Befeuerung & Feuermaterial

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Im Laufe der Geschichte wurden verschiedene Lichtquellen für Leuchtfeuer verwendet. Die Beleuchtungstechnik hat sich langsam aber allmählich durch immer neue Erfindungen entwickelt.

Holzfeuer

Bereits 700 vor Christus wurden in Griechenland erste Leuchtfeuer mit offenes Brennholz auf dem Boden gezündet. Schon bei den antiken Leuchttürmen (280 v. Chr Faros bei Alexandria in Ägypten) wurde ausnahmslos Holz als Befeuerungsmaterial verwendet. Es war das von der Natur direkt dargebotene, am leichtesten zu beschaffende und billigste Feuermaterial. Zudem konnte es einfach mit nur einem Feuerkorb verwendet werden. Es war schon ein großer Fortschritt, das Holz in einem Feuerkorb oder einem Rost auf einem Turm zu brennen, aus dem die leuchtende Flamme mächtig emporschlug.
Mit Holz brannten schon die römischen Leuchtfeuer und wahrscheinlich auch das Leuchtfeuer von Falsterbo bei seiner ersten Befeuerung. In den Feuerkörben flammten die Holzstücke, brennbarer Abfall aller Art, oft mit Teer benetzt, hell auf. Sie gaben bei Dunkelheit ein wohl bis zu 3 Seemeilen sichtbares Licht. Bei Wind und Sturm gestaltete sich die Erscheinung jedoch ungünstiger. Das Feuer loderte stoßweise vom Wind hell auf und sank dann wieder, von dickem Rauch ganz oder teilweise eingehüllt, fast verschwindend. Dies war wohl der Grund, dass die römischen Türme schachtartige Bekrönungen mit Rost und Zuglöchern erhielten, aus welchen die Flammen hervorschlugen. Wenn hierdurch auch nicht ganz der oben bezeichnete Nachteil vermieden werden konnte, so wurde er doch dadurch sehr erheblich gemildert.
Über die verbrauchte Holzmenge sind unterschiedliche Angaben bekannt. Alle alten Schriften erwähnen auch, dass besonders harzreiches Holz für den Leuchtfeuerdienst gewählt wurde. Bis zum 19. Jahrhundert wurden gefälschte Feuer gezündet, um Schiffe anzuziehen, die dann auf Grund liefen und geplündert wurden.

Befeuerung durch Kerzen

Die Anwendung von Kerzen, Talg und Wachs für Leuchtfeuer, geht weit zurück. Die ersten bedienten Feuer können sicher als Kerzenfeuer in kleinen Handlaternen bezeichnet werden. Selbst in größeren Laternen zum Aufhängen an hohen Holzgerüsten treten Kerzen schon früh auf, so bei Neuwerk 1286. Ende des 14. Jahrhunderts wurden Laternen in Häfen zu Zeiten des Hochwassers aufgezogen. Die leichte Einrichtung und bequeme Befeuerung durch Kerzen führte sich jedoch bald auch auf Leuchttürmen ein. So z. B. das Feuer in Travemünde im Jahre 1616 durch 12 Wachskerzen in einer verglasten Laterne gebildet.
Eine gleiche Anlage gab es in Warnemünde vor 1408 und in Weichselmünde 1482. Trotz dessen, dass die Leuchten von Zeit zu Zeit geputzt werden mussten, erhielten sich die Kerzenfeuer doch lange gegenüber den Kohlenfeuern und den antiken Öllampen mit Saugdochten, besonders an Orten, wo Kohlen oder Holz schwer zu beschaffen waren, oder der Transport und die Unterbringung große Schwierigkeiten und Kosten machten. Die Sichtweite der Kerzenlichter betrug bei mittlerer Luft 2,4 Seemeilen, bei klarer Luft 2,8 Seemeilen.

