Das Tönninger Schloss

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Herzog Adolph von Schleswig-Holstein-Gottorf ließ das Tönninger Schloss 1581 (Grundsteinlegung durch den Staller Caspar Hoyer) bis 1583 errichten – nahezu gleichzeitig mit den Schlössern in Husum und Reinbek. Obwohl es das aufwendigste der drei Bauten war, wurde es nur für vorübergehende Aufenthalte des Landesherren genutzt. Wahrscheinlich erfolgte der Bau des Schlosses wegen der Pläne des Herzogs, einen Kanal von Kiel bis Tönning bauen zu lassen. Mittelpunkt war ein nahezu quadratischer zweigeschossiger Kernbau mit Turm, an den vier Eckpavillons mit Türmen angefügt waren. Zusammen mit Kirche und Markt bildete das Schloss ein großartiges Ensemble. Das Schloss stand in Tönningen von 1583 bis 1735 und war nach Historikermeinung das weitaus schönste in den Herzogtümern. 1735 wurde es nach dem Nordischen Krieg auf Befehl des dänischen Königs Friedrich IV. abgerissen.

Tönninger Schloss
Schloss-Nachbau auf dem Kreisverkehr in Tönning

Das Gebäude auf dem Schlossgelände war ursprünglich Sitz der Kreisverwaltung Eiderstedt. Jetzt wird es überwiegend vom Landesamt für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer genutzt. Vier Sandstein-Skulpturen von 1682-1687 stellen als sog. "Beischlagwangen" die letzten noch vorhandenen Schmuckelemente des ehemaligen herzoglichen Schlosses dar. Die Standbilder verkörpern mit ihren Darstellungen der antiken Götter Venus und Merkur besonders klassische Beispiele des selten gewordenen niederdeutschen Frühbarocks. Nach bislang ungeschützter Aufstellung hier im Schlossgarten ließ sie „Der Runde Tisch e.V.“ 2003 restaurieren und mit einer Überdachung schützen. Diese und die Einfassung durch einen Mauersockel aus historischen "Klostersteinen" wurden durch viele Spender unterstützt, deren Namen im Fundament eingemauert sind.

Sandstein-Skulpturen

 

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