Typ:
|
Leit- und Orientierungsfeuer |
 |
Internationale Nr.
|
B1746 |
Deutsche Nr. |
305800 |
NGA-Nr. |
114-10704 |
ARLHS: |
FED 148 |
Position: |
55°03'10" N - 08°24‘05" E |
Optik: |
Gürtellinse 4. Ordnung |
Kennung:
|
Oc WRG 6 s [(1,5)+4,5 s] |
Sektoren: |
W 40°-69°, R -133°, W -227°,
R -266,4°, W 266,4 -268°,
G -285°, W -40° |
Bauwerkshöhe:
|
11,3 m |
Feuerhöhe:
|
19 m |
Tragweite:
|
W 15 sm, R 12 sm,
G 11 sm |
Inbetriebnahme:
|
01.01.1858 |
Foto: |
April 2010 |
Der nördlichste Leuchtturm von Deutschland steht auf der Nordwestseite der Insel
Sylt - auf dem sogenannten Ellenbogen. Er dient der Orientierung im "Lister
Tief".
|
Der weiße Turm wurde 1857 von der Isselburger Hütte aus gusseisernen Platten
hergestellt, die mittels Bolzen verbunden sind.
Als Fundament dient ein gemauerter Fundamentring. Die Gürtellinse hat eine
Höhe von 720 mm und ist mit 5 Dioptern, 5 Katadioptern oben und 3 Katadioptern
unten ausgestattet. Das Feuer wurde zunächst mit einem Petroleumbrenner betrieben. 1914 musste die
baufällige Laterne erneuert werden. 1927 erhielt die Laterne ein Auer-Glühlicht.
Der Leuchtturm List West wurde 1936 mit einer selbsttätigen
Stromerzeugungsanlage, bestehend aus zwei MWM-Dieselmaschinensätzen mit je 3,5
KW und einer Umschaltautomatik der Firma Still aus Hamburg ausgerüstet. Die
Nutzleistung beträgt 3,1 KW bei 1000 Umdrehungen. Die Belastung durch die
Leuchttürme List-West und List-Ost betrug nur 0,3 KW. Das entsprach 10 Prozent
der Nutzleistung. Das Wasserstraßenamt legte daher Wert darauf, die Belastung zu
erhöhen. |

Leuchtturm List-West noch mit alter Laterne vor 1914 |
Außer der Wohnung des Leuchtturmwärters wurden noch eine Bauleitungsbaracke der
Wasserwirtschaftsverwaltung und eine Marinesignalstelle mit Lichtstrom versorgt.
Später kam noch eine Sturmsignalstelle mit Nachtsturmsignalen hinzu. Seit Kriegsbeginn waren die Feuer in der Regel gelöscht, wurden aber auf
Anforderung häufig gezeigt. Dadurch betrug die Belastung der Dieselgeneratoren
in den Morgen- und Abendstunden bis zu 2,2 KW = 70 Prozent der Nutzleistung,
sank aber während der Nacht bis auf 0,35 KW. Die 1936 errichtete
Nebelschallanlage mit elektrischen Membransendern wurde mittlerweile
abgeschaltet und demontiert. Als Leuchtmittel wird heute eine
Halogen-Metalldampflampe 230V / 250W verwendet. Die
Kennung wird mit einer
Umlaufblende erzeugt. Seit 1977 wird das
Feuer vom Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning ferngesteuert. Das Leuchtfeuer
fungiert als Orientierungsfeuer für das 'Lister Tief' und der weiße Leitsektor
führt durch das 'Römö Tief' (Rømø-Dyb). Da der Leuchtturm kein rotes
Band hat, ist er von seinem Zwillingsturm List-Ost leicht zu unterscheiden. Die beiden Leuchttürme List-West und List-Ost erreicht man über eine
ca. 5 km lange, für Kraftfahrzeuge mautpflichtige Privatstraße auf
dem Ellenbogen. Zusammen mit seinem 2700 m entfernt stehenden Zwillingsturm
List-Ost
sind sie die ältesten noch aktiven Leuchttürme Deutschlands mit einem Gusseisenturm. Die Leuchttürme an unseren Küsten haben auch in Zeiten der Navigationsgeräte
noch lange nicht ausgedient, denn nicht jeder Schiffsführer will sich nur auf die
Koordinaten verlassen, sondern möchte auch sehen, wo er sein Schiff gerade
hinsteuert.
|

Diese Tagmarke (55°03'12" N - 08°24‘05" E)
steht 60 m nördlich vom Leuchtturm List-West und markiert von See aus gesehen die
Grenzlinie zwischen Dänemark und Deutschland. |
Diese beiden Tagmarken stehen 870 m südwestlich vom Leuchtturm List-West. Unterbake: (55°02'46,2" N - 08°23‘39" E) Oberbake: (55°02'47,7" N - 08°23‘35,7" E) |
|