Kohlefeuer

Den Holzfeuern schließen sich ihrer Natur und ihrer Unterhaltung und Bedienung nach die Steinkohlenfeuer an. FeuerblüseDie erste Verwendung von Steinkohlen war wohl 1560 beim schwedischen Feuer in Kullen. Von dieser Zeit ab geht die Anwendung der Steinkohle zur Befeuerung der Seeleuchten rasch von sich. Um 1650 kommt die Steinkohle als Handelsartikel nach Deutschland und führt sich rasch für die deutschen Feuer ein. Sie hielt sich bis Ende des 18. Jahrhunderts fast überall als das beste Feuerungsmaterial, ja in Schweden bis gegen Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Steinkohlen, welche bei den Leuchtfeuern verwendet wurden, waren möglichst stark flammende und wenig Asche gebende. Sie wurden in eisernen Körben und Feuerblüsen gebrannt, welche frei auf der Plattform eines Turmes und Gerüstes oder wenigstens einer erhöhten Feuerstelle standen und Wind und Wetter ausgesetzt waren. Diese Körbe waren oft so groß, dass der ganze Bedarf für die Nacht in einer Schüttung aufgegeben wurde. Frühzeitig wurden zwar schon Versuche gemacht, diese Feuer besonders gegen die ungünstigen Einflüsse des Windes zu schützen, das Feuer innerhalb einer verglasten Laterne zu unterhalten und dadurch zu einem gleichmäßig brennenden, nicht zeitweise von Rauch verhüllten zu machen. Aber erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelang dies Smeaton. Es ist besonders seine Konstruktion, welche die Kohlenfeuer in Schweden so lange erhalten hat. Frei einem längere Zeit gleichrichtigen Wind ausgesetzt, mussten die Kohlenfeuer auch einseitig abbrennen. Die Steinkohlen brannten bei Windstille schlecht und verbreiteten wenig Licht. Dennoch gaben sie erhebliche Vorteile gegenüber Holz, in Transport, Bedienung und an vielen Stellen wohl auch im Kostenpunkt. Das Licht einer Kohlenblüse schien bis zu 5 Seemeilen weit.
Es wurde den offenen Kohlenfeuern nachgerühmt, dass sie bei Nebel noch mehr als Holz sich dadurch markierten, dass sie die den Turm umgebende Nebelmasse erleuchteten, so dass die Stelle des Turmes sich als ein roter Schein sichtbar machte, oder die Wolken über dem Turm beleuchtet wurden, die dann das Licht reflektierten, in Folge dessen ein Feuerschein sichtbar oder erkennbar blieb, wenn das Feuer als solches nicht sichtbar war. Allein auch die Weitsichtigkeit der Steinkohlenfeuer betrug bei mittlerer Luft höchstens fünf bis sechs Seemeilen. Leider liegen über diesen wichtigen Punkt keine eingehenden Berichte vor. Dennoch waren diese Feuer für die langsam fahrenden Segelschiffe von hohem Wert. Die Leuchtfähigkeit der Kohlenfeuer war natürlich von der guten Verbrennung der Kohlen abhängig, also von der Konstruktion der Feuerstelle und von ihrer Größe. Die Feuerstelle bestand fast bis zum Schluss der Steinkohlenperiode aus einfachen Feuerkörben.
Blüsenmeister und Feuerknechte hatten die ganze Nacht über ununterbrochen Schwerstarbeit zu leisten. Sie mussten das Feuer bewachen, Kohle schleppen, bei Flaute das Feuer mit dem Blasebalg unterhalten und schließlich Asche beseitigen.
Über den Verbrauch von Kohlen gibt es nur wenige und noch dazu widersprechende Angaben. Sie reichen von 225 bis zu 1000 englischen Pfund pro Nacht.
Wegen der hohen Kosten wurde in manchen Sommermonaten die Befeuerung eingestellt. Auch im Winter bei anhaltendem Frost, wenn die Segelschifffahrt ruhte, wurde nicht geblüst.

