Typ: |
Orientierung- und Warnfeuer |
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Internationale Nr. |
C0489.4 |
NGA-Nummer: |
116-701 |
ARLHS: |
SWE-312 |
Position: |
57°53'46"N - 11°28'01"E |
Optik: |
Planlinse 16 x 22,5° |
Kennung: |
LFl W 15 s |
Bauwerkshöhe: |
32 m |
Feuerhöhe: |
36 m |
Tragweite: |
Weiß 20 sm |
Optik: |
Gürtellinse (Ø 500 mm) |
Betriebszeit: |
1868 - 1977 26.09.2007 wieder gezündet |
Foto: |
Manfred Radziewicz Juni 2012 |
Seit den 1750er Jahren plante man auf der Insel Hamneskär einen Leuchtturm
zu bauen. Stattdessen zündete man 1782 ein Feuer auf der Festung Carlsten in
Marstrand. |
Das Feuer war das erste auf der Welt mit einem rotierenden Spiegelfeuer. Es
bestand aus sechs Spiegeln und gleich vielen Lampen, die um das Urwerk
angebracht waren. Als Brennstoff verwendete man Heringstran. 1868 wurde das Feuer auf der Festung Carlsten dann durch den roten
Eisengittertum (Heidenstam) auf der Nord-West-Seite der Insel Hamneskär
ersetzt. Hamneskär liegt ca. 5,5 km westlich von Marstrand und gehört zu den
Pater-Noster-Schären im südlichen Bohuslän. Die Insel Hamneskär befindet
sich genau an der Grenzlinie zwischen Skagerrak und Kattegat. Der Name
"Pater Noster" rührt wohl daher, dass die Seefahrer oft das Pater Noster
(Vater Unser) gebetet haben, als sie um die gefährlichen Klippen geschippert
sind. Der Pater Noster Leuchturm wurde von der Mechanischen Werkstatt
Ludwigsberg in Söder Mälarstrand in Stockholm erbaut. Der
Leuchtturm wurde ganz aus Eisen errichtet und besteht aus einer Mittelsäule,
die durch ein System von vertikalen und horizontalen Balken gehalten und
gestützt wird. An der Kuppel wurde ein Löwenkopf aus Bronze gegossen. Die originale Optik des Leuchtturms bestand aus einer Gürtellinse 1.
Ordnung mit 1840 mm Brennweite. Die Linse war 2.616 mm hoch und rotierte auf
10 Metallkugeln. Die Umlaufzeit betrug 3 Minuten. Als Lichtquelle diente
eine vierdochtige Rüböllampe. Im Jahr 1887 installierte man eine
fünfdochtige Petroleumlampe. Neben dem Leuchtturm befindet sich ein
ehemaliger Petroleumschuppen und ein Nebelsignalhaus. 1907 wurde eine
Gaslampe eingebaut. Die Lichtstärke stieg daraufhin von 42.000 Candela auf
98.000 Candela. Die Petroleumlampe diente weiter als Reservelicht. 1964
bekam der Leuchtturm eine neue Gürtellinse 4. Ordnung (500 mm Brennweite)
und das Feuer wurde automatisiert. Aber erst 1977, als das Feuer gelöscht
wurde, zog der letzte Leuchtturmwärter von der Insel.
Pater Noster wurde
durch den modernen Leuchtturm Hätteberget ersetzt. Am 30. Juli 2002 wurde
der komplette Leuchtturm von einem großen Schwimmkran von seinem Fundament
auf den Klippen gehoben und auf das Festland nach Tjörn gebracht. Am 3. Juli
2007 wurde nach langen und kostspieligen Restaurierungsarbeiten Paternoster
wieder zurück auf seinen alten Standplatz gebracht und am 26. September 2007
konnte sein Blinkfeuer wieder gezündet werden. Im März 2015 hat das
Zentralamt für Denkmalpflege (Riksantikvarieämbetet) den Leuchtturm Pater
Noster samt mit dem Nebelmaschinenhaus und den anderen Nebengebäuden zum
Denkmal erklärt. Tagestouren nach
Hamneskär werden bei ruhiger See von Mitte Juni bis Mitte August jedes
Wochende von Marstrand aus mit speziell angefertigten RIB-Booten angeboten. |
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