Blinkfeuer
Beim
Blinkfeuer ist die Dauer der Lichterscheinung kürzer als die Unterbrechung. Die
Blinkdauer beträgt mindestens zwei Sekunden.
Die Scheine selbst treten allmählich aber sehr rasch anwachsend in Erscheinung, stehen eine
Zeit und verschwinden scheinbar rascher abnehmend als sie zugenommen haben. Die
Charakteristik dieser Feuer ist das deutlich hervortretende, rasche Zu- und
Abnehmen des Lichtscheines. Es können
auch Gruppen mit z. B. 3 Blink vorkommen. Diese Feuer bilden eine Reihe
einzelner gleichstarker und gleichartiger Scheine, welche in bestimmter
Zeitfolge, periodisch auftreten und durch Pausen voneinander getrennt sind. Da die
Blinkfeuer meist lange oder längere Lichtpausen haben, zeigen sie in einem
Umkreis von 4 bis 8 Seemeilen oft ein Zwischenfeuer, ein schwaches festes Feuer,
welches aber nie in größeren Entfernungen sichtbar wird, sondern eben nur in der
Nähe des Turmes erscheint, um diese größere Nähe anzuzeigen und zu decken. Die
Scheine des Blickfeuers markieren sich aber stets auch hier, so dass die
Charakteristik nicht durch jenes Zwischenlicht verwischt wird.
Blitzfeuer
Das
Blitzfeuer unterscheidet sich von den übrigen periodisch auftretenden Feuern
durch das überaus kurze Stehen der einzelnen Lichterscheinungen mit plötzlichem
Auftreten und plötzlichem Verschwinden, sodass die Erscheinung einem Blitz
ähnelt. Wegen dieser so kurzen Dauer der einzelnen Lichtblitze müssen sie
sich sehr rasch folgen und die Perioden sehr kurz sein. Aus diesem Grund tritt
für die Charakteristik der Blitzfeuer nicht mehr die Zeit zwischen den einzelnen Lichterscheinungen auf, sondern die Zahl der einzelnen Blitze,
die regelmäßig folgen, sei es in einzelnen Blitzen oder Gruppen.
Die Dauer
der einzelnen Blitze beträgt zwischen normalerweise eine Sekunde oder etwas
weniger, ihre Zeitfolge eine Sekunde
bis höchstens 5 Sekunden.
Beim Gruppen-Blitzfeuer bilden die
einzelnen Blitze Gruppen, die durch längere Pausen voneinander getrennt sind. Die
Gruppen trennenden Pausen sind dabei mindestens dreimal so lang
als die Pausen zwischen den Blitzen. Bei den zusammengesetzten Gruppen-Blitzfeuern
setzen sich die Hauptgruppen aus Teilgruppen zusammen, wobei sich jede Teilgruppe wieder aus einer
bestimmten, gleichen oder ungleichen Zahl von Blitzen zusammensetzt. Durch die
Zahl der Blitze, welche die Teilgruppen zeigen und die zwischen 1 bis 3
gewechselt werden können, bilden sich in der Hauptgruppe Zahlen von Blitzen,
deren Stellung zu einander wieder beliebig gewählt werden kann. Hierdurch ist es
möglich, den Leuchttürmen einer Küste bestimmte Zahlen als Charakteristik
zuzuteilen.
Indirektes Feuer
Dieses soll nicht selbst vom Schiffer gesehen werden, sondern eine Klippe — die
Stelle einer Untiefe etc. durch deren Beleuchtung kenntlich machen. Diese zu
belichtenden Punkte empfangen ihr Licht von einem dazu günstig liegenden
Leuchtturm. Solche Stellen, die nicht zu weit von dem ihnen Licht zusendenden
Turm entfernt liegen dürfen, werden entweder direkt beleuchtet, oder es ist dort
ein Apparat aufgestellt, welcher das ihm zugesendete Licht auffängt
und in die erforderliche Richtung abgibt.
Festes Feuer
Das Feuer steht ununterbrochen
und unverändert in derselben Lichtstärke. Das Feuer kann weiß oder farbig sein.
Der beleuchtete Winkel ist von den örtlichen
Verhältnissen abhängig und beträgt nur selten 360°, d. h. der ganze Horizont
wird nur zuweilen beleuchtet.
Um
verschiedene Winkel eines festen Feuers zu unterscheiden, können diese durch
Färbung markiert sein, wodurch jedoch eine Schwächung des Lichtes und seiner
Tragfähigkeit eintritt. Doch kann, falls nur ein Teil des Horizontes zu
beleuchten und der Restwinkel (Landwinkel) ein größerer ist, das frei werdende
Licht zur Verstärkung des farbigen Winkels herangezogen werden. Auch können
diese Winkel durch ein Blink- bzw. Blitzfeuer gekennzeichnet sein.
Funkelfeuer
Ein unterbrochenes Feuer, dessen Licht periodisch rasch fällt und
wieder steigt, ohne dazwischen auszusetzen. Das Feuer zeigt also eine Reihe
ineinander übergehender sinkender und steigender Lichterscheinungen in sehr
kurzen Perioden - es atmet. Die Perioden betragen meist 3 bis 5 Sekunden. Die Zeitdauer
ihrer Periode kommt zwar für die Charakteristik mit in Betracht, ist aber von untergeordneter Bedeutung.
