Turning Torso ist der Name des höchsten schwedischen Wolkenkratzers. Es ist das
zweithöchste Wohngebäude Europas. Der Turning Torso ist für
Malmö, was für Paris
der Eifelturm ist – ein Wahrzeichen der Stadt. Der Bau hat zur
Architekturausstellung am 14.02.2001 begonnen
und am 27.08.2005 wurde der Turning Torso eingeweiht. Ein erstaunliches Gebäude,
das das Gesicht der Region komplett verändert hat. Ein Eldorado für
Architekturfans. Der Wolkenkratzer steht
auf einem 30 Meter weiten und 7 m dicken Fundament. Das Hochhaus in der
südschwedischen Stadt Malmö schraubt sich wie eine Lakritzstange 54 Stockwerke
in die Höhe. Jedes Geschoss hat eine Fläche von 400 Quadratmeter. Jedes Geschoss wurde genau in das darunter liegende eingepasst und
zugleich um einen exakten Winkel von 1,6° zum darunter liegenden Geschoss
verdreht. Auf die ganze Höhe verdreht sich das Gebäude somit um 90°, sodass der
Turm den Eindruck erweckt, er würde sich um die eigene Achse drehen. In den
Räumen gibt es keine rechten Winkel. Die Wände gehen strahlenförmig von der
Mitte ab, jede in einem anderen Winkel. Die Mauern, die die Räume voneinander
trennen, folgen der Kurve der Fassade und neigen sich nach hinten. Das bringt
Probleme mit sich, wenn man Bilder aufhängen möchte. Die
Korkenzieherkonstruktion wird von einem äußeren, stabilisierenden Stahlgerüst
umspannt. Ohne dieses äußere Gerüst würde der Torso bei Sturm so stark
schwanken, dass er zusammenbrechen würde. Der innere Betonkern hat einen
Innendurchmesser von 11,6 Metern mit einer unteren Wandstärke von 2 Metern, die
sich bis oben auf 40 cm verjüngt. Der 190 Meter hohe Wolkenkratzer bietet den Bewohnern bei klarem Wetter einen
atemberaubenden Ausblick auf den Öresund. In den beiden Untergeschossen sind die
Technik- und Serviceräume untergebracht. In den ersten beiden oberirdischen
Geschossen befinden sich Büroräume mit Eichenparkett und Marmor in der
Eingangshalle. In den Geschossen 3-52 gibt es 147
Wohnungen mit einer Größe von 45 bis 180 Quadratmetern. Alle Gänge dieses
Wohnhauses werden mit LED-Elementen erhellt. Die Wohnungen sind alle
sehr offen mit großen Gemeinschaftsräumen. Auf der Liste der Bewohner findet man
ganz unterschiedliche Leute. Viele junge Leute, viele ältere Leute. Familien mit
Kindern sind dagegen eher unterrepräsentiert. Das hängt damit zusammen, dass es
keine Wohnungen mit vielen kleinen Zimmern gibt.
Ursprünglich sollten die Wohnungen des Turning Torso verkauft werden, doch es
gab nicht genügend Interessenten, weshalb sie nun vermietet werden. Ein Appartement im Turning
Torso können sich allerdings nur betuchter Bürger leisten. Die Kaltmiete für ein
Appartement lag im Jahr 2007 bei 1850 SEK pro Quadratmeter und Jahr. Die obersten beiden Stockwerke sind
Geschäftsräume, die keine Innenwände haben, so dass man von hier aus den Blick
um 360 Grad auf Malmö und die Öresundbrücke schweifen lassen kann.
Diese Räume können für Geschäftstreffen und Konferenzen gemietet werden. Noch niemals hat sich eine schwedische Wohnungsbaugesellschaft an so ein kühnes
Projekt herangewagt. In der Industriestadt mit verwaisten Schiffswerften und
hoher Arbeitslosigkeit ist ein komplett neues Stadtviertel mit modernen Wohn-
und Bürogebäuden um den Turning Torso entstanden. Die Konstruktion des Torsos
entwarf der weltberühmte spanische Architekt Santiago Calatrava. Der
Wolkenkratzer soll Malmö, die drittgrößte Stadt Schwedens, zu neuem Glanz
verhelfen. Durch die Öresundbrücke versucht man die dänische Schickeria nach
Malmö zu locken und die Arbeiterstadt in eine angesagte Metropole zu verwandeln.
Dieses Haus ist Kunst und gilt inzwischen als architektonische Perle – man kann
sagen: man lebt in einem Kunstwerk. Die Stadt Malmö hat mit dem Turning Torso
architektonischen Mut bewiesen und sich ein herausragendes Wahrzeichen gesetzt,
das weltweites Aufsehen erregt.
Schöne Bilder des Turning Torso gibt
bei:
https://www.bizzbook.com/map/turningtorso.html
Ein Video des Fallschrimabsprungs vom Turning Torso:
Base-Jump vom Turning Torso
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