Feuerwippe

Bei Feuerwippeder schon früh verwendeten Feuerwippe, bei der der Feuerkorb an einem beweglichen Schwengel hängt, wie bei den alten Ziehbrunnen der Eimer. Aus diesen Wippen ist offenbar die Einrichtung hervorgegangen, in der eine ähnliche Vorrichtung auf einem Turm angebracht ist, der wohl vorher einen Feuerkorb auf seiner Plattform trug.
So hatte Falsterbo schon 1635 eine solche. Sie bestanden in einem starken hölzernen Gerüst, das einen Mast trug, der um eine horizontale Achse drehbar und oben mit einer starken eisernen Gabel versehen war, in der der Feuerkorb hing. Der obere Teil des Mastes war mit Eisen beschlagen, und ein konisches Schutzblech wies die fallenden glühenden Zünder von dem Mast ab.
Am Gestell war eine Winde befestigt, die zwei entgegengesetzte Zugtaue trug. Die Winde war am Unterteil des Mastes befestigt. Durch diese Einrichtung konnte man durch Rechts- und Linksdrehen der Winde den Mast niederholen und aufrichten. Aufgerichtet, wurde er dann gegen einen Querhaken durch einen Überfallbügel befestigt. Der Mast war durch ein Gegengewicht ausbalanciert. Diese Feuerwippen waren sehr verbreitet und wurden in bedeutender Größe ausgeführt, so dass sie den Feuerkorb 10 Meter und mehr über den Standort hoben. Der Korb konnte jedoch nur mäßige Größe haben, so dass er in den langen Nächten und bei starkem Winde wohl mehrfach neu gefüllt werden musste.

Rüböl-Lampen

Auf dem Wangerooger Turm verwendete man von 1602 bis 1630 in glasscheibengeschützten, vierkantigen Lampen Kattun-Dochte mit Pflanzenöl. Die Lampen, in denen Rüböl, gebrannt wurde, waren bis gegen das Ende des 18. Jahrhunderts die wenig verbesserten antiken Lampen mit runden, später mit flachen Saugdochten. Der Ersatz der runden Dochte durch Flachdochte erhöhte die Helligkeit der Lampen etwas. Ebenso suchte man die Wirkung der Flamme durch Scheinwerfer von poliertem Metallblech, welche hinter der Laterne angebracht wurden, zu erhöhen, brachte auch zwei oder mehr solcher Scheinwerfer an, doch wurde durch alle diese Mittel nur wenig erreicht, sowohl in Bezug auf den Lichtgeber, als auf die Zusammenfassung des Lichtes, um größere Sichtbarkeit zu erzielen.
Der entscheidende Schritt geschah erst 1784 durch Aimé Argands Erfindung der Lampe mit doppeltem Luftzug. Erst mit dieser Erfindung wurden nicht nur die Wege zur richtigen Ausnutzung des Öles sowie aller flüssigen Brennmaterialien zu Leuchtzwecken eröffnet, sondern die neue Lampe, mit einem Zugrohr, dem Glaszylinder versehen, gestattete die wissenschaftliche Ausbildung der Hilfsmittel zur Erzielung einer gesteigerten Lichtwirkung, d. h. zum Zusammenfassen und Zusammenhalten (Konzentrierung) der von den Lichtquellen ausgehenden Lichtstrahlen und deren bewusste Verwendung zur Beleuchtung des ganzen Horizontes oder von bestimmten Richtungen und Winkeln.
Die Benutzung des Öls in antiken Lampen mit runden Saugdochten zu Leuchtfeuern ist wahrscheinlich sehr alt, doch war dieselbe an eine bestimmte Bedingung gebunden, nämlich an den Schutz der Flammen durch eine verglaste Laterne. Denn Wind und Wetter ausgesetzt konnten die Lampen nicht brennen. Die Öllampen mit Flachdochten von 23 mm Breite verbrauchten pro Jahr bis zu 70 kg Öl.
Lange hatte das Rüböl als Leuchtmaterial allein geherrscht und sich den fortschreitenden Anforderungen an die Lichtstärke der Flammen angepasst. Von den eindochtigen Lampen mit doppeltem Luftzug und gleich bleibendem Ölstand ausgehend entwickelte der Pariser Uhrmacher Bertrand Guillaume Carcel um 1800 mehrdochtige Uhrwerklampen (auch Carcel-Lampen), bei denen das Öl durch mechanische Uhrwerke getriebene Pumpen den Dochten zugeführt wurde.

