Der Svartsjö-Kanal führt vom See Mälaren zum Schloss Svartsjö auf der Insel Färingsö.
Der heutige Mittelteil von Schloss Svartsjö wurde zwischen 1734 und als
Jagdschloss erbaut. Seit den 1770er Jahren wohnte dort Königin Lovisa Ulrika in
dem Rokokoschloss. Sie ließ durch den Architekten Carl Fredrik Adelcrantz das
Schloss um zwei Flügel erweitern. Seit ihrem Tod 1782 war das Gebäude über
hundert Jahre unbewohnt und verfiel. Im Jahr 1891 wurde auf Schloss Svartsjö
in ein Gefängnis mit einer Zwangsarbeiter- und Alkoholanstalt umgewandelt. Die
Zwangsarbeiter, die auf dem Schloss interniert wurden, sollten in einem
Steinbruch in der Nähe des Schlosses Granit abbauen.
Foto:
Holger.Ellgaard,
CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Am Steinbruch gab es einen Steg, aber damit Boote diesen Steg erreichen konnten,
wurde Mitte der 1890er Jahre ein Kanal bis zum Schloss ausgegraben. Neben
Steinen wurden auch Holz, Kohle, Koks und Sand auf Lastkähnen durch den Kanal
transportiert. Ein Versuch, Zwangsarbeiter mit landwirtschaftlicher Arbeit
auf dem königlichen Anwesen zu beschäftigen, erwies sich als erfolgreich,
weshalb der Steinbruch 1910 geschlossen wurde. Als die Anstalt später
Schwerverbrecher beherbergte, wurde eine spezielle geschlossene Abteilung
eingerichtet. 1915 wurde eine Zugbrücke über den Kanal gebaut und 1922 wurde
der Svartsjö-Kanal erneut ausgebaggert, nun bis zu einer Tiefe von 2,5 Metern.
Bis 1926 verkehrten hier auch Passagierschiffe. Nach einem erneuten Verfall
wurde das Schloss von 1994 bis 2003 vom schwedischen Staat letztmalig
restauriert und unter Denkmalschutz gestellt. Neben dem Schloss ist heute noch
das Wohnhaus des Gefängnisdirektors erhalten.
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