Die Hansestadt Anklam
Die 14.000 Einwohner zählende Hansestadt Anklam liegt im Landkreis 
Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Die knapp 57 Quadratkilometer 
große Stadt liegt am Fluss Peene, ca. sieben Kilometer vor der Mündung in den 
zur Ostsee fließenden Peenestrom. Der Binnenhafen Anklam liegt im Oderdelta an 
der Peene. Seine günstige geographische Lage macht ihn attraktiv für den 
Güterumschlag aus Mittel- und Westeuropa nach Osteuropa und Skandinavien. Im 
Jahr 1283 trat die Stadt Anklam der Hanse bei und erhielt 1292 das Lübische 
Stadtrecht. In Anklam begann um 1400 der Bau einer 2,5 km langen und 5 m hohen 
Stadtmauer. 1517 wurde diese steinerne Mauer auf 8 m erhöht und mit Ravelins und 
Hornwerke (äußere, vorspringende Anlagen) erweitert. 
Sehenswürdigkeiten: 
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	 Das 
	Wahrzeichen von Anklam ist das Steintor. Es war Teil der mittelalterlichen 
	Befestigungsanlage Anklams. Es ist das letzte von einstmals sechs Anklamer 
	Stadttoren. Der gotische Backsteinbau wurde in der Mitte des 13. 
	Jahrhunderts errichtet. Im 15. Jahrhundert wurde das Tor auf seine jetzige 
	Höhe von 32 Metern aufgestockt. Vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. 
	Jahrhunderts diente das Tor als Stadtgefängnis. Der Vorplatz des Steintores 
	war Teil des Gefängnisinnenhofes. Hier fanden bis 1853 Hinrichtungen statt. 
	Seit 1989 beherbergt das ein Museum und kann besichtigt werden. Von der 
	obersten Etage hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und die 
	Peeneniederung. 
	 
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Die 
	Marienkirche, eine dreischiffige Hallenkirche der Backsteingotik mit 
	vierstöckigem Südwest-Turm, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde 1296 
	erstmals urkundlich erwähnt. Der Kirchturm ist 64 m hoch. Sein jetziges 
	Aussehen erhielt er 1947, nachdem 1943 der fast 100m hohe Turmhelm von 1887 
	durch einen Luftangriff zerstört wurde. Im Turm hängen drei Glocken. Eine 
	davon ist die sogenannte Apostelglocke des berühmten mittelalterlichen 
	Gießmeisters Rickert de Monkehagen von 1450. Sie ist mit wertvollen 
	Ritz-Zeichnungen dekoriert u.a. mit einer umlaufenden Darstellung der zwölf 
	Apostel. Bis zum Zweiten Weltkrieg hing die Apostelglocke im Turm der 
	Nikolaikirche. Das Langhaus hat sechs Joche. Die Fensterwände 
	wurden 1850 erneuert. Der Hauptaltar wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit 
	vier Tafelbildern, die vom Hochaltar der zerstörten Nikolaikirche stammen 
	und einem spätgotischen Kruzifix gestaltet. Der frühgotische Taufstein aus 
	Kalkstein (um 1330) ist das älteste Ausstattungsstück der Kirche. Er wird 
	bis heute bei Taufen genutzt. Das holzgeschnitzte Chorgestühl aus der 1. 
	Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt ebenfalls aus der Nikolaikirche. Auf der 
	linken Seite ist eine sehr seltene Darstellung des pommerschen Greifen (halb 
	Löwe halb Adler) zu sehen. Die Schuke-Orgel von 1961 hat 2214 Pfeifen, 30 
	Register, 2 Manuale und Pedal. Sie erklingt regelmäßig zu den Gottesdiensten 
	und zu Konzerten, u. a. bei der bekannten, alljährlich stattfindenden 
	Sommermusikreihe.  
	 
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Die 
	Nikolaikirche, eine dreischiffige, siebenjochige Hallenkirche der 
	Backsteingotik mit West-Turm, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Kirche ist 
	1945 ausgebrannt und seitdem Ruine. 1995 erhielt sie ein Notdach und wird 
	seitdem grundlegend saniert. Der Wiederaufbau zur touristischen Nutzung 
	wurde im Jahre 2007 beschlossen. Gegenwärtig finden bereits Konzerte, 
	Ausstellungen und Vorträge statt. 
	 
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Reste der 
	alten Stadtbebauung mit einigen spätgotischen Bürgerhäusern wie dem 
	Gotischen Giebelhaus von 1451 in der Frauenstraße 12 sowie das Große 
	Speicherhaus. 
	 
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Die 
	katholische Pfarrkirche Salvator, 1901 nach Entwürfen von Engelbert Seibertz 
	erbaut, wurde innen von 2005 bis 2006 vollständig saniert. 
	 
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	 Das 
	Otto-Lilienthal-Museum ist dem berühmtesten Sohn der Stadt gewidmet. Es 
	gehört zu den national bedeutenden kulturellen Gedächtnisorten und wurde mit 
	nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt. 
	 
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Das Denkmal 
	für Otto Lilienthal wurde vom Warener Bildhauer Walther Preik entworfenen 
	(eine Säule aus glasfaserverstärktem Polyesterharz mit einer Höhe von 16 m) 
	und am 8. Juni 1982 am Anklamer Markt aufgestellt. Es bekam am 5. Dezember 
	2007 einen neuen Standort am Pferdemarkt. 
	 
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Bei der 
	Holländerwindmühle aus dem Jahr 1728 auf dem Peenedamm, auch Wesselsche 
	Mühle oder Schwedenmühle genannt, handelt es sich um den seltenen Typ eines 
	so genannten Dachholländers, bei dem die Holländerwindmühle auf ein Wohnhaus 
	aufgesetzt ist. 
	 
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Die 
	110-kV-Hochspannungsleitung Anklam-Bansin ist eine Stromleitung über die 
	Peene, die durch die ungewöhnliche Konstruktion von seilverspannten Masten 
	bemerkenswert ist. 
	 
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Die 
	Eisenbahnbrücke über die Peene, ist ein noch funktionstüchtiges technisches 
	Bauwerk, das dem Eisenbahnverkehr Stralsund-Angermünde diente und 
	mittlerweile durch ein moderneres ersetzt wurde. Die bewegliche 
	Schwingbrücke bzw. Rollklappbrücke gehört zu den ältesten in Deutschland 
	erhaltenen Brücken dieser Bauart. 
	 
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In der 
	Geburtsstadt des Flugpioniers Otto Lilienthal gibt es auch einen Flugplatz 
	mit einer 1200 m langen Start- und Landebahn. Er liegt etwa 3 km südlich der 
	Stadt Anklam an den Bundesstraßen 109 und 197 und dient als 
	Verkehrslandeplatz. 
	 
 
  
Marienkirche 
Anklam 
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