Mit SAR (Search and Rescue) werden international die Such- und
Rettungsdienste für Notfälle in der Luft- und Seefahrt bezeichnet.
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) unterhält
zurzeit auf 54 Stationen in der Nord- und Ostsee 20 Seenotrettungskreuzer 40
Seenotrettungsboote, auf denen rund 800 freiwillige und 180 fest angestellte
Besatzungsmitglieder ihren Dienst verrichten. Die Seenotretter der DGzRS
scheuen keine Konfrontation mit den Naturgewalten. Zu ihren Aufgaben gehören die
Rettung von Schiffbrüchigen, die Brandbekämpfung auf See, die Suche nach
Vermissten, die Bergung von Verletzten und Toten sowie die Bergung von
Schiffen, Booten oder anderen Gegenständen auf See. Mitte der 1950er
Jahre entwickelte die DGzRS Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot. In den
navigatorisch schwierigen und wetterbedingt gefährlichen Gebieten von Nord-
und Ostsee bewährte sich dieser Schiffstyp außerordentlich. Ende der 1960er
Jahre nahm der Wassersport enorm zu und viele Marinas wurden gebaut. Um die
Seenotrettungskreuzer, die vor allem die Großschifffahrt sichert, zu
entlasten, entstanden eigenständig operierende Seenotrettungsboote -
sozusagen als dauernd abgesetzte Tochterboote.
Im
Jahr 1990 brachte die Deutsche Bundespost zur 125-Jahresfeier der DGzRS eine
60-Pfennig Sonderbriefmarke heraus. "Wir kommen" - Mit
diesen tröstlichen Worten, die Hilfe und Rettung verheißen, beantworten die
Männer der DGzRS seit über 150 Jahren den Notruf Schiffbrüchiger. Freiwillig
setzen sie das eigene Leben ein, wenn es gilt Menschen aus Seenot zu
befreien. Schiffe die nach
einer Person benannt werden, bekommen in der Regel einen weiblichen Namen.
Nicht so ist es bei den Schiffen der DGzRS. Die Namen der Seenotkreuzer und
-boote werden in der Regel so gewählt, dass eine Bedeutung im Schiffsnamen
enthalten ist. Diese Bedeutungen enthalten oft Erinnerungen an ehemalige
Seenotretter, großzügige Spender oder aber geografische Namen.
Die DGzRS betreibt in ihrem Gebäude in der Werderstraße in Bremen die
deutsche SAR-Zentrale und koordiniert damit Seenotrettungseinsätze weltweit.
Auf der Hauswerft der DGzRS arbeiten 15 fest angestellte Mitarbeiter, wie
Schlosser, Tischler oder Funkelektroniker.
Die Seenotleitung MRCC Bremen ist im Seenotfall rund um die Uhr zu
erreichen: BREMEN RESCUE RADIO (Rufannahme: Bremen Rescue) auf UKW-Kanal
16 und 70 (DSC), 2187,5 kHz Telefon +49 (0)421 536870, Mobilfunk
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