Der Einsatz von Ruderrettungsbooten war bis ins neunzehnte
Jahrhundert vorherrschend. Die ersten Boote waren meisten Fischerboote,
die sich im Sturm noch einigermaßen manövrieren ließen. Nach und nach
wurde die Ruderrettungsboote verbessert, luftdichte Kästen als
eingebaut, damit die Boote beim Kentern nicht untergingen. Später wurde
der Kiel mit Stahl verkleidet, dass für eine höhere Stabilität sorgte.
Durch eine Beplattung der hinteren Räder des Bootswagens konnte man mit
ihm auch auf losem Sand oder Lehm fahren.
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Das Bild zeigt das restaurierte Ruderrettungsboot 'SPIEKEROOG' aus
Spiekeroog im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven. Die SPIEKEROOG ist ein "Deutsches
Normalrettungsboot" mit einer Länge von 8,90 m, einer
Breite von 1,85 m und einem Tiefgang von 1,25m. Um 1870 entwickelten die
Bootsbauer Kirchhoff in Stralsund und Havighorst in Bremen-Blumenthal im
Auftrag der DGzRS dieses Boot aus kanneliertem Stahlblech. Am oberen
Rand des Bootes war ein mit dickem Segeltuch überzogener Korkring
angebracht, der ein gefährliches Anprallen an ein in Seenot geratenes
Schiff vermndern sollte. Die Ruderrettungsboote waren für acht Ruderer und den Vormann an der Pinne
am Heck ausgelegt. Es konnten zwei Masten
gesetzt und gesegelt werden. Der Autor Ulf Kaack schreibt in seinem
Buch: "Tödlicher Sturm: Die Rettungsfahrt der VEGESACK" dass es bei der
DGzRS niemals ein Boot mit dem Namen SPIEKEROOG gegeben hat und das
ausgestellte Ruderrettungsboot im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven nur von der Insel Spiekeroog stammen
würde. |
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