Typ:
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Tagessichtzeichen |
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ARLHS: |
FED 253 |
Position: |
53°47’04,9" N - 07°51'27,1" E |
Kennung:
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F |
Bauwerkshöhe:
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56 m |
Feuerhöhe:
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42 m |
Baujahr:
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1932/1933 |
Foto: |
März 2022 |
Der rotbraune, viereckige
Backsteinturm mit drei Spitzen, ist ein Nachbau des schon 1602
erbauten Seezeichens. Er steht im Südwesten der Insel Wangerooge,
900 m südsüdöstlich des Originalturms, der 1855 Opfer einer Sturmflut wurde. Die drei Spitzen sind
genau in Nord-Süd-Richtung angeordnet.
Der wuchtige Turm mit acht Stockwerken wurde mit rund 500.000 Ziegelsteinen
als Tagessichtzeichen gebaut und hat einen qudratischen Grundriss von 12 x 12 m.
Zusätzlich erhielt er im mittleren Dachturm ein Leuchtfeuer.
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Allerdings erwies es sich als nicht stark genug.
Da es ein besonderes Problem war, so einen schweren Turm mit zwei Meter dicken
Wänden auf dem sandigen Boden zu errichten, wurden für den Sockel auf einer
künstlichen Warft dicke Balken kreuzweise übereinandergelegt und darüber eine
drei Meter hohe Schicht aus Findlingen gestapelt. Als der Dachstuhl ausbrannte, übernahm eine Kohlenblüse neben dem Turm die
Aufgabe als Leuchtfeuer. Damit war die Geschichte des Turm als Leuchtturm zu
Ende.
Der massive Turm diente aber weiterhin als Tageslichtzeichen und
Zufluchtsort bei Sturmfluten.
In dem Gebäude ist eine Jugendherberge des DJH eingerichtet. 2005
entstand neben dem Turm ein Jugendherbergsneubau. Die Jugendherberge Wangerooge
verfügt über 168 Betten. Alle Zimmer im Neubau und im historischen Westturm (bis
zur 7. Etage) sind mit einem Duschbad ausgestattet. |
Helmstange des alten Westturms
Im Jahre 1595 stürzte auf dem damaligen Westende von Wangerooge die Ruine des
Nicolai-Kirchturms endgültig ein. Der Turm war seit jeher für die Seefahrer eine
wichtige Landmarke.
In den Jahren 1597 bis 1601 ließ der Graf von Oldenburg
deshalb mitten auf der Insel einen mächtigen Seeturm mit zwei Spitzen bauen.
Dieser Turm bekam 1624 eine noch höhere Mastspitze, in der ein Laternenraum mit
48 Fenstern für ein Leuchtfeuer eingebaut war. Der Turmhelm dieser Mittelspitze
wurde von einer Sichtkugel und einer Wetterfahne gekrönt. Während des schweren
Sturms am 3./4. Februar 1825 zerbrach die Helmstange. Sie wurde im Sommer des
Jahres 1826 im Auftrag des Landesherrn durch eine neue eiserne Helmstange
ersetzt. Auch die Sichtkugel und der Windflügel wurden erneuert und zugleich
stark vergoldet. |
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Von dem 1914 gesprengten Turm, der inzwischen zum "alten
Westturm" geworden war, blieben nur alte Mauersteine, Schieferstücke vom Dach,
der große Türschlüssel, der Wappenstein von 1597 und
diese stattliche Helmstange übrig. |
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