| 14.05.2008 Schon von der Fehmarn-Sundbrücke aus können wir an der Südwestküste 
den 
Campingplatz 'Strukkamp Huk' sehen. Ein Teppich gelber Blüten inmitten der blauen 
Ostsee, gibt der Sonneninsel eine unvergessliche Note. Viele Straßen sind 
aufgerissen, hier und da wird auch daran gearbeitet. Unseren gewohnten Weg auf 
der Insel zum Campingplatz können wir nicht fahren, auch dieser ist gesperrt. 
Aber wir kennen uns ja hier aus. In Strukkamp Huk angekommen, freuen wir uns, 
dass unser Stammplatz auf dem Wohnmobilplatz frei ist. Außer uns stehen nur zwei 
kleine Transits mit Surfbrettern auf dem Dach. Na ja, Pfingsten ist zum Glück vorbei. 
Der Südostwind trägt das Geräusch der Lkws von der Brücke zu uns rüber - auch 
ungewohnt für uns, denn in der Regel herrscht Westwind.
 
  
Die Dörfer hier liegen über der ganzen Insel verstreut. Die Entfernungen zwischen den Orten 
betragen meist nicht mehr als 3 Kilometer. Fehmarn ist flach wie eine Flunder 
und bietet beste Vorraussetzungen für Radler. Viele asphaltierte Straßen und 
Wege durchqueren die Insel. Also radeln wir bei dem schönen Wetter durch das 
südwestliche Fehmarn. An allen Straßenkreuzungen stehen Hinweisschilder für 
Radfahrer, die die jeweilige Richtung und Entfernung zum nächsten Ort anzeigen. 
So kommen wir fast ohne Karte aus. Man wird oft über schmale und einsame Wege 
geleitet, wo wenig Autoverkehr herrscht. Wo wir auch hinschauen, sehen wir 
goldgelbe Rapsfelder. Zwischendurch schimmern die grünen Teppiche der 
Getreidefelder. Für die Fehmarner ist die Rapsblüte die "Fünfte Jahreszeit" – 
die schönste Zeit des Jahres. In Lemkenhafen machen wir Rast und stärken uns mit 
einer großen Fischplatte und einem Alster. Die meisten Restaurants kochen gut 
bürgerlich und bieten vor allem heimischen Fisch. Seezunge, Scholle, Aal, 
Makrele, Hering und zarter Matjes sind an der Tagesordnung. Aber auch Labskaus, 
ein eigenwilliges Essen, das nicht jedem schmeckt, gibt es in vielen 
Gaststätten. Auch nicht jedermanns Sache ist Swattsuer (Schwarzsauer) – klein 
geschnittene Fleischstücke in Blut gekocht.
 
 15.05.2008 
Heute fahren wir mit dem Fahrrad zum Hafen Burgstaaken. Wir wollen mit dem Krabbenkutter "MS 
Seepferdchen" einen kleinen Schiffsausflug machen. Das Schiff wurde 1962 gebaut 
und lief 17 Jahre als Krabbenkutter in der Nordsee, bevor es zum Ausflugsschiff 
umgebaut wurde. Die einstündige Fahrt geht von Burgstaaken aus, in Küstennähe 
entlang des Südstrandes von Burgtiefe, an der Promenade und den drei markanten 
Hochhäusern vorbei in Richtung Staberhuk, dem südöstlichsten Zipfel Fehmarns. 
Bei Windstärke 4-5 waren außer uns nur 8 Passagiere an Bord. Auf der Tour wird 
für kurze Zeit ein kleines Netz über den Grund geschleppt und danach wieder 
eingeholt. Der Fang wird an Bord in eine mit Meerwasser gefüllte Plastikwanne 
gekippt und Kapitän Lüdtke erklärt den Kindern was sich zwischen dem Seegras so 
tummelt. Bei unserer Fahrt wurde außer einigen Krebsen kaum etwas gefangen. Nach 
ausgiebiger Begutachtung werden die Meerstiere wieder in die Freiheit entlassen 
und der Kapitän macht sich langsam auf die Rückfahrt.
 
16.05.2008 
Nach dem Frühstück geht es mit dem Rad zum Wasservogelreservat nach Wallnau. Hier führt uns ein 
Ornithologen-Student durch das Naturschutzmuseum, zu Vogelbeobachtungsständen 
und einem Naturlehrpfad. Wir erfahren viel Wissenswertes über die Vögel und den 
Vogelzug. Aus Beobachtungsverstecken können wir den Vögeln regelrecht in ihr 
Wohnzimmer schauen. Heute beginnt am Dorfteich in Petersdorf das dreitägige 
Rapsblütenfest. Die Rapskönigin Birte II. und ihre Prinzessin Nina I. amtieren 
heute zum letzten Mal. Die leuchtenden Rapsfelder und der strahlend blaue Himmel 
bilden den perfekten Rahmen für das Fest. Morgen findet auf dem Ponton des 
Dorfteiches von Petersdorf die Inthronisierung der neuen Rapskönigin sowie ihrer 
Prinzessin, die bis dahin geheim bleibt, statt. Dann geht das Zepter der 
Ostsee-Monarchie für die nächsten 12 Monate von der einen Adligen auf die 
nächste über. Die neue Prinzessin wird dann gemeinsam mit Rapskönigin Nina II. 
die Insel für ein Jahr bei Veranstaltungen in ganz Deutschland vertreten. Nach 
einjähriger Amtszeit erhält sie dann die begehrte Königinnenkrone. Wir schauen 
uns die neue Prinzessin nicht an, denn wir wollen morgen weiter nach Wismar.
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