Die
Handelssegler fuhren hier einst nur bei Tag und guter Sicht. Sie vermieden die
Gefahren einer Nachtfahrt im gewundenen , schmalen Fahrwasserdes
gezeitenabhängigen Stroms. Die Befeuerung entwickelte sich erst mit der
Dampfschifffahrt. Hamburg legte ab 1839 kleine Feuerschiffe an den
gefährlichsten Stellen aus und errichtete ab 1850 entlang der ganzen Unterelbe
hölzerne Holzhäuschen und Aufzugfeuer. Die erste Richtfeueranlage entstand 1889
bei Brokdorf. 1873 wurde auf der Nordwest-Spitze des Juelsandes eine viereckige, hölzerne Leuchtbake
mit schwarzem Pyramidendach errichtet. Die Laterne war mit einer Gürtellinse und
einem Petroleumbrenner ausgestattet. Das weiße Festfeuer brannte 8,40 m über
Hochwasser und beleuchtete in einem Sektor von 216 Grad das Fahrwasser von der
Lühe bis zum Schwarztonnensand. 1896 wurde die Holzbake durch das oben
abgebildete Steingebäude ersetzt. Der weiße Turm
an einem weißen Wohngebäude steht auf einer Warft am Elbufer errichtet, an der
Nordwestseite des Juelssandes, südlich des Dwarsloch. Auf der runden
weißen Laterne befindet sich ein schwarzes Kegeldach. Das Feuer wurde anfangs mit Petroleum betrieben
und mit einer 56 cm hohen Gürtellinse gebündelt. 1928 wurde das Feuer mit
einem Gasglühlichtbrenner auf Flüssiggas umgestellt. 1965 hat man den Leuchtturm
elektrifiziert und 1967 automatisiert, so dass die letzte Leuchtturmwärterin "Oma
Eilers" das Dienstgebäude verlassen konnte. Heute steht der Leuchtturm mitten im Naturschutzgebiet und ist für Besucher nicht mehr zu erreichen.
Im Jahr 2017 wurde der alte
Leuchtturm Juelssand, der auch "Kleiner Kohn" genannt wird,
an einen Investor aus Hamburg-Finkenwerder verkauft. Der neue Besitzer, der
extreme Auflagen bekommen hat und nur mit einem Boot an den Leuchtturm
herankommt, will ihn komplett im alten Stil renovieren.
Schnittzeichnung der ersten Laterne von der Leuchtbake Juelssand.
Quelle: Archiv WSA Ostsee |