Leuchtturm Kollicker Ort

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Typ: Quermarkenfeuer Leuchtturm Kollicker Ort
Internationale Nr. C2596
Deutsche Nr. 218940
NGA-Nr. 116-5912
ARLHS: FED 129
Position: 54°33'45" N - 13°40'45" E
Kennung: LFl WR 6 s  [1,5+(4,5) s]
Sektoren: W 166°-340°, R 340°-356°
Bauwerkshöhe: 6,50 m
Feuerhöhe: 30 m
Tragweite: weiß 10 sm, rot 7 sm
Optik: Gürtellinse
Inbetriebnahme: 01. April 1905
Foto: Juni 2016

Der weiße runde Turm mit rotem Umlauf und grüner Kuppel steht auf der Ostseite der Halbinsel Jasmund, südöstlich des Königsstuhls auf der Insel Rügen.

Der 6 m dicke Stahlturm wurde 1904 von der Firma Pintsch gebaut und auf einem Kreidefelsvorsprung aufgestellt. Der Leuchtturm dient als Orientierungsfeuer für das Prorer Wiek, zwischen der Halbinsel Jasmund und der Granitz, und als Quermarkenfeuer für die Ansteuerung auf den Hafen von Sassnitz.
Das Spiritus-Glühlicht erzeugte ein weißes Blitzfeuer mit Einzelblitzen. 1936 wurde der Leuchtturm Kollickerort elektrifiziert und vom Maschinenhaus Stubbenkammer gesteuert und mit Strom versorgt.
In einem Schreiben von 1939 wies die Reichsbahndirektion Stettin darauf hin, dass die im Dezember 1937 erfolgte Strandung des Fährschiffes Preußen vor Stubbenkammer vieleicht auf eine Verwechselung der benachbarten Feuer von Ranzow, Kollickerort und Stubbenkammer zurückzuführen sei und schlug deshalb vor, die Kennung von Kollickerort zu ändern. Aus den Seeamtsverhandlungen über die Strandung ging nicht hervor, dass bei der Strandung eine Verwechselung der Feuer ursächlich mitgewirkt hat, aber die Möglichkeit vielleicht nicht von der Hand zu weisen sei, dass bei diesigem Wetter oder starkem Schneetreiben eine Verwechselung auftreten könne. Unter normalen Verhältnissen war eine Verwechselung natürlich nicht möglich. Wenn die Gläser der Laternen mit Schnee oder Eis bedeckt waren schienen alle drei Feuer gelblich. Der deutliche Unterschied in der Farbe fiel fort. Man konnte die Feuer also nur durch ihre Kennung unterscheiden.

Drehspiegelfeuer Kollicker Ort, 1979
Drehspiegelfeuer Kollicker Ort, 1979

Versuche am Leuchtfeuer Kollicker Ort hatten ergeben, dass eine Verkürzung der Wiederkehr ohne große Umbaukosten möglich sei und man änderte 1940 die Kennung von (Blitz 0,2 s, Pause 3,8 s, Wiederkehr 4 s) auf (Blitz 0,15 s, Pause 1,85 s, Wiederkehr 2 s). Damit wurde eine Verwechselung mit Ranzow ausgeschlossen. Die Verringerung der wirksamen Lichtstärke durch Verkürzung der Blitzdauer kompensierte man mit einer 50 Watt Projektionslampe.

Drehspiegelfeuer Kollicker Ort
Foto und Schnittzeichnung vom alten Drehspiegelfeuer Kollicker Ort  (Bildquelle: Archiv WSA Ostsee)

Im September 2000 wurde das alte, in einem Quecksilberbad gelagerte Drehspiegelfeuer mit  zwei Metallparabolspiegeln und einer 60 Watt Glühlampe gegen eine Gürtellinse mit Glühlampenwechselvorrichtung ausgetauscht. Als Lichtquelle dienen heute 24V/250W Halogenglühlampen mit einem Sechsfachwechsler. Die Lampen werden vorsorglich nach 2000 Betriebsstunden gewechselt. Der nahezu baugleiche Leuchtturm "Ranzow" wurde im gleichen Jahr etwa 2 km nordwestlich vom Königsstuhl errichtet.

Leuchtturm Kollicker Ort
Bildquelle: TU Berlin Architekturmuseum, Inv. Nr. BZ-I 17,060

 

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