Geografie

Home  |  Westküste  |  Südküste  |  Kalmarsund  |  Gotland  |  Vänern  |  Vättern  |  Ostküste  |  Bottenviken  |  Themen

 

Das Königreich Schweden (Konungariket Sverige) hat eine Fläche von 450.000 km2 und ist damit der drittgrößte Staat in Westeuropa. Der moderne Industriestaat ist gleichermaßen ein Reservat der letzten großen Wildnis in Europa, zwischen ewigem Licht um Mittsommer und endloser Dunkelheit zur Jahreswende. Das lang gestreckte Land, wo der Norden und der Süden wie völlig verschiedene Länder wirken, misst in seiner Nord-Süd-Ausdehnung rund 1570 km. Eine schwedische Meile entspricht 10 Kilometer. Das sind also 157 schwedische Meilen. Nach Süden übertragen, ist dies die Entfernung von Malmö nach Neapel. Die nördlichste Stelle (69°4’) ist der Dreiländergrenzstein bei Kilpisjärvi, wo Norwegen, Schweden und Finnland zusammenstoßen. Die südlichste Stelle Smygehuk (55°20') liegt auf der gleichen Breite wie Moskau. Die Landgrenze zu Norwegen hat eine Länge von 1.619 km, die Grenze zu Finnland ist 586 km lang. Im Westen und Norden wird das Land zunehmend bergig.
Die heutige Landschaft wurde während der Eiszeit geprägt, die vor rund 8000 Jahren endete. Bis dahin lag Schweden unter 2000m mächtigem Eis. Der Eisrand der letzten Glazialzeit trat vor rund 12.000 Jahren den Rückzug an der südwestschwedischen Küste an. Schweden mochte damals wie etwa Grönland heute ausgesehen haben. Vom beginnenden Rückzug bis zum völligen Verschwinden des Eises vergingen noch rund 5000 Jahre. Nur wenige primitive Stämme wagten sich damals in das vom Eis freigegebenen Land. Typisch für die schwedische Landschaft sind im ganzen Land die rund geschliffenen Felskuppen, die in der Eiszeit durch Gletscherschliff entstanden sind. Schweden besitzt immerhin noch 290 Gletscher, die eine Fläche von 330 Quadratkilometern bedecken.

Die Gesamtfläche teilt sich auf:
  • 54% Waldfläche

  • 16% Gebirge

  • 11% Moor

  • 9% Wasserfläche

  • 8% Landwirtschaftsfläche

  • 2% Bebaute Fläche

Gesamtfläche Schweden

Zahlreiche Flüsse, die der Gebirgskette im Nordwesten entspringen, fließen in südlicher Richtung zum Bottnischen Meerbusen und der Ostsee. Der Dalälv ist mit 540 km Länge der längste schwedische Fluss, der sich aus zwei Hauptströmen: Österdalsälv ist der nördliche Arm mit Ursprung in Norwegen, der Västerdalälv ist der südliche Flussarm, auf dem seit dem 17. Jahrhundert bis in die sechziger Jahre unseres Jahrhunderts Holz geflößt wurde.
In Schweden gibt es ca. 90.000 Seen, die größer als 1 ha sind. Der größte, der Vänern mit 5585 km2, ist 10 mal so groß wie der Bodensee. Die Flüsse des Landes sind zusammengerechnet 60.000 km lang. Das skandinavische Gebirge senkt sich zur Ostseite hin ab. Bezeichnend für die schwedische Landschaft sind im ganzen Land die rundgeschliffenen Felskuppen, die in der Eiszeit durch Gletscherschliff entstanden sind. Zum hohen Norden hin hat das Land vielfach hochalpinen Charakter. Hier liegt auch der höchste Berg Schwedens, der Kebnekaise mit 2117 Meter. Vor der südöstlichen Küste befinden sich die Inseln Öland und Gotland.
Früher teilte man Schweden in 25 Landschaften auf. Das sind kleinere historisch gewachsene Einheiten, die früher ihre eigene Sprache und ihre eigenen Gesetze hatten. Die heutigen Grenzen der 21 Regierungsbezirke stimmen nicht mehr genau mit denen der Provinzen überein. Die südlichen Landschaften werden zu Götaland zusammengefasst, die mittelschwedischen Landschaften tragen nach dem Volksstamm der Svear den Namen Svealand und Nordschweden heißt schlicht Norrland. 

Götaland

Skåne, der südliche Landesteil wird im Deutschen 'Schonen' genannt, ein gut gewählter Name; denn er gibt exakt die Aussprache des fremdartigen Buchstaben å wieder. Nach wenigen Meilen durch Schonen schließen sich die Kleinprovinzen Blekinge im Osten und Halland im Westen an, doch für viele Touristen endet die Fahrt genau zwischen ihnen im südschwedischen Småland, wo der Boden steinig ist und den Bauern viel Mühe bereitete, der Menschenschlag jedoch als fleißig, sparsam und erfindungsreich gilt. Hier leben die nordischen Schwaben. In dieser Gegend wurde das Glasreich erbaut, und aus diesen Wäldern stammte das Holz, das tausendfach geteilt als Zündhölzer die Welt eroberte.
Schlösser und Herrenhöfe wachen über das flache Land, und zwischen Seen und Wäldern versteckt liegt unter einem warmen Himmel der Boden, auf dem Emil från Lönneberga und die Kinder von Bullerby ihre Streiche ausheckten. Astrid Lindgren selbst wurde von dieser Muttererde genährt, und wir können wohl sagen, dass Småland das Zentrum von Götaland ist, wie Südschweden seit Anbeginn der überlieferten nordischen Geschichte auch genannt wird.
An der Westküste liegt Västra Götaland, das die zweitgrößte Stadt - Göteborg - beherbergt, sowie der kleine, wenig bekannte Zipfel mit dem Namen Dalsland; nach Osten hin erstrecken sich die Landschaften Västergötland, Östergötland, und schließlich die beiden Inseln Öland und Gotland.

