Der Tullingekanal

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Der Tullingekanal (Tullingeleden) verbindet den Mälaren mit dem Albysjön und via Flottsbrkanal dem Tullingesjön.
Die natürliche Wasserstraße vom Mälarsee über den Albysjön zum Tullingesjön ist schon sehr alt. Allerdings erschwerte die Landerhebung bereits im 18. Jahrhundert die Schifffahrt. Als 1755 in Tumba, ganz im Süden des Sees Tullingesjön, eine Papierfabrik gebaut wurde, wurde auch die alte Fahrrinne zum Mälaren ausgegraben. Dadurch konnte das in Tumba produzierte Banknotenpapier diskret und ohne Umladung zwischen der Fabrik und der Banknotendruckerei der Riksbank in Stockholm transportiert werden. Mehrere Jahre lang hatten die Lastkähne, das Banknotenpapier nach Stockholm transportiert sowie abgenutzte und zerfetzter Banknoten zurückgefahren, die in einer Ziegelei in der Nähe der Papierfabrik verbrannt wurden.
Im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurden sowohl in Fittja, an der Mündung des Mälaren, als auch in Flottsbro zwischen Albysjön und Tullingesjön neue Brücken über die Wasserstraße gebaut und an einigen Stellen das Fahrwasser vertieft. 

Flottsbrokanalen

Als eine Eisenbahnstrecke nach Tumba gebaut und 1860 dort der Bahnhof eingeweiht wurde, endete der Seetransport der Reichsbank zwischen Tumba und Stockholm. Anschließend gab es vierzig Jahre lang keinen Güterverkehr mehr auf dem Tullingeleden. In diesen vierzig Jahren erlangte die Natur ihre völlige Herrschaft zurück, zumindest was den Weg zwischen Albysjön und Tullingesjön betrifft, wo bei Flut nur kleine Ruderboote fahren konnten.
Im Jahr 1899 wurde beschlossen, in Tullinge auf der anderen Seite des Tullingesjön, eine Gießerei zu errichten. Nun wollte sie, genau wie zuvor die Reichsbank, den Seetransport zwischen dem Tullingesjön-See und Stockholm nutzen. Doch mit der Wiederherstellung der alten Wasserstraße gaben sie sich nicht zufrieden. Der neue Kanal wurde bei Flottsbro begradigt, um größere Schiffe aufnehmen zu können. Der Kanal bekam eine Fahrwassertiefe von 3,5 Meter. Gleichzeitig wurden die Böschungen des neuen Kanals gepflastert. Die neue Fahrrinne konnte im Herbst 1901 in Betrieb genommen werden.
Über die Jahre entstanden in der Gegend mehrere neue Unternehmen, die den Tullingekanal ebenfalls nutzten. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Straßenverkehr so stark zu, dass neue Straßen und Brücken gebaut werden mussten. Im Sommer 1953 wurde der Tullingeleden partiell für den Güterverkehr gestrichen. Es durften nur noch Boote mit einer Masthöhe von maximal sechs Metern passieren. 1957 wurde die neue E20-Autobahnbrücke bei Fittja in Betrieb genommen. 1980 hat man die zulässige Masthöhe für Boote auf vier Meter gesenkt. Als man die Drehbrücke in Fittja durch eine moderne feste Brücke ersetzte, sank die zulässige Masthöhe auf nur noch 3,2 Metern.
Der Albysjön ist heute der letzte See im Tyresån-Seensystem. Umgeben von Grünflächen und Weiden ist er beliebt zum Angeln und Kanufahren. Motorboote sind auf dem See aus Umweltgründen verboten. Der Phosphor- und Stickstoffgehalt ist in dem flachen See sehr hoch. Hohe Mengen an Phosphorverbindungen führen in den flachen Buchten des Sees zu einem dichten Schilfbewuchs. In den Sommermonaten kommt es relativ häufig zu Algenblüten.

 

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