Petroleumlampe

Erst das Petroleum (Steinöl) vermochte das Rüböl zu verdrängen und beherrschte das Leuchtfeuer lange Zeit. Die Benutzung des Mineralöls bzw. Petroleums in den Lampen der Leuchtapparate ist identisch mit dem des Rüböls. Mit Anwendung von Petroleum verdoppelte sich die Lichtstärke.

Gaslampen

Der erste Mitbewerber erstand dem Rüböl mit in Leuchtgas aus Steinkohlen, Kohlengas, später auch dem Gas aus Harzen und schweren Ölen.
Da die Gasbrenner mit Glaszylinder und doppeltem Luftzug sich ohne Schwierigkeit in die Parabole an Stelle der Öllampen einführen ließen, stand ihrer Anwendung kein Hindernis entgegen, während sie in Bezug auf Helligkeit, Bedienung und Reinlichkeit erhebliche Vorteile boten. Ein festes Feuer mit Gasbrennern ist schon 1819 im Neufahrwasser eingerichtet worden.
Eine neue Anwendung des Leuchtgases kam mit dem Fett- oder Harzgas, dass man bis auf 10 Bar komprimierte, so dass in einen verhältnismäßig kleinen Raum eine große Menge dieses verdichteten Gases aufgenommen und in diesem Zustand transportiert werden konnte. Dieses Gas benutze man für feste Feuer sowie als intermittierende Feuer auf Leuchtbojen, die nur schwer zugänglich waren. Diese Gas-Leuchtbojen haben sich seit 1880 überaus rasch eingebürgert und dienten nicht nur zur Markierung von Einfahrten in enge Kanäle, sondern auch zur Deckung von weit gedehnten Untiefen, welche dem heftigsten Wind- und Wellenandrang ausgesetzt sind. Sie brennen Tag und Nacht, und der Vorrat des gespeicherten Gases reichte drei Monate und mehr.
1892 entwickelte man ein erstes Verfahren zur Herstellung von Acetylen. 1905 erfand Nils Gustaf Dalén das sogenannte AGA Licht mit Acetylen. Außerdem erfand Dalén das Sonnen-Ventil, dass das Leuchtfeuer automatisch bei Einbruch der Dunkelheit zündete und am Morgen löschte.
Ab 1907 wurden die deutschen Feuer, die mit Gas betrieben wurden, auf Blaugas umgestellt. Blaugas wurde in der Flüssiggasanstalt bei Rendsburg aus der Verflüssigung von Ölgas hergestellt und in Stahlflaschen abgefüllt.
Eine Weiterentwicklung der Gasbrenner war das Gas-Glühlicht. Die Auerschen Strümpfe dieser Apparate haben 4 cm Durchmesser bei 7 cm Höhe und bestehen aus einem Gewebe, das mit einer Mischung seltener Erden getränkt ist. Durch die Hitze der Gasflamme werden diese Erden zum weißen Glühen gebracht. Die Gläser sind je nach Strumpfgröße berechnet und geschliffen. Als Gas wurde schweres Öl- oder Harzgas verwendet. Diese Feuer hatten eine rund dreimal stärkere Lichtenergie. Die erforderliche Gasanstalt am Turm ist überaus einfach.
1956 wurden die Gaslaternen von Blaugas auf Propan (ein Kohlenwasserstoffgas) umgestellt. Da sich aus einem Liter flüssigem Propan 530 Liter Propangas ergeben, können große Mengen in relativ kleinen Behältern gespeichert werden.