Diese Feuer
werden meist nur für Binnenfeuer ausgeführt oder für nicht sehr weitsichtige,
selten für größere Apparate als dritter Ordnung. Eingesetzt werden
diese im Kardinalsystem welches dazu dient z. B. Untiefen oder Riffe mittels
Bojen, die Seezeichen aussenden, zu kennzeichnen und davor zu warnen.
Unterbrochenes Feuer
Festes Feuer,
welches längere Zeit stehen und in bestimmten Perioden, auf bestimmte Zeit
plötzlich verschwindet, um nach einer Pause plötzlich in ihrer früheren
Lichtstärke wieder hervorzutreten. Die Charakteristik dieses Feuers ist die
Zeit, in welcher das Licht sichtbar ist, bzw. verschwindet. Die Dunkelphasen
sind so gewählt, dass das Feuer möglichst oft und nicht zu kurze Zeit steht und
nur auf kürzere, zum Markieren hinreichende Zeit verschwindet. (z.B. 15
Sekunden Schein — 5 Sekunden Pause). Das unterbrochene Feuer kann auch gruppiert sein. Dabei wird das Feuer durch eine Gruppe von Lichtpausen in
bestimmter Zahl und Dauer unterbrochen.
Die einzelnen Pausen in den Perioden müssen hinreichend lang sein, um sich als
solche zu kennzeichnen, ebenso das Licht zwischen den Pausen, welches selbst
wieder viel kürzer stehen muss als das Hauptfeuer.
Beispiel:
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zweigruppige Periode von 20 s
10 s Licht 3 s
Pause 4 s
Licht 3 s
Pause
u. s. w.
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dreigruppige Periode von 15 s
5 s Licht
2 s Pause
2 s Licht
2 s Pause
2 s Licht
2 s Pause
u. s. w. |
Zwei selbstständige hintereinander liegende Feuer, welche in Richtung
genommen, eine bestimmte Linie markieren, meist eine Einfahrt oder Durchfahrt
zwischen Untiefen. Das von See aus entferntere Feuer muss von dem vorderen
hinreichend entfernt und so viel höher stehen, dass beide in der Richtlinie
deutlich getrennt, senkrecht übereinander erscheinen und eine Abweichung hiervon
in der nötigen Entfernung sich deutlich kennzeichnet. Die so gebildete
Richtfeuerlinie weist den Schiffen den richtigen Weg durch das Fahrwasser.
Um Zusammenstöße von ein- mit ausfahrenden
Schiffen zur vermeiden, sollen die Schiffe leicht Steuerbord (rechts) von der
Feuerlinie fahren.
Leuchtfeuer, das einen sehr kleinen Winkel scharf begrenzt deckt, das ein Austreten aus
diesem bzw. ein Überschreiten seiner Schenkel, sich sofort bemerkbar macht. Dies
geschieht durch eine rote und grüne Färbung der Außenwinkel. Dabei hat der
Leitsektor ein weißes Festfeuer, der Steuerbord-Warnsektor ein grünes Festfeuer
oder eine ungerade Blitzzahl und der Backbord-Warnsektor ein rotes Festfeuer
oder eine gerade Blitzzahl. Durch die beiden äußeren Warnsektoren wird
die Kursabweichung angezeigt.
Quermarkenfeuer
Das Quermarkenfeuer gibt mit einem quer zum
Kurs verlaufenden Sektor an, dass von hier ab einem neuen Leit- oder Richtfeuer
gefolgt werden soll. Dieser Kursänderungssektor zeigt in der Regel ein rotes
oder grünes Festfeuer und wird meist beidseitig durch Ankündigungssektoren
begrenzt.
Torfeuer
Jeweils zwei Leuchtbaken mit
gleicher Feuerhöhe, gleicher Lichtstärke und gleicher Kennung stehen
sich an den beiden Fahrrinnenkanten begrenzungsartig gegenüber und bilden ein
Torfeuer. Die passierenden Schiffe fahren wie durch ein Tor. Wenn mehrere
Torfeuer hintereinander aufgestellt werden, dann spricht man von einer
Torfeuerkette. Torfeuer gibt es
z.B an der Trave, Weser und am Nordostseekanal. Die mit Natriumdampflampen
betriebenen Uferfeuer sind auch bei Nebel gut sichtbar und erleichtern den
Schiffsführern durch ihre Torwirkung das Einhalten der Fahrwassermitte.
Wenn man nach dem größten Leuchtturm auf der Welt fragt,
muss man Bauwerkshöhe und Feuerhöhe (Turmhöhe + Geländehöhe) unterscheiden. Die
größte Feuerhöhe hat der griechische Leuchtturm Gavdos auf der gleichnamigen
Insel südlich von Kreta (360 m) gefolgt vom australischen Leuchtturm auf der
tasmanischen Insel Deal Island (305 m). Diese Feuerhöhen verursachen allerdings
gelegentlich Probleme mit der Sichtbarkeit des Feuers bei niedriger Wolkendecke.
Der höchste Leuchtturm der Welt, mit einer Bauwerkshöhe von 133 m, ist der
Leuchtturm Jeddah im Hafen von Dschidda in Saudi-Arabien. Der höchste wirklich
klassische Leuchtturm mit einer Höhe von 82,5 Metern steht auf der französischen
Insel Ile Vierge (Nord-Finistère im Norden der Bretagne).
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