Typ: |
Unterfeuer
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Internationale Nr. |
C2572 ex. |
Position damals:
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54°25'46''N - 13°03'54" E
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Position heute: |
52°21'28''N - 14°03'57" E |
ARLHS: |
FED 246 |
Kennung:
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Fl W 4s
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Richtfeuerlinie: |
353° |
Bauwerkshöhe:
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13,30 m
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Feuerhöhe:
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11,10 m
ü. MHW |
Optik:
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Gürtellinse
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Tragweite:
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weiß 15 sm
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Betriebszeit: |
18.10.1910 - 24.09.1983 |
Foto: |
April 2015 |
Der Leuchtturm wurde 1909/1910 von der damaligen Firma Julius Pintsch aus
Fürstenwalde entwickelt und aus Gusseisen gefertigt.
Das Unterfeuer Vierendehlgrund besteht aus einem runden, eisernen Turm mit einem
Durchmesser von 2,15 m, einer
schmiedeeisernen Galerie und runder Laterne. Das kegelförmige Dach mit gusseisernen Dachringen
und Sparren hat eine Kupferdachdeckung mit 2 mm Blechstärke und eine kupferne
Abzugshaube. Auf beiden Seiten des Turms sind zwei Gaskessel mit einem
Durchmesser von 1,27 m angebracht, die bis zur Galerie reichen und ein Volumen
von je 21,3 Kubikmeter haben. Die Größe der Vorratskessel war so bemessen, dass
der in ihnen gespeicherte Gasvorrat für vier bis fünf Wintermonate ausreichte.
Das verwendete Leuchtgas geht bei Drücken zwischen 60 und 100 Bar vom
gasförmigen in den flüssigen Zustand über, dabei vermindert sich sein Rauminhalt
auf etwa ein Drittel. Diese Eigenschaft macht es für Leuchtfeuerzwecke besonders
geeignet. Das Flüssiggas wurde in Stahlflaschen von 27 Liter Rauminhalt zum
Leuchtfeuer transportiert und ihr Inhalt mittels einer Gasschalttafel in die
Gaskessel übergefüllt.
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Da in den Kesseln ein höchster Betriebsdruck von 10 bis 12 Bar herrscht, geht
das Flüssiggas hierbei wieder in den gasförmigen Zustand über. Jede Flasche
enthielt rund 9 bis 9,5 kg Flüssiggas, das einer Gasmenge von 6000 bis 6500
Litern im entspannten Zustand entspricht. Das Unterfeuer Vierendehlgrund war ein
weißes Blitzfeuer mit
Einzelblitzen von 0,2-0,25 s Dauer und einer Wiederkehr von 3,75-4,00 s. Die
Lichtstärke betrug 5500 Hefnerkerzen. Im Mai 1936 hat man das Feuer von
Gasglühlicht auf elektrischen Betrieb
umgestellt. Die Stromversorgung erfolgte von der Transformatorstation in
Barhöft. Der Leuchtturm hat einen Blitzableiter mit einer
vergoldeten Fangstange mit Platinspitze. Die Blitze wurden mit einem 10 mm
starken Kupferseil auf eine 1 qm große Erdschlussplatte aus verzinktem
Kupferblech abgeleitet. Der Leuchtturm stand auf einem 5,7 m
hohen verklinkertem Steinsockel. Das Unterfeuer wurde im September 2005 vom WSA Stralsund abgebaut und zunächst
eingelagert. Der Steinsockel blieb bis heute im Wasser stehen. Im Jahr 2007
wurde das Unterfeuer Vierendehlgrund restauriert und mit der Original-Optik in seine Geburtsstadt
Fürstenwalde gebracht. Seit dem 23. September 2007 steht der Turm mit frischem Anstrich im Museumshof des Stadtmuseums Fürstenwalde
als Leuchtturm-Denkmal und erinnert an den innovativen Bau von Leuchtfeuern der Firma Julius Pintsch.
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Typ: |
Oberfeuer |
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Internationale Nr. |
C2572.1 ex. |
Position: |
54°26'21''N - 13°03'48" E |
Kennung: |
Oc(2) WR 10 s |
Sektoren: |
W 163°-185°; R 295°-333°, W 333°-70°,
R -108°, W -115° |
Bauwerkshöhe: |
24,85 m |
Feuerhöhe: |
23,0 m ü. MHW |
Tragweite: |
14 sm |
Die Bake des Oberfeuers, ein roter, viereckiger Stahlgitterturm mit Galerie und
runder Laterne mit kegelförmigem Dach stand 1100 m südlich vom Unterfeuer auf
einem 3,9 m hohen Steinsockel mit einem Durchmesser von 6,5 m. |
Der Steinsockel wurde auf 35 cm dicken Holzpfählen gegründet, die 12 m in den Boden
gerammt wurden.
Die Laterne hatte die gleiche Konstruktion wie die Laterne von
Hörnum. Für den
festen Sektor hatte die Laterne eine in Rotgussfalz gefasste Scheibe von 1300 mm
Breite und 1200 mm Höhe und für einen Quermarkensektor ein kleines Fenster von 38°
horizontalem Winkel und einer Höhe von 250 mm. Innerhalb des Dachs war ein
Isoliermantel aus wasserdichtem Segeltuch und eine Tropfschale mit Ablaufrinne
angebracht. Auf der Abzugshaube befand sich eine vergoldete Blitzableiterstange mit
Platinspitze. Eingeschlagene Blitze wurden mit einem 10 mm starken
Kupferseil auf eine 1 qm große Erdschlussplatte aus verzinktem Kupferblech
abgeleitet. Auf dem Steinsockel lagen zwei 3,5 m lange Gaskessel mit einem Durchmesser von
1,30 m.
Die Richtfeuerlinie Vierendehlgrund diente der Bezeichnung des Gellenstroms sowie der
Nordansteuerung von Stralsund. Unter-
und Oberfeuer lagen mit dem Turm der Marienkirche zu Stralsund in einer Linie.
Das ehemalige Oberfeuer wurde am 16.12. 2000 abgerissen und verschrottet.
Den runden Steinsockel hat man stehen lassen.
Schnittzeichnung von der Laterne des Oberfeuers Vierendehlgrund
(Bildquelle:
Archiv WSA Ostsee) |
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