Elektrische Feuer

Die elektrischen Feuer sind die intensivsten, die mit der größten Energie, indem sie in einem Lichtbündel von sehr geringem Querschnitt ihre ganze sehr große Lichtmenge vereinigen, ein Kernlicht aussenden. Hierzu kommt, dass ihre Intensität weit über die der übrigen Lichtquellen erhöht werden kann, so dass die Lichtstärke des Feuers der Beschaffenheit der Luft, klar bis nebelig, angepasst werden kann. Für eine effektive Ausnutzung der Optik sollte sich das Leuchtmittel etwa im Brennpunkt dieser befinden. Das erste elektrische Feuer in Deutschland wurde 1890 im Neufahrwasser eingerichtet. Danach folgten die Leitfeuer von Campen und Borkum.

Kohlebogenlampen

Die Kohlebogenlampe besteht aus zwei Kohleelektroden, die bei normaler Umgebungsluft mit einem Lichtbogen betrieben werden. Die Lampe wurde mit Gleichspannung betrieben. Durch kurzzeitiges Zusammenführen der Elektroden, wird die Kohlebogenlampe gezündet, wodurch die Kohleelektroden bis Weißglut erhitzt werden. In der Gasentladung entsteht ein Lichtbogen, der etwa 30 Sekunden stabil brennt.
Später entwickelte man eine Regelung, die den Elektrodenabstand trotz des Abbrandes der Kohlespitzen konstant hielt. Um eine möglichst große Helligkeit zu erreichen, ordnete man die Anode im Brennpunkt des Reflektors der Lampe an. Die ersten Kohlebogenlampen kamen 1862 auf den deutschen Markt. Sie gaben ein leicht gelbliches Licht ab. Später konnte man durch Zusätze in der Kohleelektrode die Lichtausbeute steigern und gleichzeitig ein tageslichtähnlicheres Licht erzeugen. Die ersten Kohlebogenlampen wurden 1890 im Leuchtturm Neufahrwasser getestet.

Glüh- und Gasentladungslampen

1879 erfand Thomas Alva Edison die elektrische Glühlampe mit einem hochohmigen Kohlenstoffdraht und einer Vakuumversiegelung. Im Jahr 1903 erfand Willis R. Whitney eine Glühlampe mit einem metallummantelten Kohlefaden, der die Innenseite des Glases nicht schwärzte. Da Bogenlampen Aschestaub entwickelten und die Abgase Schäden an den Laternen verursachten, ersetzten  1905 die ersten Glühlampen mit Tantalfäden allmählich die bisherigen Kohlefadenlampen. 1911 wurden die ersten heute noch üblichen Glühlampen mit Wolframglühfaden hergestellt.

Halogen-Metalldampf-Lampe

Ab 1925 wurden alle die Kohlebogenlampen in Leuchtfeuern nach und nach durch Wolfram-Glühlampen ersetzt. Seit 1965 weisen auch Gasentladungslampen den Schiffern ihren Weg. Gasentladungslampen unterscheidet man durch den Druck im Entladungsgefäß. Es gibt Niederdruck-Entladungslampen (Leuchtstoffröhren), Hochdruck-Entladungslampen (Quecksilberdampflampen, Krypton-Bogenlampen) und Höchstdruck-Entladungslampen (Quecksilberdampf-Höchstdrucklampen, Xenon-Kurzbogenlampen). Zur Strombegrenzung müssen Gasentladungslampen immer mit Vorschaltdrosseln betrieben werden.  Hochdruck-Gasentladungslampen nennt man auch kurz: HID-Lampen (High Intensity Discharge). Die Stromdichte und Leuchtdichte sind hier wesentlich höher als bei Niederdruck-Entladungslampen.

