Leuchtturm Nordmarsch

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Typ: Leit- und Quermarkenfeuer

Leuchtturm Nordmarsch

Internationale Nr. B1700
Deutsche Nr. 306700
NGA-Nr. 114-10640
ARLHS: FED 344
Position: 54°37’33" N - 08°31'47" E
Kennung: LFl (3) WR 20s
[2+(3)+2+(3)+2+(8) s]
Sektoren: W 268°-279°, R -306°,
W -45°, R -70°, W -218°
Optik: Gürtellinse  F = 300 mm
Bauwerkshöhe: 11,50 m
Feuerhöhe: 13,20 m über MThw.
Tragweite: weiß 14 sm, rot 11 sm
Inbetriebnahme: Oktober 1902
Fotos: November 2021

Der rotbraune Ziegelturm steht am West-Ende der Hallig Langneß, auf der nicht mehr bewohnten alten Peterswarft. Die Warft ist mit einer Steindecke befestigt. Das Laternenhaus ist eine Stahlkonstruktion mit Kupferdach. Das Leuchtfeuer wurde anfangs mit Petroleum betrieben, ab 1927 mit Flüssiggas und seit 1960 ist der Leuchtturm elektrifiziert. Das Licht wird durch 24 V/150 W Halogen-Axialglühlampen mit Vierfach-Wechselanlage und elektrischer Taktung erzeugt. Der Leuchtturm ragt bei hoher Sturmflut einsam aus dem Wasser. Die Gischt und des Salzwassers hat ihn frühzeitig verwittern lassen. Deshalb hat man ihn 1953 mit Radialziegeln auf Luftschicht verblendet. Das Leitfeuer bezeichnet das Fahrwasser "Süderaue". Der Leuchtturm und die Warft stehen unter Denkmalschutz.

Leuchtturm Nordmarsch Laterne des Leuchtturms Nordmarsch

Vom Fähranleger Schlüttsiel aus fährt die Fähre der Wyker Dampfschiffs-Reederei die Halligen Hooge und Langeneß sowie die Insel Amrum an. Insel und Hallig – das ist ein Unterschied, der dem Fremden nicht unbedingt auffällt, für die Bewohner aber entscheidend ist. Eine Hallig besitzt keine Winterdeiche und ist daher weniger gegen Sturmfluten geschützt. Den Schutz bieten die Warften, drei bis vier Meter hohe Erdhaufen, die sich von fern wie Maulwurfshügel aus der Nordsee erheben, für den Schiffsreisenden scheinbar ohne Landverbindung untereinander, bis er beim Näherkommen dann doch die verbindende Uferlinie erkennt.
Langneß ist aber nicht nur mit dem Schiff erreichbar. Ein etwas erhöhter Schienenweg führt durch das Watt über die Nachbarhallig Oland zum Festland nach Dagebüll. Wenn dieser kleine Damm nicht überflutet ist, kann eine motorbetriebene Lore Menschen und Lasten befördern. Früher besaßen diese Loren noch Segel.
Die Gäste lernen bald den Gezeitenkalender studieren, denn Ebbe und Flut bestimmen das Leben auf einer Hallig. Wenn sich der "blanke Hans" bei auslaufendem Wasser um viele Kilometer zurückzieht, entsteht die Zauberwelt der Wattlandschaft. Es ist, als würde sich der Schöpfungsakt mit der Teilung von Wasser und Land täglich neu vollziehen.
Wer organisierten Unterhaltungsurlaub sucht, ist auf einer Hallig verkehrt. Das Programm wird fast ausschließlich von der Natur bestimmt. Die Warftbewohner haben den Mini-Tourismus gut im Griff. Er ist fester Bestandteil ihres Budgets geworden.

 

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