückstadts zurück. So lässt sich bereits 1622 ein regelmäßiger Fährverkehr nachweisen. Im frühen 19. Jahrhundert wurden die Segelbootfähren – Ewer, auf denen man Unterbringungsmöglichkeiten für Passagiere geschaffen hatte – von Dampfschiffen abgelöst. Als regelmäßige Dampfschiffsverbindung Wischhafen-Glückstadt fuhr ab 1900 das Salongdampfschiff "Kaiser Friedrich" im Sommer dreimal täglich, im Winter zweimal.

Nachdem sich verschiedene Fährgesellschaften nicht hatten halten können, gründeten die beiden Kapitäne Sturm Fähre Wischhafenund Jeß im Jahr 1919 die Firma "Sturm & Jeß, Unterelbe-Fährbetrieb Glückstadt". Nachdem Kapitän Jeß 1922 aus der Firma ausgestiegen war, bekam Ernst Sturm Konkurrenz im Fährgeschäft durch Kapitän Ernst Wittorf, der 1928 eine Genehmigung zum Fährverkehr zwischen Glückstadt und Wischhafen erhalten. Doch nach Protest von Ernst Sturm wurde diese Verbindung vom Wasserbauamt im Herbst 1928 wieder untersagt.

Mit diesem Urteil gab sich Ernst Wittorf jedoch nicht zufrieden und gründete zusammen mit Frank Schulz und Dietrich Mahler 1929 eine neue Gesellschaft. Es folgte eine Zeit des harten Konkurrenzkampfes zwischen beiden Fährgesellschaften, der 1933 zum Konkurs der Fährgesellschaft von Wittorf, Schulz und Mahler und zur Zwangsversteigerung des Fährschiffes "Freya" führte. Dietrich Mahler konnte das Schiff jedoch noch im gleichen Jahr zurückkaufen, und er blieb nun alleiniger Inhaber der Fährgesellschaft. 1949 zog er sich aus Altersgründen zurück. Nach einem kurzen Zwischenspiel des Kapitäns Karl Schinkel aus Elmshorn übernahmen Wilhelm Krooß und Georg Hartermann den Fährbetrieb. 

Nach dem Tod von Ernst Sturm führten 1953 seine Tochter Gunhild Both und ihr Ehemann Kurt Both den Fährbetrieb weiter. Beide Unternehmen einigten sich 1955 auf die gemeinsame Nutzung der neuen Verladebrücken und fusionierten 1959 zur "Both, Hartemann, Krooß OHG".

Neben dieser Verbindung nach Glückstadt bestanden noch feste Verbindungen nach Hamburg. Raddampferlinien mit Kapitän Ramm aus Wischhafen sind belegt. Neben Passagieren wurde auch Stückgut transportiert. Bis Anfang der 1960er Jahre erhielt die HADAG den Verkehr aufrecht. Im Volksmund war das der "Hamburger Dampfer", auch wenn es zuletzt nur noch das Motorschiff "Niensteden" war.

Anlegestelle für den Dampfer aus Hamburg und die Fähren war zunächst auf der Wischhafener Huke (Ortsbezeichnung in Wischhafen) ein Ewer mit Brücke, der als Anlegerdiente. Er wurde später durch einen stählernen Anleger ersetzt, über den zu Anfang auch der beginnende Autoverkehr abgewickelt wurde. Die Fähren wurden seitlich beladen. Erst 1955 baute man eine neue Verladebrücke beim heutigen Yachtclub, die 1968 an den heutigen Standort verlegt wurde. 

Das Unternehmen trägt heute den Namen "Elbfähre Glückstadt Wischhafen GmbH & Co KG" und wird in dritter Generation von Hildegard Both-Walberg, der Enkelin des Unternehmensgründers, geführt.

Die Fährgesellschaft setzt für die Überfahrt vier konventionelle Fähren mit Heckantrieb ein. Tagsüber gibt es zwei Abfahrten je Stunde in beide Richtungen. Bei hohem Verkehrsaufkommen legen die Fähren alle 20 Minuten ab. Die Überfahrt dauert ca. 25 Minuten.

An beiden Anlegern gibt es kostenlose Wohnmobil-Stellplätze, die das ganze Jahr über von den Schiffe-Guckern benutzt werden. Von hier aus bieten sich herrliche Radtouren entlang der grünen Elbdeiche und Elbmarschen an.

In den letzten Jahren musste der Fährbetrieb für mehrere Wochen wegen starken Eisgangs eingestellt werden. Langfristig soll der wichtigsten Elbfähre durch einen Tunnel unter der Elbe ersetzt werden. Das wäre das Aus für das Schifffahrtunternehmen. Anfang 2023 hat das Verkehrsministerium in Schleswig-Holstein dem Bau des neuen Elbtunnels genehmigt. Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss allerdings das rund 15 Kilometer lange Anschlussstück zur A23 bei Hohenfelde genehmigt werden.

 

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