Svealand

Weiter nördlich, in Mittelschweden, beginnt das alte Reich der Svear. Zu Norwegen hin bildet Värmland die Grenze, zur Ostsee hin folgen Västmanland, Närke und Södermanland, das bis an Stockholm heran reicht. Uppsala selbst, in dessen Dom der Erzbischof residierte, liegt nur sieben schwedische Meilen (70 Kilometer) von der Hauptstadt entfernt in Uppland, dem 'Hinterland'.
Das schwedische Bayern findet man in der Provinz Dalarna, dem nördlichsten Ausläufer von Mittelschweden. Dieses Gebiet ist bekannt für seine Volksfeste und lebendigen Traditionen, hier treffen sich im Sommer die Spielleute zu ihren Konzerten und Wettbewerben, und die Mittsommerstangen zur Feier der Sonnenwende werden hier höher aufgerichtet und reicher mit Feldblumen bekränzt als anderswo im Königreich.
Der alte Name für Svealand war Svithiod, wobei "thiod" eine altschwedische Bezeichnung für Volk ist. Das Volk selbst nannte sich "svear", was "wir selbst" bedeutet. Feierlich heißt Schweden "Svea Rike", dass "Reich der Svear" bedeutet und aus dem sich das heutige zusammengezogene "Sverige" ableitet.

Norrland

Norrland (das schwedische Kanada) umfasst mit einer Fläche von 261.292 km2 ca. 58% der gesamten Fläche Schwedens, beherbergt aber mit 1.116.000 Einwohnern nur 13 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das Land wird von 10 größeren, fast parallel laufenden Flüssen durchzogen, die alle in südöstlicher Richtung fließen.
Kleine Provinzen bilden den unteren Rand von Norrland, dem nördlichen Schweden: Gästrikland, Hälsingland, Medelpad und Härjedalen. In Jämtland erreichen die Gipfel des kaledonischen Faltengebirges bereits Höhen von über zwölfhundert Metern. An den Bottnischen Meerbusen grenzen Ångermanland, Västerbotten und Norrbotten, die - gemessen an der Einsamkeit der verbleibenden Provinz - noch recht dicht besiedelt sind. Dieses letzte, nördlichste und größte Gebiet wird Lappland genannt, Heimat der Sami und der Rentiere. Die Sümpfe werden hier gefährlicher, die Stechmücken aggressiver; das Gebirge reckt sich weiter zum Himmel als anderswo, und erreicht nördlich des Polarkreises in den Gletschern des Kebnekaise eine Höhe von 2117 Metern. In Norrland gibt es riesige Wälder und noch unberührte Wildnis, in der sich Elche, Wölfe, Vielfraße und Bären wohlfühlen.

Schweden ist heute in 24 Verwaltungseinheiten (läns) und ca. 280 Kommunen mit Selbstverwaltungsrechten gegliedert, welche u. a. wesentliche Funktionen im Bereich des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesens wahrnehmen. Die Gemeindeautonomie mit eigenen Besteuerungsrechten wurden bereits 1862 auf gesetzliche Grundlagen gestellt und in der Zwischenzeit im Sinne einer modernen, funktionalisierenden Kommunalverwaltung ausgebaut. Die Autonomie dieser Länstyrelsen ist aber deutlich geringer als die der deutschen Länder.

Die offiziellen Verwaltungseinheiten (Länstyrelsen)

Verwaltungseinheiten - Länstyrelsen

Die schwedische Tierwelt

Obwohl Schweden in keiner Weise von Umweltproblemen verschont geblieben ist, gibt es hier aber noch weite zusammenhängende Wald- und Hochgebirgsregionen sowie Küstenabschnitte und Vogelinseln, wo sich die Tiere mehr oder weniger ungestört in ihrem ursprünglichen Lebensraum bewegen können.
Zwei Klima- und Vegetationszonen bestimmen auch die Tierwelt Schwedens. Die Wälder der südlichen Landesteile gehören zur gemäßigten mitteleuropäischen Zone und werden im wesentlichen von denselben Arten bevölkert, wie sie bei uns anzutreffen sind (Reh, Hirsch, Fuchs, Hase, Dachs).
Der geringen Bevölkerungsdichte und den maßvollen kulturellen und industriellen Eingriffen in der Natur ist es allerdings zu verdanken, das die Vielfalt der Tierarten in Schweden größer ist und vielfach noch Tiere vorkommen, die in Mitteleuropa längst ausgestorben oder weitgehend verdrängt worden sind.
Die nördlichen Gebiete, insbesondere Lappland, gehören zum arktischen Bereich. Ihre Tierwelt ist von Natur aus ärmer und durch eine hervorragende Anpassung an härteste Lebensbedingungen ausgezeichnet. Am verbreitesten ist das Rentier, das die kargen Tundren in unübersehbaren Herden beweidet und als Lieferant von Milch, Fleisch und Fellen für die einheimische Bevölkerung große Bedeutung hat. Für diese Region typisch sind ferner Schneehuhn, Schneehase, Vielfraß, Wolf, Polarfuchs und Braunbär sowie die für ihren weiten, unzähligen Tieren den Tod bringenden Wanderungen bekannten Lemminge, einer Wühlmausart von hamsterähnlichem Aussehen.

 

Schwedeninfos

Sitemap

Impressum