Der Kanal zwischen den Seen Södra Dellen und Kyrksjön wurde in den Jahren 1857
bis 1860 unter Leitung von Freiherr Per Adolf Tamm für den Dampfschiffverkehr
gebaut, damit Eisenerz aus Ost-Svealand über den Bottnischen Meerbusen zu den
Hochöfen der Strömbacka Eisenhütte und zur Hedvigsfors Hütte in der Nähe von
Norra Dellen transportiert werden konnte. An der fünf Kilometer langen
Strecke zwischen Näsviken bei Södra Dellen hat man zwei Schleusen errichtet,
eine in Näsviken und die andere 1 km flussabwärts bei Nedre Hamre. Die Schleuse
in Näsviken hatte eine Länge von 26,80 m zwischen den Toren, eine Breite am Ein-
und Auslass von 4,90 m Meter und war 6,95 m tief. Die Hubhöhe betrug 2,44 m. Die
Schleuse in Hamre hatte eine Länge von 26,90 m zwischen den Toren, eine Breite
am Ein- und Auslass von 5,70 Meter und eine Tiefe von 4,80 m. Die Hubhöhe betrug
4,27 m.
Foto:
Rolf Broberg, CC
BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Die ausgegrabenen Kanal- und Schleusenabschnitte betragen etwa 700 Meter. Der
Kanal und die Schleusen wurden für Schiffe mit einer Länge von 18,50 Metern und
einer Breite von 3,60 Metern gebaut. Schon bald wurde die Produktion in
Hedvigsfors eingestellt, weshalb der Tamm-Kanal später nur noch Strömbacka
bediente. Der ursprüngliche Plan des Eisenhüttenbesitzers Tamm bestand darin,
die gesamte Straße von Dellensjöarna bis zur Küstenstadt Iggesund mit
zusätzlichen Schleusen schiffbar zu machen. Doch die Stadt Hudiksvall baute
gleichzeitig eine Eisenbahn, Hudiksvalls Järnväg, nach Forsa, was den
verlängerten Kanalbau überflüssig machte. Der Tamms-Kanal war bis 1874 in
Betrieb als die Eisenbahn bis nach Näsviken verlängert wurde und den
Güterverkehr übernahm. Seitdem wurde der Kanal nur noch gelegentlich für die
Flößerei genutzt, zuletzt 1965. Heute sind die Schleusentore an beiden
Schleusenstandorten durch feste Dämme ersetzt, alle Kanalwände sind jedoch noch
intakt. In Näsviken steht neben dem gegrabenen Kanalabschnitt zwischen Dellen
und der ersten Schleusenstelle ein Denkmal für Per Adolf Tamm.
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