Halogen-Glühlampen

Halogen-GlühlampeDa sich normale Glühlampen durch das verdampfende Wolfram schwarz verfärben, setzte man im Leuchtfeuerwesen ab 1975 auch Halogenglühlampen ein. Bei diesem Lampentyp ist der Glaskolben mit Stickstoff und einem Halogen gefüllt, sodass während des Betriebs ein chemischer Kreisprozess stattfindet, wobei die abgedampften Wolframatome in der Nähe des Glases mit dem Halogen zu einem Wolframhalogenid reagieren und durch die thermische Strömung in der Lampe zur heißen Wendel transportiert wird. Bei dieser hohen Temperatur von bis zu 1400 Grad zerfällt das Wolframhalogenid  wieder in seine Bestandteile und das Wolfram lagert sich an der Wendel an.
Halogenglühlampen haben den Vorteil, dass sie wesentlich kleiner sind als normale Glühlampen, einen konstanten Lichtstrom mit konstanter Farbtemperatur erzeugen und eine hohe Lichtausbeute haben.

LED-Strahler

Bei Molenfeuern, Hafenfeuern, Leuchttonnen aber auch zunehmend bei Richtfeuern setzt man heute stromsparende Leuchtdioden als Lichtquelle ein, die meist mit Sonnenkollektoren, manchmal auch mit kleinen Windgeneratoren betrieben werden.

Präzisionssektorenfeuer

Bei Hochpräzisionsstrahlern in Sektorenfeuern wird heute meist Laserlicht (Lichtkanone in Dagebüll) eingesetzt, dass bei Nebel, Dunst oder Regen wesentlich weniger abgeschwächt wird als herkömmlich erzeugtes Licht. Bei einem Präzisionssektorenfeuer (Lichtkanone) wird nur ein sehr stark gebündelter Lichtstrahl in eine festgelegte Richtung abgestrahlt, der sich nicht weiter nach links oder rechts ausbreitet. Das erste Präzisionssektorenfeuer ging 1971 auf dem Leuchtturm Mellum Plate in Betrieb.

Präzisionssektorenfeuer

Das Bild oben zeigt ein Präzisionssektorenfeuer aus den 1970er Jahren mit mechanischen Kennungsrädern, bestehend aus sich drehenden Metallscheiben mit eingefrästen Lichtdurchlässen, um in bestimmten Sektoren unterschiedliche Kennungen zu erzeugen. Heute wird die Kennung elektronisch erzeugt.

Tragweiten in Seemeilen bei normaler Sicht

Tragweite

Leuchtfeuer mit Atomenergie

AtomenergieUm die Leuchtfeuer an besonders schwer zugänglichen Orten mit zuverlässiger Energie zu versorgen, testete man in der Sowjetunion und in Irland an kleinen Atommeilern für Leuchttürme.
Der sowjetische Leuchtturm Tallinnamadal wurde 1969/70 als erster mit einem Atom-Reaktor ausgerüstet. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gehörte der Leuchtturm zu Estland und wurde noch bis Mitte der 1990er Jahre atomar betrieben.
1974 ging am Leuchtturm Rathlin O’Birne das einzige irische Leuchtfeuer mit Atomenergie in Betrieb. 13 Jahre später baute man wegen zu hoher Betriebskosten den Reaktor wieder aus und rüstete auf Windkraft um. Im Jahr 1993 baute man die Stromversorgung auf Solarenergie um.
An der Südspitze der Insel Sachalin steht mitten im sturmumtosten Ochotskischen Meer der Leuchtturm Aniva. Um an diesem abgelegenen Ort genug Strom für das Leuchtfeuer produzieren zu können, rüsteten die sowjetischen Techniker Mitte der 1980er Jahre den Leuchtturm mit einem Radioisotopengenerator aus. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verfielen die Leuchttürme an Nordküste immer mehr. Aniva wurde von Plünderen heimgesucht und durch Vandalismus zerstört, wobei auch Radiaktivität freigesetzt und die Umgebung verseucht wurde. 2006 wurden die gefährlichen Reste von der russischen Seezeichenbehörde entfernt.

 

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